Zur Rassenfrage
In diesem Thread möchte ich die vieldiskutierte und ungelöste Frage der Ethnienvermischung und der Rasse an sich klären. Die revolutionären Nationalisten versuchen sich von der NS-Rassenlehre zu distanzieren, verfallen ihr aber immer wieder, weil sie schlichtweg keine andere Argumentationsbasis sehen um ein ethnisch homogenes Volk zu legitimieren.
Zu diesem Thema bin ich ersteinmal zu folgender Ansicht gekommen:
Die darwinistisch definierte "Rasse" hat keine besondere Auswirkung auf den Menschen, wenn er individuell betrachtet wird. Die Europäer gehören genauso wie die Orientalen und Lateinamerikaner der europiden Rasse an. Eine "arische Rasse" gibt es nicht, nur eine indoarische Sprachgruppe die sich aus der indoeuropäischen Sprachfamilie ableitet. Es dürfte also klar sein, dass der europäische Großkulturkreis und Kulturkreise überhaupt jedes Volk zu dem machen was sie sind. Das ethnische Metabewusstsein entspringt vielmehr einem soziokulturellen Geflecht als der Rasse, denn diese ist nur physiognomische Charakteristik.
Deswegen finde ich es auch schwierig eine Grenze zu ziehen was die Migration betrifft. Ist Nationalismus eine Bekennung zur Nation die auch einem Ausländer gestattet werden kann oder ist er vielmehr blutmäßigen Ursprungs? Das Blut ist aber ebenso wiederum etwas metaphysisches und kein biologisch Fassbares, wie es der materialistische Sozialdarwinismus versuchte zu deuten.
Dürfen demnach nur Mischungen innerhalb des germanischen, romanischen, keltischen, finno-urgischen, slawischen usw. Kulturkreises stattfinden, oder liegt die Grenze innerhalb des europäischen Großkulturkreises? Inwieweit ist hier eine Erklärung zu finden die nicht völlig subjektiv und willkürlich ist?
Oswald Spengler -der ein Gegner der nationalsozialistischen Rassenideologie war, weil er diese aus dem materialistischen Darwinismus entsprungen definierte- versuchte in seiner Morphologie der Weltgeschichte, dem "Untergand des Abendlandes", in eines seiner Kapitel die "Rasse" zu definieren und eine objektive teilwissenschaftliche Erklärung jenseits der damals angesagten Ideologien und des Sozialdarwnismus zu finden. Fest steht aber, dass sich von jeher alle Stämme und Arten innerhalb Europas gemischt haben. Spengler war der Ansicht: "Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an, die ein Volk in sich trägt. Wer viel von Rasse spricht, hat keine mehr."
Hierzu folgender Ausschnitt aus dem "Untergang des Abendlandes"
"Es ist dieselbe geheimnisvolle Kraft des Bodens, die sich in jedem lebenden Wesen nachweisen läßt, sobald man ein Kennzeichen findet, das von den plump zugreifenden Methoden des darwinistischen Zeitalters nicht abhängig ist. (...) Edle Menschenrassen unterscheiden sich aber in ganz derselben geistigen Weise wie edle Weine. Ein gleiches Element, das sich nur mit dem zartesten Nachfühlen erschließt, ein leises Aroma in jeder Form verbindet unterhalb aller hohen Kultur in Toskana die Etrusker mit der Renaissance. (...)
Alles dieses kann für eine messende und wägende Wissenschaft nicht erreichbar sein. (...) Ich komme also zu dem Schluß, daß Rasse ebenso wie Zeit und Schicksal etwas ist, etwas für alle Lebensfragen ganz Entscheidendes, wovon jeder Mensch klar und deutlich weiß, solange er nicht den Versuch macht, es durch verstandesmäßige und also entseelende Zergliederung und Ordnung begreifen zu wollen. (...) Einige klammern sich dauernd und zäh an einen Stamm und lassen sich forttragen, andere gleiten wie Wolkenschatten über eine Bevölkerung dahin.(...) Eine feste Einteilung der Rassen, der Ehrgeiz jeder Völkerkunde, ist unmöglich. Der bloße Versuch widerspricht schon dem Wesen des Rassemäßigen. (...) Rasse ist, im Gegensatz zu Sprache, durch und duch unsystematisch. Zuletzt hat jeder einzelne Mensch und jeder Augenblick seines Daseins seine eigene Rasse. (...)
Waren die Erbauer von Mykene und Tiryns "Hellenen"? Man könnte ebenso fragen, ob die Ostgoten Deutsche gewesen sind. Ich gestehe, daß ich solche Fragestellungen nicht begreife. Für mich ist "Volk" eine Einheit der Seele. Alle großen Ereignisse der Geschichte sind nicht eigentlich von Völkern ausgeführt worden, sondern haben Völker erst hervorgerufen. Jede Tat verändert die Seele des Handelnden. (...) Erst durch die Wanderschicksale sind Ostgoten und Osmanen geworden, was sie später waren. (...) Einen anderen Inhalt des Wortes Volk gibt es nicht. Weder die Einheit der Sprache noch der leiblichen Abstammung ist entscheidend. Was ein Volk von einer Bevölkerung unterscheidet, es aus dieser abhebt und wieder in ihr aufgehen läßt, ist stets das innere Erlebnis des "Wir". Je tiefer dieses Gefühl, desto stärker ist die Lebenskraft des Verbandes. Es gibt energische, matte, flüchtige, unverwüstliche Völkerformen. Sie können Sprache, Rasse, Namen und Land wechseln; solange ihre Seele dauert, eignen sie sich Menschen jeder denkbaren Herkunft innerlich an und formen sie um. (...)
Man glaube doch nicht, daß je ein Volk duch die bloße Einheit der leiblichen Abstammung zusammengehalten wurde und diese Form auch nur durch zehn Generationen hätte wahren können. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, daß diese physiologische Herkunft nur für die Wissenschaft und niemals für das Volksbewußtsein vorhanden ist und daß kein Volk sich je für dieses Ideal des "reinen Blutes" begeistert hatte. (...) Wenn ein Teil der Menschenmasse, die sich heute indogermanischer Sprache bedient, einem gewissen Rasseideal sehr nahe steht, so deutet das auf die metaphysische Kraft dieses Ideals, das züchtend wirkte; und nicht auf ein "Urvolk" im gelehrten Geschmack."
Viele Kämpfer des Neuen Nationalismus übernahmen Spenglers Rassebegriff. Was ist davon zu halten? Es wäre hilfreich weitgehend objektiv an das Thema heranzugehen.
(Quelle: "Der Untergang des Abendlandes-S.711/712 und S.754/755)