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Thema: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

  1. #31
    Mitglied Benutzerbild von Valdyn
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Der Patriot
    1. Ja, diese These habe ich auch schon angeführt, hinter dem Sozialismus steckt der Neid. Niemand der sich schon mal etwas hart erarbeitet hat läst Sprüche los wie "Alles Vermögen muß `gerecht´ verteilt werden". Dahinter steckt jemand der sieht, das jemand anderes mehr hat und er es auch haben will.
    Die Überlegung hinkt aber an einer Stelle. Nämlich da, wo du sagst, daß hinter dem Wunsch, alles gerecht zu verteilen, der Neid deswegen stecke, weil man sieht, daß jemand anderes mehr hat und man es auch haben möchte.

    Es gibt immer Menschen, die mehr haben als man selber. Wo fängt also der Neid der im "gerecht verteilen" gipfelt an und wo hört er auf?

    Letztendlich ist das auch der persönliche Anspruch, der mir sagt, wann ich genug habe und wann nicht und dementsprechend auch, wann andere mehr haben. Das ist individuell.

    Also ist es ganz unabhängig davon, ob ich etwas hart erarbeitet habe oder es mir nur so zugeflogen ist. Es wird immer Menschen geben, die mehr haben. Und es wird immer Menschen geben, die darauf neidisch sind.

    Da besteht also kein zwingender Zusammenhang zwischen harter Arbeit, Neid und Sozialismus.

  2. #32
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Valdyn
    Na ja, das ist eben auch "nur" ein Ideal. Ein Ideal der Aufklärung, daß der Mensch vernunftgesteuert denken und handeln würde.

    Ich glaube nicht, daß die Masse dazu in der Lage ist.

    Ferner glaube ich auch nicht, daß, was für den einen vernünftig ist, auch für andere zwingend vernünftig sein muß. Insofern kommt es da zwangsläufig wieder zu Diskrepanzen, wo zwangsläufig der unterliegen muß, der vom anderen abhängig ist.
    Ich persönlich definiere mich auch als Sozialist. Sozialismus ist nicht mit kommunistischen Utopiewelten, die ich selbst ablehne, gleichzusetzen. Eine klassenlose Gesellschaft, wie sie der Marxismus fordert und damit eine Rückkehr zum "Urkommunismus", den es warscheinlich nie gegeben hat, halte ich ebenfalls für Träumerei. Sozialismus bedeutet die Vergesellschaftung bzw. Vergemeinschaftung des Privateigentums an Produktionsmitteln.

    Ich bin keinesfalls Sozialist, weil ich neidisch auf irgendwelche Konzernbosse oder Manager bin, ganz im Gegenteil, ich verachte ihre materialistische Lebensweise und die Sinnentleerung des Lebens durch den Kapitalismus. Wenn es denn möglich wäre in einem kapitalistischen System durch eigene Leistung zu hohen Ämtern und Geldern zu kommen, dann wären wir alle reich, weil sicherlich in den Mittel- und Unterschichten eine Menge Leute leben, die ebenso Potential haben.

    Es ist auch klar, dass sich immer neue Abhängigkeiten zwischen den Produktionsfaktoren ergeben werden, sich zwangsmäßig neue "Klassen" bilden, weil der Arbeiter kaum gleichzeitig Lehrer, Produzent, Warenverkäufer und Führer einer Genossenschaft sein kann. Der Mensch ist nicht gleich, sondern höchst verschiedenartig und das muss eingesehen werden, alles andere ist sinnlose, utopische Träumerei. Eine regionalisierte Bedarfswirtschaft, welche die Produktionsfaktoren einsehen lässt, dass sie kooperativ handeln müssen könnte eine realistische Alternative des Sozialismus sein.

    Und: Sozialismus bedeutet nicht, dass faule Landstreicher Unmengen an Geld bekommen und nicht arbeiten müssen, weil sie nicht wollen. Sozialismus bedeutet, dass die entlohnt werden, die hart arbeiten d.h. auch das bekommen was sie verdienen, nach dem preußischen Grundsatz: Jedem das Seine.
    Geändert von Waldgänger (18.08.2006 um 16:24 Uhr)

  3. #33
    ...
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Der Patriot
    Niemand der sich schon mal etwas hart erarbeitet hat läst Sprüche los wie "Alles Vermögen muß `gerecht´ verteilt werden".
    Doch, ich.

  4. #34
    Leyla
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Manfred_g
    Mit passender Lebensführung und Lebensphilosophie läßt sich unwahrscheinlich viel an Lebensqualität erreichen, dessen bin ich mir sicher.
    Ja, zum Glück. Allerdings hängt es heute auch von den Faktoren Jugend und Gesundheit ab, ob man sein Leben mit relativ bescheidenen Mitteln zur eigenen Zufriedenheit und ohne Existenzangst führen kann.

  5. #35
    Mitglied Benutzerbild von Valdyn
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Manfred_g
    Von welchen Chancen redest du denn? Von den Chancen, die der Staat zu vergeben hat, oder von den Chancen, die einem Menschen per Natur verliehen sind?

    Beispiel für das erste: der Staat vergibt Bildungsabschlüsse. Also hat er nicht den einen mehr zu nehinder als den anderen, diesen Abschluß zu erreichen.

    Beispiel für das zweite: jemand hat Talent und bringt es zu was. Soll der Staat dem andern das fehlende Talent "einimpfen" oder den talentierten künstlich ausbremsen, nur damit der weniger talentierte zufrieden ist?

    In der Beantwortung dieser Frage liegt meiner Meinung nach eine große Bedeutung.
    Weder noch. Der Staat muß dafür sorgen, daß der Talentierte glücklich wird wie auch dafür Sorge tragen, daß dem Untalentierten keine Nachteile daraus entstehen. Für Untalentiertheit kann schließlich niemand etwas. Das heißt beide müßen angemessen Leben können.

  6. #36
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Waldgänger
    Sozialismus bedeutet, dass die entlohnt werden, die hart arbeiten d.h. auch das bekommen was sie verdienen, nach dem preußischen Grundsatz: Jedem das Seine.
    Entweder, Deine Definition ist etwas ganz Neues oder ich bin auch Sozialist.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  7. #37
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Valdyn
    Weder noch. Der Staat muß dafür sorgen, daß der Talentierte glücklich wird wie auch dafür Sorge tragen, daß dem Untalentierten keine Nachteile daraus entstehen. Für Untalentiertheit kann schließlich niemand etwas. Das heißt beide müßen angemessen Leben können.
    und bis zu welchem lebensalter, hat der staat dafür zu sorgen, daß einem der hintern saubergewischt wird? oder ist in diesem bereich auch eigeninitiative erlaubt?
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  8. #38
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Ich schätze, daß der Sozialismus grundsätzlich aufgrund des Arbeiterelendes des 19. Jahrhunderts entstand.
    Inzwischen ist er jedoch zu einer reinen Neid- und Umverteilungsmaschinerie verkommen.
    Ja, das sehe ich ähnlich. Wobei ich es beim Inzwischen auf unsere Breiten beschränken würde.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  9. #39
    Leyla
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Der Patriot
    Niemand der sich schon mal etwas hart erarbeitet hat läst Sprüche los wie "Alles Vermögen muß `gerecht´ verteilt werden". Dahinter steckt jemand der sieht, das jemand anderes mehr hat und er es auch haben will.
    Da verwechselst Du was. Wer einen Milliardär beneidet, weil er selber gern einer sein will und mehrere Schlösser, Yachten und Ländereien bis zum Abwinken haben will - der strebt bestimmt nicht den Sozialismus an.

    Sein Wunschtraum wäre ja im Sozialismus gar nicht zu verwirklichen, weil da niemand mehr Grund und Boden besitzt, als er mit seiner eigenen Arbeitskraft bewirtschaften kann. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Omas Gemüsegarten) wäre dann Grund und Boden Kollektiveigentum.

    Für Sozialisten wäre nichts gewonnen, wenn ein Milliardär durch einen anderen Milliardär ersetzt wird. Das geht nur innerhalb des kapitalistischen Systems - legal oder illegal.

  10. #40
    ...
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    Standard AW: Steckt hinter dem Sozialismus der Neid?

    Zitat Zitat von Jodlerkönig
    oder ist in diesem bereich auch eigeninitiative erlaubt?
    Ihr denkt, das wer hart arbeitet, auch mehr bekommt. Das ist aber reine kapitalistische Propaganda, mehr nicht. Der Reichtum häuft sich hier nämlich nicht durch charackterliche Vorzüge an, oder auf besonderer Leistungsfähigkeit (sofern Betrügen nicht dazu gehört), sondern meistens auf Skrupellosigkeit und Ausplünderei.
    Selbst dem ärmsten Kinde muss es gelingen, unabhängig vom Einkommen der Eltern, die höchsten Stellen zu erreichen, die es gibt. Hier findet aber schon im vornhinein eine Selektion statt, wo die Kinder aus ärmeren Familien sogut wie keine Chance mehr haben, als Familien mit angehäuften Kapital. Die Fähigkeiten des Volkes kommen nicht zur vollen Entfachung.

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