Normalerweise bin ich auf politikforum.de unterwegs, da sich das komischerweise umgestellt hat und ich nichts mehr lesen kann beteilige ich mich jetzt hier an Diskussionen.
Wieso erklärten Frankreich und das Vereinigte Königreich Deutschland erst am 03.09.1939 den Krieg?
Die Bündnistreue, welche in der Siegergeschichtsschreibung oft genannt wird, kann es nicht gewesen sein, da F und UK auch die CSR im Stich ließen. Desweiteren bezog sich der britische Beistandspakt für Polen nur dadrauf, wenn Deutschland der Angreifer ist, hier ist er nachzulesen: [Links nur für registrierte Nutzer]
Rußland wurde auch nicht der Krieg erklärt als es Finnland angriff, konsequent wäre eine Kriegserklärung F und UK and Rußland auch schon für den Angriff auf Polen gewesen.
Die eigene Sicherheit kann es auch nicht gewesen sein, da in F und UK bekannt gewesen sein müßte, daß sie keines von Hitlers Kriegszielen waren.
Das große Ziel den Nationalsozialismus zu besiegen, kann es auch nicht gewesen sein, da sie schon viel früher Deutschland hätten angreifen können.
Das Kräftegleichgewicht Europas war nicht ohne einen Krieg zu retten, sondern mit einem Krieg, nur durch einen Sieg Polens, F und UKs über Deutschland hätte Deutschland auf Dauer schwach gehalten werden können.
Und wer erklärt einen Krieg, wenn er diesen nicht will und denkt, daß er diesen verlieren würde?
Hitler war überrascht, als F und UK ihm den Krieg erklären und nach die Westfront war unzureichend gesichtert, Jodl meinte, daß sie nur drei Wochen hätte gehalten werden können, hätten die Westmächte angegriffen.
Und wieso erklärt man für Polen den Kriegzustand mit Deutschland und entlastet es nichtmal mit einer Offensive ("Sitzkrieg")?
Jetzt müßte klar sein, daß F und UK den Krieg wollten, da klar war, daß sich Deutschland auf Dauer sein eigenes Grab schaufelt, nur wieso zu diesem Zeitpunkt?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber ich vermute, daß sie etwas brauchten, um Deutschland die alleinige Kriegsschuld zu geben. Dazu taugte der deutsche Angriff auf Polen perfekt (auch wenn er provoziert war), ein Angriffskrieg auf einen Verbündeten, dazu noch Vertragsbruch, der Angreifer verlierten auch noch den Krieg, kein Kriegsschuldartikel, kein Zweifel wie beim ersten Weltkrieg. Davor gab es keine guten Gründe, die Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechts der Völker für die Deutschen, war kein guter Kriegsgrund. Aufrüstung genauso wenig. Der Einmarsch in der Rest-Tschechei, taugt auch nicht, die CSR wurde noch 20 Jahre zuvor von einem deutschen Staat geführt, Prag hatte eine sehr deutsche Geschichte und noch bis 1860 eine deutsche Bevölkerungsmehrheit und es wurde nochniemals ein Vertrag gebrochen, lest selbst: [Links nur für registrierte Nutzer]
Quellen gibt es für diesen Zusammenhang nicht, aber wer würde schon einen genialen Plan verraten, wenn seine Genialität in der Geheimhaltung liegt? Denkt mal drüber nach, daß die Siegergeschichtsschreibung nicht logisch ist.