Nach langer Beschäftigung mit dem Thema Demografie darf ich Euch die Ursache des demografischen Verfalls aufzeigen ... Mein Pamphlet wird in Thesenform veröffentlicht.
1. Bis vor 150 Jahren starben in allen Weltregionen im Schnitt die Hälfte aller Neugeborenen vor Erreichung des 1 Lebensjahres. Die Geburtenrate einer Frau musste, um den Erhalt eines Volkes zu garantieren, somit doppelt so hoch sein, also mindestens 4 Kinder pro Frau.
2. Mit Beginn der technischen Revolution in West-Europa, wurden die Lebensbedingungen, vor allem aber die kalorische und medizinische Versorgung verbessert. Dadurch starben weniger Kinder.
3. Da das Gebärverhalten immer noch bei 4 Kindern pro Frau lag, wuchs die Bevölkerung in Europa explosionsartig an. Die Bevölkerungsüberschüsse wurden in die "Neue Welt" Amerika, Australien exportiert. Das begründete die Vorherrschaft der europäischen Völker bis in die heutige Zeit.
4. Langsam glich sich die Geburtenrate in Europa der verringerten Kindersterblichkeit an. Der sog. "Gerdrängeeffekt" in den entstandenen Großstädten führte dazu, daß die Menschen dort weniger Kinder bekamen, als zur Erhaltung notwenig war. Der "Gedrängeeffekt" ist ein Schutzmechanismus der Natur, um Überbevölkerung und somit das "Abgrasen" des Weidelandes zu verhindern.
5. Bevölkerungsüberschüsse wurden zudem durch zwei Weltkriege dezimiert. Der erste Weltkrieg setzte ein, als Deutschland vor Kindern und Jugendlichen überlief. Der zweite Weltkrieg stand im unmittelbaren Verhältnis zum hohen Kinder- und Jugendanteil in Deutschland, Nachkommen der starken Jahrgänge der Elterngenerationen des 19. Jhd., die im Gegensatz zu Engländern nicht weitgehend nach Amerika auswanderten.
6. Nach kurzer Regenerationsphase der europ. Völker nach dem 2. Weltkrieg, begann mit Einsetzen der Postmoderne und Einführung von wirksamen Verhütungsmitteln der demografische Verfall aller industrialisierten Völker der Welt, ebenso der Ostasiaten. Der sich entwickelnde Wohlstand breiter Massen und die moderne Arbeitsgesellschaft, machten viele Kinder für das unmittelbare Fortkommen überflüssig.
7. Da Kinder ebenfalls ein Kostenfaktor für die mittlerweile völlig kapitalistischen Gesetzen gehorchende Gesellschaftsordnung wurden, mussten statt "Kindern, Inder" importiert werden, also billige Arbeits- und Lohn-Sklaven. Ebenfalls musste das Heer potenzieller Konsumenten in den westl. Gesellschaften ständig durch einen Zustrom von Ausserhalb erhalten und vergrößert werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurden aus den ehemaligen Auswanderungsgesellschaften Westeuropas Einwanderungsgesellschaften - eine logische Folge der schrumpfenden Bevölkerungen.
8. Mittlerweile ziehen andere Weltregionen nach und beginnen den Schritt von hoher Sterblichkeit in niedere Sterblichkeit oder sogar schon von hoher Geburtenrate zu niedriger Geburtenrate zu vollziehen. Dies führt, da der Prozess später einsetzte als in Europa, zu einem Ungleichgewicht der Bevölkerungsentwicklung, nämlich starkes Anwachsen in den Schwellenländern und der 3. Welt aber schon starkes Schrumpfen in den industrialisierten Gesellschaften. Das entstandene Ungleichgewicht schreit nach Ausgleich.
9. Der Ausgleich wird in welcher Form auch immer, in den nächsten 50 Jahren vollzogen werden. Die westliche Welt steht nach ihrem epochalen Aufstieg durch Bevölkerungsüberschüsse vor einem epochalen Verfall, bedingt durch ihre hohe Kulturstufe und somit geringe Kindersterblichkeit. Durch den Verlust von einem Drittel Kindern pro Generation verliert die westliche Welt pro Generation mehr als ein Drittel ihrer Begabungen und Reserven, um das hohe kulturell/technische Niveau auf Dauer halten zu können.
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