Wer war der bessere Raketenbauer ?
Wer war der bessere Raketenbauer ?
Im Namen Allahs des Allerbamers des Barmherzigen
http://www.youtube.com/watch?v=SbQnk...layer_embedded
Diesbezüglich gab es mal ein interessante Fernsehdoku.
Was heißt denn besser ?
Beide haben ihre Ziele erfüllt. Mal waren die Russen schneller mit der Entwicklung, dann haben die Amis erkannt, das der Wettlauf der Systeme nun nicht nur zugunsten der Russen entschieden werden sollte und forcierten ihr Raketenprogramm bis zum Apollo-Programm.
MfG K
Meiner Meinung nach ein klassisches Unentschieden. Beide waren
brilliante Ingenieure, die aber unter zu unterschiedlichen Bedingungen
arbeiteten um sie fair vergleichen zu könnn, eine Nominierung würde den
jeweils anderen auch zu Unrecht herabsetzen, zumal es auch eine gegenseitige
Wechselwirkung gab. Koroljow wurde durch
das Sowjetsystem behindert und lebte in ständiger Angst in Ungnade zu fallen,
er starb auch relativ früh, vermutlich weil seine Gesundheit in den Gulagjahren
gelitten hat. Werner von Braun wurde erst relativ spät von den Amerikanern eingesetzt, nachdem Koroljow schon einige Erfolge erzielt hatte, wobei der aber gewissermassen auf von Brauns Schultern stand(V2). Von Braun bekam dann enorme finanzielle Mittel zur verfügung gestellt und auch die nötige Forschungsfreiheit die er für seine volle Entfaltung brauchte.
Als Verdienste bleiben bestehen:
Koroljow:-erstes brauchbare Weltraumträgerssystem
-erster künstlicher Satelitt
-er sorgte für den ersten bemannten Raumflug
von Braun:-erste leistungsstarke Flüssigtreibstoffrakete
-Leitung des Mond und Raketenprogramms der USA
Wer will da beurteilen was bedeutender war ?
Geändert von Götz (22.10.2006 um 17:02 Uhr) Grund: txt
Im Namen Allahs des Allerbamers des Barmherzigen
http://www.youtube.com/watch?v=SbQnk...layer_embedded
Wernher von Braun hat schon Raketen gebaut als der Ivan noch mit Feuerwerkskörpern experimentierte. Von daher hat sich die Frage eigentlich schon erledigt :]
Als Wernher von Braun mit dem Raketenbau begann, setzte die SU bereits Raketen in der Flugzeugbewaffnung ein. Die I-15 hatte solche im Kampfsatz. Soviel zum Thema Feuerwerkskörper.
Vierzig Jahre lang haben sie uns erzählt, der Kapitalismus sei zynisch und menschenverachtend. Und vierzig Jahre lang haben wir gedacht, das ist Propaganda.
ProRatio-Initiative
Fernsehen sollte bilden; tut es aber meist nicht. Ich kann es Dir nicht verübeln, daß auch Du auf dieses Märchen reigefallen bist, die Russen hätten ihre WOSTOK (R7 oder Semjorka) nie ohne deutsche Hilfe bauen können.
Ich habe mal in einem anderen Forum einen Beitrag zum Thema verfaßt, der - so hoffe ich - Licht ins Dunkel bringt.
Im Buch von Peter Stache "Sowjetische Raketen: Im Dienste der Wissenschaft" (Militärverlag der DDR [VEB], 1987) kann man zum Thema folgendes nachlesen. Auf Seite 102: "Die Ergebnisse ihrer Arbeit (also der deutschen A4-Spezialisten) faßte die Spezialistengruppe 1947 unter Koroljows Federführung in einer dreizehnbändigen "Materialsammlung zum Studium der erbeuteten reaktiven Technik" zusammen. Darin wird zur Rakete A4 (V2) festgestellt, daß deren konstruktive Lösung in vielem unvollkommen und technisch nicht ausgereift war. Das betraf sowohl die Auslegung des Körpers (eine Stahlgerüstkonstruktion mit nichttragenden Treibstoffbehältern und fest mit der Zelle verbundenen Gefechtskopf) als auch die ungerechtfertigte Kompliziertheit vieler Bauteile, Systeme und Aggregate sowie die ungenügende Genauigkeit des Lenksystems." Der Triebwerkskonstruktuer Valentin Gluschkow ergänzt diese Feststellungen: "Die Entwicklung der...V2 in den vierziger Jahren in Deutschland war eine große technische Leistung auf dem Gebiet des Raketenbaus...Das Konstruktionsprinzip des Triebwerkes dieser Rakete besaß jedoch keine Zukunft. Zwar konnte die Konstruktion etwas modernisiert werden (Verbesserung der Kühlung, Erhöhung von Brennkammerdruck und -temperatur, Verlängerung der Schubdüse), doch den Triebwerksschub und besonders den spezifischen Impuls wesentlich zu erhöhen war nicht möglich. Nur eine prinzipiell neue konstruktive Lösung der Brennkammer konnte zum Bau leistungsstarker Flüssigkeitsraketentriebwerke führen." Stache fährt fort (auf Seite 103): "Es waren keine Offenbarungen, die das Studium der erbeuteten deutschen Raketen den sowjetischen Konstrukteuren bot...Besonders die Nichtabtrennbarkeit des Kopfteils mit der Kampfladung ließ die Konzeption von vornherein perspektivlos erscheinen...Einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt es bei einem solchen Schema, wie es die Rakete A4 aufwies, nicht. Es mußten prinzipiell neue Lösungen gefunden und neue Wege beschritten werden."
Bei den Raketen-Skizzen*, die unser Freund Rolli freundlicherweise am 06. März ins Netz gestellt hat, handelt es sich um geophysikalische Raketen der W-Serie: Die erste (von links nach rechts)ist eine R1, die im wesentlichen auf der A4 basiert (Verbesserungen wie von Gluschkow beschrieben). Alle die dort abgebildeten Raketen basieren in der Tat ursprünglich sämtlich auf der als W-1A (1 WA) modifizierten R1. Aber wie gesagt, das sind geophysikalische Raketen mit einer maximalen Gipfelhöe von 487 km (Wert für die "Vertikal", die rechts abgebildete Rakete). Für eine interkontinentale ballistische Rakete, wie die R7 ("Semjorka") eine ist, muß eine Gipfelhöhe von 1100 km und eine Rechweite von gar 6200 km erreicht werden. Konstruktiv wie auch technisch ist die "R7" eine völlige Neuentwicklung, wie man allein unschwer am Aufbau der Rakete und auch an den technischen Daten erkannen kann.
Ich hoffe, die hier von mir dargelegten Fakten genügen, um die Behauptung, die "R7" sei eine Weiterentwicklung der "V2", ins Reich der Legenden zu befördern.
*Raketenskizzen auf die im Text bezug genommen wird und verdeutlichen, inwiefern die Russen die deutsche Technik weiterentwickelten.
R7 = Wostok-Rakete, mit der der erste Sputnik ins All flog und auf der die Sojus-Rakete basiert!
Zur Frage, wer besser gewesen sei: Schlecht zu beantworten. Faktum bleibt, daß Wernher von Brauns Saturn-Rakete eine technische Meisterleistung war und für den Zweck des Mondfluges ausreichte. Wenn man aber bedenkt, daß Koroljows Konzept der "Semjorka" (R7 oder Wostok) heute noch als Sojus-Rakete fliegt, so darf man konstatieren, daß seine Idee jedenfalls bis heute allen Anforderungen genügt und zuverlässig seit fast 50 Jahren fliegt. Denn nur um eine Raumkapsel ins All zu schießen, ist die Saturn viel zu überdimensioniert, im Gegensatz zur Sojus.
Dennoch, beide waren sich wohl ebenbürtig.
Links: Wostok 1 mit Gagarin an Bord auf dem Weg ins All. Der gleiche Raketentyp beförderte auch SPUTNIK 1 in den Kosmos.
Rechts: Das Arbeitspferd der russischen Raumfahrt: Die auf der R7 basierende Sojus-Rakete.
"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun."
Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
Es ist durchaus wahrscheinlich, daß die Sowjetunion, auch ohne unfreiwillige deutsche Hilfe und Beutetechnologie, den Vorstoss ins All geschafft hätte.
Allerdings vermutlich um Jahre verzögert, genauso wie die Amerikaner ihre
erfolgreichen Raketen viel später entwickelt hätten, die deutsche "Vorarbeit"
ersparte, sowohl den Russen als auch den Amerikanern, Zeit, Geld und
Rückschläge. Wenigstens haben die Russen einen bedeutenden Eigenanteil
an ihrer Raumfahrttechnologie, während die amerikanische, bis in
die 70 er Jahre hinein, eigentlich fast ganz "deutsch" war.
Geändert von Götz (22.10.2006 um 16:59 Uhr)
Ich bitte Dich, Dir meinen Artikel nochmals gründlich durchzulesen. Deutsche Technologie floß in die Entwicklung geophysikalischer Raketen. Das Konzept der "Semjorka" und auch die Triebwerkstechnologie stellten ganz andere Anforderungen, als daß man diese mit deutscher Technik hätte beantworten können.
Und um nochmal auf die Amerikaner zurückzukommen: von Braun war Deutscher, insofern kann man mit Sicherheit sagen, daß sie ohne die Deutschen in der Tat erst Jahre später ins All hätten vordringen können. Die Russen waren weiter, und sind es auch heute noch.
"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun."
Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
Ich habe diesen Artikel, durchaus auch mit Interesse, gelesen, technisch ist
er schon gut, aber er hat eindeutig auch das Ziel, den deutschen Beitrag, zur Entwicklung der sowjetischen Raumfahrt, klein erscheinen zu lassen, es ist
in einem Vasallenstaat eben üblich ,dem großen Bruder Honig ums Maul zu
streichen, auch, oder gerade, wenn dies mit einer Selbsterniedrigung einhergeht.
Ist bei uns auch nicht anders, hier wurde bzw wird den Yankees Honig ums Maul
gestrichen.
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