Ich sage ganz klar NEIN denn,
bei der Frage, wie dieser politische Erfolg erzielt wurde und welcher Preis dafür gezahlt werden musste, fällt die Bilanz weitaus problematischer aus. Als die Serben am 20. Juni 1999 ihren Abzug aus dem Kosovo abschlossen, waren an den internationalen Beobachtern 47 000 Mann, 250 Kampfpanzer, 450 Panzerwagen und 800 Artilleriesysteme vorbeigezogen.
Soviel hätten es gar nicht sein dürfen, folgt man der Erfolgsbilanz der Nato: Demnach hätten die Serben 6000 Mann, 122 Kampfpanzer, 222 gepanzerte Transporter und 454 Geschütze im Kosovo verloren. Zugegeben haben die Serben 13 Panzer-Verluste - eine Größenordnung, die auch unabhängige Journalisten angesichts zahlreicher vorgefundener zerstörter Attrappen für realistisch halten. Nicht einmal die serbische Luftabwehr konnte in den elf Kriegswochen ausgeschaltet werden. :P
Die militärischen Verluste im Kosovo können es demnach kaum gewesen sein, die Milosevic letztlich zum Einlenken bewegten. Schon eher die Kriegsschäden in Rest-Jugoslawien, für die es noch keine genaue Bilanz gibt, die sich nach Angaben einer unabhängigen Gruppe jugoslawischer Ökonomen aber auf einen Gegenwert von 30 Milliarden Dollar summieren - darunter 200 Fabriken, 190 Schulen, 50 Spitäler, 50 Brücken, 5 Zivilflughäfen sowie ungezählte Wohnhäuser und Agrarbetriebe. Ist schon komisch für einen Diktator
auf das wohl des Volkes zu achten und deshalb einzulenken!
”Man kann nicht Frauen und Kinder in Belgrad töten, in der theoretischen Hoffnung, damit das Leben von Frauen und Kindern in Pristina zu retten”
Michael Mandel, Kanadischer Professor
”Etwa die Hälfte der 30.000 Luftangriffe hatten primär zivile Ziele”
Götz Neuneck, Institut für Friedensforschung Uni Hamburg
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