Türkische Minderheit in Deutschland
von:
Angelika Königseder und Birgit Schulze


Einleitung

Als zahlenmäßig stärkste Gruppe von in Deutschland lebenden Türkinnen und Türken werden häufig mit dem Begriff "Ausländer" gleichgesetzt. Dies hat zur Folge, dass alle vermeintlichen oder tatsächlich vorhandenen Probleme im Zusammenleben mit Ausländerinnen und Ausländern und die daraus entstehenden Vorurteile auf diese Minderheit / Volksgruppe projiziert werden.

Fast die Hälfte der Deutschen stimmt so platt formulierten Vorurteilen zu wie "Ausländer nehmen uns die Arbeit weg", sie "lassen sich nicht integrieren; speziell die Türken lernen kein Deutsch" oder "Ausländer machen laute Musik, haben nur Ansprüche und wollen nicht arbeiten".

In weiten Kreisen gibt es Ängste vor einer drohenden "Überfremdung" und den Auswirkungen eines radikalen Islam, die durch die Ereignisse seit dem 11. September 2001 noch verstärkt wurden. Pauschal unterstellt wird auch, dass alle türkischen Frauen unterdrückt würden, alle jungen türkischen Männer Machos seien, "die Türken" kaum Deutsch sprächen und sich nicht anpassten.

Diese vagen und stereotypen Einschätzungen und Bilder betreffen eine sehr differenzierte Gruppe, die von säkularisierten, gebildeten Stadtbewohnern über anatolische Bauern, von gläubigen Moslems bis hin zu wenigen radikalen Islamisten oder kurdischen Asylbewerbern auf der Flucht vor den Verfolgungen in ihrer Heimat reicht.

Da sich die türkische Minderheit in Deutschland mittlerweile bis auf inoff. fast 4 Mio
gestiegen ist, haben die Deutschen sicherlich Angst, dass Sie eine zweite Amtssprache in Deutschland einführen müssen, denn die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (auch: Deklaration der Menschenrechte) wurde von der Generalversammlung der Vereinte Nationen am 10. Dezember 1948 akzeptiert und verkündet. Aufgrund der einzuhaltenden Menschenrechten können die Deutschen nicht weiterhin eine Minderheit mit allen mitteln assimilieren und Ihrer Sprache aufzwingen wollen.