Der Wiesbadener Kriminologe Rudolf Egg wirft der Leipziger Polizei vor, sie hätte Uwe K. durch ihre „Treibjagd“ zum Suizid-Versuch veranlasst.
Egg hält das Vorgehen der Leipziger Polizei bei der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder des kleinen Mitja für absolut
unverhältnismäßig. „Wenn sich die Polizei damit brüstet, ihre Indianertaktik sei aufgegangen, klingt das nach Wildem Westen“, sagte Egg der „Thüringer Allgemeinen“ vom Freitag. „Immerhin wurde ein Mensch durch diese Taktik in den Suizid getrieben, und der ist bisher nur Verdächtiger.“
Mitja sei zwar tot. Aber das rechtfertige keine Treibjagd, sagte der Direktor der Kriminologischen Zentralstelle, einer Forschungseinrichtung von Bund und Ländern.