Zitat aus dem Focus-Interview mit Maria Furtwängler und Niko Hofmann, Schauspielerin und Produzent von "Die Flucht", demnächst im Fernsehen.
"[...]Geschichte ist in der Erinnerung der Betroffenen zutiefst subjektiv. Einen gemeinsamen Nenner gibt es manchmal gar nicht. Trotzdem werden wir einer historischen Betrachtung standhalten - aus jeder Perspektive....."
"[...]weil wir immer wieder klar machen, wer der Aggressor, der Kriegstreiber, der Vernichter war: Die Deutschen!!"
"Weil wir in den letzten Jahren immer nur eine Haltung kannten: Die Opfer sind die anderen, wir sind schuld! So wie es in vielen didaktischen Fernsehspielen über den 2. Weltkrieg zu sehen war.
Niemand hat zu sagen gewagt, dass wir selbst auch Betroffene des Geschehens waren. Meine (Hofmann's, 47 Jahre) Generation hat ein Recht, deutsche Geschichte neu zu betrachten. Wir zeigen russische Soldaten, die deutsche Frauen vergewaltigen, aber wir zeigen auch Soldaten der Wehrmacht, die russische Fremdarbeiter ermorden. [.....] Die Flucht ermöglicht eine nationale Diskussion.
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Er kann ein Katalysator für verdrängte Gefühle, auch für Scham sein."
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"Stellen Sie damit nicht das Leid der einen gegen das der anderen?"
"Leid ist immer indiviuell. [...]Wir stellen also kein Leid gegenüber, sondern erzälen auch von der großen Schuld der Wehrmacht im Osten."