[Links nur für registrierte Nutzer]Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Rüge des baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger kritisiert. "Mit der öffentlichen Bekanntgabe des Telefonats von Frau Merkel mit Herrn Oettinger zum Fall der Trauerrede zu Hans Filbinger sind die Angriffe gegen Ministerpräsident Oettinger verstärkt worden", sagte der CDU-Politiker der "Leipziger Volkszeitung". "Das war in der Sache schädlich." Merkel habe Schaden von der Bundesrepublik abzuwenden, Oettinger von seinem Bundesland. "Da hat man zusammenzuarbeiten und darf nicht durch öffentliche Rüffel die Angelegenheit weiter anheizen."
"Unsere Leute wollen sehen, ob wir auch zusammenstehen, wenn uns der Wind einmal stark ins Gesicht weht", erklärte Schönbohm. Die öffentliche Diskussion über das Verhältnis zwischen CDU-Chefin Merkel und Oettinger schade der Union. "Ein Rüffel aus dem eigenen Lager ist viel brisanter als einer vom politischen Gegner. Das sollte man wissen", rüffelt Schönbohm weiter. Nun müsse die Union demonstrativ zusammenstehen.
Man vergegenwärtige sich, was Schönborm hier sagt und gleichzeitig macht:
Er kritisiert Merkel öffentlich dafür, dass sie Oettinger öffentlich kritisiert habe!
Die öffentliche Kritik eines Parteikollegen sei schädlich.
Er macht also im gleichen Atemzug das, was er an Merkel kritisiert. Und spielt sich dabei zwecks eigener Profilierung als Moralapostel auf.
Warum ist er dann nicht zu Merkel gegangen und hat ihr unter vier Augen gesagt, daß dies nicht gut war? Reine Pseudo-Moral eines Opportunisten!
Gott, ist diese Charakterlosigkeit schäbig! Typisch deutscher Politiker!