Meine Meinung: Die Sowjetunion hat als Feindbild ausgereicht, um Kriege führen zu dürfen und Putschs zu unterstützen. Vor dem kalten Krieg gab es andere Feindbilder, die man instrumentalisiert hat. Nach dem kalten Krieg gab es dann plötzlich kein Feindbild und man musste sich was neues einfallen lassen. Leider fallen viele Menschen auf die Politik der Amis rein. Schaut euch mal die Liste unten an. Einfach nur krass was die USA alles im Ausland angstellt hat.
Hier die Aktionen der USA nach 1900. Was das Ziel dieser Einsätze war ist offensichtlich:
• 3. November 1903: Panama. – Um sich die Kontrollrechte über den geplanten Kanalbau zu sichern, unterstützen die Vereinigten Staatens die Abspaltung Panamás von Kolumbien. Panamá wird eigenständige Republik, gerät gleichzeitig aber in die völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten. Der 1914 fertig gestellte und 1920 offiziell in Betrieb genommene Panama-Kanal wird amerikanisches Hoheitsgebiet, womit die junge Republik in zwei voneinander getrennte Hälften gespalten wird.
• 1905: Militärintervention in der Dominikanischen Republik.
• 1906–1909: Militärinterventionen auf Kuba.
• 8. Februar 1907: Militärintervention in der Dominikanischen Republik. Die Vereinigten Staaten sichern sich die Finanzkontrolle über das Land (1940 aufgehoben).
• 1909: Nicaragua. – Amerikanische Streitkräfte greifen in innenpolitische Auseinandersetzungen des Landes ein.
• 1911: Mexiko. – Sturz der mexikanischen Regierung von Porfirio Díaz mit amerikanischer Hilfe.
• 1911–1925: Honduras. – Verschiedene Interventionen sichern die Monopolstellung der in amerikanischem Besitz befindlichen Bananenindustrie. Das Land gerät in völlige wirtschaftliche und politische Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten. • 1912: US-Militärintervention auf Kuba.
• 1912–1925: Nicaragua wird der amerikanischen Finanz- und Militärkontrolle der unterstellt.
• 1914–1915: Mexiko. – Einmischung in innenpolitische Machtkämpfe (Protektion der Regierung Venustiano Carranzas).
• 1915–1934: Haiti. – Besetzung der Karibik-Republik. Verwaltung des Landes wie ein Protektorat. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen bleibt die amerikanische Finanzhoheit bestehen (bis 1947).
• 18. Februar 1916: Nicaragua. – Die Vereinigten Staaten erzwingen das Recht auf Errichtung von Militärstützpunkten.
• März 1916: Amerikanische Strafexpedition in Mexiko.
• 1916–1924: Besetzung der Dominikanischen Republik.
(…)
• 1917–1919: Militärische Intervention auf Kuba.
(…)
• 1927–1932: Besetzung Nicaraguas. Ihr widersetzt sich Augusto César Sandino (ermordet 1934) in einem erbitterten Guerillakrieg.
• 1930: In der Dominikanischen Republik verhelfen die Vereinigten Staaten Rafael Leónidas Trujillo Molina an die Macht. Dieser errichtet eines der despotischsten Regimes in der Geschichte Lateinamerikas, das bis zu seiner Ermordung 1961 standhält.
• 1940: In Kuba verhelfen die Vereinigten Staaten dem Oberbefehlshaber der Armee, General Fulgencio Batista Zaldívar (1901–1973) an die Macht, der das Land vollständig den amerikanischen Interessen preisgibt. Die Batista-Diktatur fällt 1959 mit der Revolution Fidel Castros (*1926).
• 1941–1945: Zweiter Weltkrieg. –(…)Die USA setzen im Kampf gegen Japan Atombomben ein, die auf die japanischen Städte Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) fallen.
• 1946 (21. Juli): Bolivien. – Der Geheimdienst organisiert den Sturz und die Ermordung des reformerischen Präsidenten Gualberto Villarroel, um die Macht wieder der Oligarchie zu übergeben. (…)
• ab 1948: Die Vereinigten Staaten leisten Israel fortwährend finanzielle und militärische Hilfe in der Auseinandersetzung mit den arabischen Nachbarn. Israel wird zum wichtigsten amerikanischen Verbündeten in Nahost.
(…)
• 1953 (August): Iran. – Die CIA beteiligt sich maßgeblich am Sturz des beim Schah und den Militärs in Ungnade gefallenen nationalistischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh (1881-1967). In der Folge wird das Regime von Schah Mohammad Reza Pahlavi (1919–1980; reg. 1941–1979) zum wichtigsten amerikanischen Verbündeten im Mittleren Osten.
• 1954: Guatemala. – Die CIA organisiert eine Söldnerinvasion gegen Guatemalas Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán (1913–1971), der eine durchgreifende Landreform einführen und den Grundbesitz der United Fruit Company verstaatlichen wollte. In einem Putsch wird Arbenz mit amerikanischer Billigung und Unterstützung gestürzt. In den folgenden drei Jahrzehnten herrschen Militärterror und Bürgerkrieg, dem über 140.000 Menschen zum Opfer fallen.
(…)
• 14. September 1960: Im Kongo ergreift Joseph Mobuto in einem von der CIA und der ehemaligen Kolonialmacht Belgien veranlassten Putsch die Macht. Der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident des aus der Kolonialherrschaft entlassenen Landes, Patrice E. Lumumba, wird ermordet.
(…)
• 1963: Dominikanische Republik. – Nach dem Sturz der Trujillo-Diktatur (1961) gewinnt in ersten freien Wahlen der Linkspolitiker Juan Bosch (1909–2001) die Präsidentenwahlen, wird aber schon sieben Monate nach seinem Amtsantritt von rechtsgerichteten Militärs und unter direkter Beteiligung des CIA gestürzt. (…)
• 1964 (31. März): Brasilien. – Mit logistischer Unterstützung durch die CIA wird der linksgerichtete Präsident João Goulart (1918–1976) gestürzt. Es erfolgt die Errichtung einer von den Vereinigten Staaten favorisierten Militärdiktatur, die bis 1982 das Land beherrscht. • 1964–1975: Vietnam. – Die Vereinigten Staaten engagieren sich massiv im Vietnamkrieg, der durch das amerikanische Eingreifen verheerende Ausmaße annimmt. (…) Diese wenden ihre ganze technologisch überlegene militärische Schlagkraft auf (u. a. ausgedehnte Flächenbombardements, Einsatz von chemischen Waffen und Napalm) (…)Der Vietnamkrieg (mit insgesamt etwa 4 Millionen Toten) endet mit der Einnahme Saigons (…)
• 1964–1982: Bolivien. – Die Vereinigten Staaten sind in eine Vielzahl von militärischen Staatsstreichen und Gegenrevolten involviert.
• 1965 (Mai): Kambodscha. – Die Vereinigten Staaten bombardieren Grenzdörfer entlang der vietnamesischen Grenze. Das Land wird dadurch in den Vietnam-Krieg involviert.
• 1965 (April-September): Dominikanische Republik. – Nach dem Sturz des linksgerichteten Präsidenten Juan Bosch (1963) und der Installation einer mit amerikanischer Hilfe eingesetzten Militärjunta entbrennt ein Bürgerkrieg.
(…)
• 1967: Bolivien. – Die bolivianische Armee wird in ihrem Kampf gegen die Guerilla durch die CIA angeleitet. Mit Hilfe des CIA wird der kubanische Revolutionär Ernesto Che Guevara (*1928) in Bolivien aufgespürt und erschossen (9. Oktober).
• 1970 (März): Kambodscha. – Mit amerikanischer Unterstützung putscht sich der General Lon Nol (1913–1985) an die Macht. Ausweitung des Vietnam-Krieges auch auf Kambodscha.
• 1970 (September): Jordanien. – Im jordanischen Bürgerkrieg ergreifen die Vereinigten Staaten Partei für das Königshaus und entsenden Flugzeugträger und Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer.
• 1973 (11. September): Chile. – Gesteuert durch die CIA wird der frei gewählte, marxistische Präsident Salvador Allende (*1908) gestürzt (dieser begeht beim Sturm auf den Präsidentenpalast angeblich Selbstmord). Die Rolle der CIA ist durch eine spätere Untersuchungskommission des US-Senats zuverlässig belegt. Beim Putsch werden ca. 3.000 Menschen umgebracht. Die Macht übernimmt eine Militärjunta unter General Augusto Pinochet Ugarte (*1915). Die Pinochet-Diktatur besteht bis Dezember 1989.
• 1975 (29. August): Perú. – Die Vereinigten Staaten fördern einen Staatsstreich gegen den peruanischen Präsidenten Juan Velasco Alvarado, mit dem Ziel, Wirtschaftsentscheidungen wieder unter die Ägide des Internationalen Währungsfonds zu bringen.
(…)
• 1976 (24. März): Argentinien. – Die CIA ist angeblich in den Militärputsch involviert, der General Jorge Rafael Videla (*1925) an die Macht bringt und 30.000 Menschen das Leben kostet. Die Militärdiktatur dauert bis Dezember 1983.
(...)
• 1981: Panamá. – Der seit 1970 auf einer geheimen und später vom Kongress veröffentlichten Mordliste des CIA stehende General Omar Torrijos – seit 1968 der führende Politiker in Panamá – kommt 1981 bei einem ungeklärten Hubschrauberabsturz ums Leben.
• ab 1981: Nicaragua. – Die Vereinigten Staaten setzen nach der erfolgreichen sandinistischen Revolution (1979) die finanzielle, militärische und logistische Unterstützung der Anhänger der davongejagten Diktatur von Anastasio Somoza Debayle fort (…)
• ab 1981: Afghanistan. – Die Vereinigten Staaten gewähren den Mudjahedin und anderen afghanischen Widerstandskämpfern massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen die sowjetische Besatzung des Landes.
• ab 1982: Irak. – Die Sowjetunion, China und Frankreich leisten dem Regime Waffenhilfe in Milliardenhöhe zur Kriegsvorbereitung gegen den Iran; die USA liefern lediglich 60 zivile Hubschrauber, die allerdings später vom Irak für militärische Zwecke umgebaut werden. Saddam Hussein wird mittelbar von der CIA beraten (Satelliten-Fotos von den iranischen Truppen). Der gegen das Völkerrecht verstoßende, kriegsverbrecherische Einsatz von Giftgas gegen den Iran, bei dem Hunderttausende Iraner sterben, wird von den Vereinigten Staaten schweigend hingenommen. Erst der Einsatz von Giftgas gegen eine kurdische Kleinstadt nach dem Irankrieg wird ernsthaft kritisiert.
(…)
• 1983 (25. Oktober): Grenada. – Der linksorientierte, frei gewählte Premierminister Maurice Bishop (1944–1983) wird unter ungeklärten Umständen ermordet. Die Vereinigten Staaten besetzen die kleine Karibik-Insel und beenden die ihnen nicht genehme Linksentwicklung des Landes.
(…)
• 1988 (3. Juli): Iran. – Ein Passagierflugzeug vom Typ Airbus A300 der Iran Air wird über der Straße von Hormuz vom Lenkwaffenkreuzer USS Vincennes (CG-49) abgeschossen. 290 Menschen sterben. Nach amerikanischen Angaben war es der Besatzung nicht möglich, den zivilen Airbus von einem iranischen Kampfflugzeug zu unterscheiden oder mit dem Piloten Kontakt aufzunehmen. Die USS Vincennes hielt sich zu diesem Zeitpunkt im Rahmen der Operation Earnest Will in iranischen Hoheitsgewässern auf. Der Kapitän der USS Vincennes erhielt eine Auszeichnung. Die Vereinigten Staaten entschädigten später die Angehörigen der Opfer.
(…)
• 1991 (Januar/Februar): US-geführte Koalitionstruppen, legitimiert durch einen Beschluss des Weltsicherheitsrats der Vereinten Nationen, erobern Kuwait und beenden mit der Operation Wüstensturm die irakische Besetzung des Landes (seit August 1990). Die auch im Irak einmarschierten Bodentruppen verlassen nach der Befreiung Kuwaits den Irak.
(…)
• 2001 (November): Afghanistan. – Als Folge der Terrorattacken islamischer Fundamentalisten in New York und Washington vom 11. September 2001 greifen die Vereinigten Staaten Afghanistan an. Das dortige Taliban-Regime wird zerschlagen und eine Übergangsregierung eingesetzt.
• 2002 (11. April): Venezuela. – Mit CIA-Unterstützung wird Präsident Hugo Chávez (*1954) in einem Militärputsch gestürzt. Die Revolte dauert jedoch nur drei Tage und Chávez kehrt wieder in sein Präsidentenamt zurück.
• 2003 (20. März): Irak. – Eine insgesamt 48 Nationen umfassende Koalition (u. a. das Vereinigte Königreich, Italien, Australien und Spanien) greift im Dritten Golfkrieg den Irak an und beseitigt das Regime von Saddam Hussein (*1937, †2006). Der Irak wurde übergangsweise als Protektorat verwaltet, im Sommer 2005 wurden Wahlen abgehalten und offiziell die Regierungsgeschäfte an die gewählte Regierung übergeben. Die Vereinigten Staaten sind Ende 2005 immer noch mit einer Militärmacht von ca. 120.000 Mann im Irak stationiert, dazu kommen noch ca. 15.000 Soldaten anderer Länder und mindestens 20.000 bezahlte Söldner.
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