+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 9 1 2 3 4 5 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 90

Thema: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
    Registriert seit
    21.02.2006
    Beiträge
    7.071

    Standard Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Es täte einigen Leuten hier mal gaanz gut, sich noch einmal mit den Grundgedanken der "sozialen Marktwirtschaft" zu beschäftigen, wobei es sich ja nicht um ein starres System handelt, sondern sich weiterentwickelt hat.
    ----------------------------------------------------------------------------------------------

    Zitat:

    " * Im Juni 1948 ebnete Ludwig Erhard mit der von ihm geforderten Währungsreform und der Abschaffung der Preisbindung den Weg zur sozialen Marktwirtschaft.

    * Er verstand unter der sozialen Marktwirtschaft das Zusammenwirken von der Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich. Vor allem die Aufhebung der Preisbindung beflügelte die Popularität Erhards.

    * Mit diesem so ermöglichten Wiederaufbau Deutschlands wurde das sog. Wirtschaftswunder eingeleitet. Dadurch wurde nicht nur eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft, sondern auch der Demokratie, erreicht.

    * Die ordnungspolitische Orientierung ist untrennbar mit der Person Ludwig Erhards verbunden. Mit seinen Bemühungen erreichte er im westlichen Bündnissystem den "Wohlstand für alle".

    * Der "Wohlstand für alle" war im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft allerdings nicht gleichzusetzen mit unbegrenzten sozialen Leistungen. So zog er zum Beispiel Grenzen für steuerfinanzielle Umverteilung und für Sozialversicherungen wie auch bei der Einflussnahme der Staatstätigkeit, die über eine gute Ordnungspolitik hinausgeht.

    * Das Fundament für soziale Gerechtigkeit wurde nach Ludwig Erhard durch Wettbewerb zusammen mit Geldwertstabilität und einer funktionierenden Rechtsordnung errichtet, da seiner Meinung nach nur eine auf Dauer leistungsfähige Wirtschaft auch sozial sein kann.

    * Demnach wäre das heutige Verständnis von der sozialen Marktwirtschaft nicht im Sinne Ludwig Erhards gewesen, denn er vertrat die Meinung, daß soziale Marktwirtschaft nicht mit einem Versorgungsstaat verwechselt werden darf. Die beste Sozialpolitik sei - nach Erhard - die gute Wirtschaftspolitik.

    * Mit seiner Konzeption beeinflußte er nicht nur die Wirtschaft positiv, sondern auch die Außenpolitik, indem er seine Ordnungspolitik auch zum Aufbau diplomatischer Beziehungen zu demokratischen Ländern im Nahen Osten, wie Israel, und vor allem den USA angewandt hat. Aus diesen außenpolitischen Perspektiven erkennt man, daß Erhard seiner Zeit eigentlich schon voraus war.

    * Tatsächlich hatte er schon während des Krieges Visionen darüber, wie die Wirtschaftsordnung nach dem Krieg aussehen sollte, wobei er von einer Niederlage der Nazis ausging.

    * Erhard vertrat die Idee einer sozialen Marktwirtschaft als offene, sich entwickelnde Gesellschaftsform und war überzeugt, daß der Mensch in Freiheit und Selbstverantwortung leben und im Wettbewerb für sich selbst sorgen soll. Diese Einstellung weist liberale Züge vor.

    * Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
    * keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
    * kein autoritärer Zwang
    * keine stände - staatlichen Vorstellungen
    * Kooperation

    * Soziale Marktwirtschaft ist ein Ordnungsprinzip, dessen Durchsetzung und Aufrechterhaltung permanentes wirtschaftspolitisches Handeln erfordert und bei dem der Staat nur in Eigenverantwortung die Rahmenbedingungen setzen darf, damit die Wirtschaft im Wettbewerb Wachstum und Arbeitsplätze schaffen kann.

    * Erhards Erfolg basierte auf der Umsetzung der Erkenntnis, daß kostensenkender Wettbewerb und Verbesserung der Kaufkraft nur gemeinsam das Wachstum beleben und aufrechterhalten können.
    * Ludwig Erhard gewann zunehmend Verbündete, schaffte sich mit seiner ordnungspolitischen Philosophie allerdings auch Feinde, die es für puren Leichtsinn hielten, die staatliche Ordnung einfach der Unordnung des Marktes zu überlassen.

    * Nicht zu bestreiten war aber die Tatsache, daß die CDU/CSU bei der Bundestagswahl die absolute Mehrheit der Stimmen aufgrund Erhards Wirtschaftspolitik erlangte.

    * Trotzdem wurden von Jahr zu Jahr die Widerstände von Seiten der deutschen Industrie gegen Erhards marktliberale Politik größer, da nach seiner ordnungspolitischen Ansicht "wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktion zu begrenzen" sei (Walter Eucken).

    * Das Kartellgesetz war für Erhard das Grundgesetz der sozialen Marktwirtschaft, es wurde aber zu seinem Bedauern 10 Jahre lang im Bundestag "durchlöchert" und erst 1957 verabschiedet.

    * Seit Ludwig Erhard hat der Begriff der sozialen Marktwirtschaft viele Wandlungen durchlebt, da er von den verschiedenen politischen Richtungen auch verschieden ausgelegt wurde. Diese Wandlungen liessen letztendlich nicht mehr viel von Erhards Interpretation der sozialen Marktwirtschaft übrig.

    * Die vier wichtigsten Elemente seines Konzepts sind:

    1. Wettbewerbsprinzip
    2. Gewährleistung eines ausreichenden Wachstums zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes
    3. soziale Marktwirtschaft = Versorgungsstaat
    4. vereinigtes Europa

    * Doch was bleibt noch von Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft für das 21. Jahrhundert ?

    Während Erhard versuchte, mit der Gründung der EWG einen Schritt in die Richtung der Internationalisierung oder Globalisierung zu machen, um das System der sozialen Marktwirtschaft konsequent aufrechtzuerhalten, versuchen heute die betreffenden Länder die Grenzen eng zu ziehen, um auf Subventionen der EU nicht verzichten zu müssen.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Stimmt diese Formulierung seitens des Autors, oder ist dieser Text irgendwie "eingefärbt"?
    Geändert von kritiker_34 (11.05.2007 um 18:09 Uhr)
    statt Polemik - sachliche Vernunft
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weizenbier

  2. #2
    GESPERRT
    Registriert seit
    27.11.2005
    Ort
    Bayern (muss erst mal reichen)
    Beiträge
    57.098

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von kritiker_34 Beitrag anzeigen
    Es täte einigen Leuten hier mal gaanz gut, sich noch einmal mit den Grundgedanken der "sozialen Marktwirtschaft" zu beschäftigen, wobei es sich ja nicht um ein starres System handelt, sondern sich weiterentwickelt hat.
    ----------------------------------------------------------------------------------------------

    Zitat:

    " * Im Juni 1948 ebnete Ludwig Erhard mit der von ihm geforderten Währungsreform und der Abschaffung der Preisbindung den Weg zur sozialen Marktwirtschaft.

    * Er verstand unter der sozialen Marktwirtschaft das Zusammenwirken von der Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich. Vor allem die Aufhebung der Preisbindung beflügelte die Popularität Erhards.

    * Mit diesem so ermöglichten Wiederaufbau Deutschlands wurde das sog. Wirtschaftswunder eingeleitet. Dadurch wurde nicht nur eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft, sondern auch der Demokratie, erreicht.

    * Die ordnungspolitische Orientierung ist untrennbar mit der Person Ludwig Erhards verbunden. Mit seinen Bemühungen erreichte er im westlichen Bündnissystem den "Wohlstand für alle".

    * Der "Wohlstand für alle" war im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft allerdings nicht gleichzusetzen mit unbegrenzten sozialen Leistungen. So zog er zum Beispiel Grenzen für steuerfinanzielle Umverteilung und für Sozialversicherungen wie auch bei der Einflussnahme der Staatstätigkeit, die über eine gute Ordnungspolitik hinausgeht.

    * Das Fundament für soziale Gerechtigkeit wurde nach Ludwig Erhard durch Wettbewerb zusammen mit Geldwertstabilität und einer funktionierenden Rechtsordnung errichtet, da seiner Meinung nach nur eine auf Dauer leistungsfähige Wirtschaft auch sozial sein kann.

    * Demnach wäre das heutige Verständnis von der sozialen Marktwirtschaft nicht im Sinne Ludwig Erhards gewesen, denn er vertrat die Meinung, daß soziale Marktwirtschaft nicht mit einem Versorgungsstaat verwechselt werden darf. Die beste Sozialpolitik sei - nach Erhard - die gute Wirtschaftspolitik.

    * Mit seiner Konzeption beeinflußte er nicht nur die Wirtschaft positiv, sondern auch die Außenpolitik, indem er seine Ordnungspolitik auch zum Aufbau diplomatischer Beziehungen zu demokratischen Ländern im Nahen Osten, wie Israel, und vor allem den USA angewandt hat. Aus diesen außenpolitischen Perspektiven erkennt man, daß Erhard seiner Zeit eigentlich schon voraus war.

    * Tatsächlich hatte er schon während des Krieges Visionen darüber, wie die Wirtschaftsordnung nach dem Krieg aussehen sollte, wobei er von einer Niederlage der Nazis ausging.

    * Erhard vertrat die Idee einer sozialen Marktwirtschaft als offene, sich entwickelnde Gesellschaftsform und war überzeugt, daß der Mensch in Freiheit und Selbstverantwortung leben und im Wettbewerb für sich selbst sorgen soll. Diese Einstellung weist liberale Züge vor.

    * Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
    * keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
    * kein autoritärer Zwang
    * keine stände - staatlichen Vorstellungen
    * Kooperation

    * Soziale Marktwirtschaft ist ein Ordnungsprinzip, dessen Durchsetzung und Aufrechterhaltung permanentes wirtschaftspolitisches Handeln erfordert und bei dem der Staat nur in Eigenverantwortung die Rahmenbedingungen setzen darf, damit die Wirtschaft im Wettbewerb Wachstum und Arbeitsplätze schaffen kann.

    * Erhards Erfolg basierte auf der Umsetzung der Erkenntnis, daß kostensenkender Wettbewerb und Verbesserung der Kaufkraft nur gemeinsam das Wachstum beleben und aufrechterhalten können.
    * Ludwig Erhard gewann zunehmend Verbündete, schaffte sich mit seiner ordnungspolitischen Philosophie allerdings auch Feinde, die es für puren Leichtsinn hielten, die staatliche Ordnung einfach der Unordnung des Marktes zu überlassen.

    * Nicht zu bestreiten war aber die Tatsache, daß die CDU/CSU bei der Bundestagswahl die absolute Mehrheit der Stimmen aufgrund Erhards Wirtschaftspolitik erlangte.

    * Trotzdem wurden von Jahr zu Jahr die Widerstände von Seiten der deutschen Industrie gegen Erhards marktliberale Politik größer, da nach seiner ordnungspolitischen Ansicht "wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktion zu begrenzen" sei (Walter Eucken).

    * Das Kartellgesetz war für Erhard das Grundgesetz der sozialen Marktwirtschaft, es wurde aber zu seinem Bedauern 10 Jahre lang im Bundestag "durchlöchert" und erst 1957 verabschiedet.

    * Seit Ludwig Erhard hat der Begriff der sozialen Marktwirtschaft viele Wandlungen durchlebt, da er von den verschiedenen politischen Richtungen auch verschieden ausgelegt wurde. Diese Wandlungen liessen letztendlich nicht mehr viel von Erhards Interpretation der sozialen Marktwirtschaft übrig.

    * Die vier wichtigsten Elemente seines Konzepts sind:

    1. Wettbewerbsprinzip
    2. Gewährleistung eines ausreichenden Wachstums zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes
    3. soziale Marktwirtschaft = Versorgungsstaat
    4. vereinigtes Europa

    * Doch was bleibt noch von Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft für das 21. Jahrhundert ?

    Während Erhard versuchte, mit der Gründung der EWG einen Schritt in die Richtung der Internationalisierung oder Globalisierung zu machen, um das System der sozialen Marktwirtschaft konsequent aufrechtzuerhalten, versuchen heute die betreffenden Länder die Grenzen eng zu ziehen, um auf Subventionen der EU nicht verzichten zu müssen.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Stimmt diese Formulierung seitens des Autors, oder ist dieser Text irgendwie "eingefärbt"?
    Alles in Allem richtig, nur ein (eventuell Tippfehler) bei 3.

    Erhardt, würde er heute noch aktiv Politik betreiben, könnte sich vor Beschimpfungen als neoliberale Kapitalistensau nicht mehr retten.
    Von den allseits bekannten Wirtschaftsversagern.

  3. #3
    Mitglied
    Registriert seit
    15.08.2005
    Beiträge
    38.121

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    "Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich"
    Ausgleich für Unfreiheit und Zwangsarbeit?
    Hier liegt die Wurzel des Übels, das sich Sozialstaat nennt -> "Versorgungsstaat": Zwangsbewirtschaftungsstaat!
    Betriebslose werden zwangsbewirtschaftet.
    "Die Wirtschaft" - warum nicht: die Inhaber?
    Sind die Kapitalerwirtschafter "die Wirtschaft"?

    * Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
    * keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
    * kein autoritärer Zwang
    * keine stände - staatlichen Vorstellungen
    * Kooperation
    Keine Arbeitnehmerklasse? Keine marginalisierten Kostenfaktoren zu Gunsten von denen erwirtschafteten Umverteilungskapitals?
    Keine "zumutbare Mitwirkungspflicht", Inabern per "Arbeitsmarkt" "zur Verfügung zu stehen"?
    Keinen Mittelstand?
    Innerbetriebliche Kooperation für den Profit der Anbieter?

    Kann man seitenlang hinterfragen und entlarven, als das, was es ist:
    die Deklaration des modernen Feudalismus!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
    Registriert seit
    21.02.2006
    Beiträge
    7.071

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Alles in Allem richtig, nur ein (eventuell Tippfehler) bei 3.

    Erhardt, würde er heute noch aktiv Politik betreiben, könnte sich vor Beschimpfungen als neoliberale Kapitalistensau nicht mehr retten.
    Von den allseits bekannten Wirtschaftsversagern.
    komisch, mir war der gleiche 3. Punkt aufgefallen, wollte aber nichts verändern vom Text.

    Nun könnte man ja mal hinterfragen, ob dieser "Tippfehler" darauf zurückzuführen ist, dass der oder die Verfasser eventuell eine Ansicht hinter diesem "Tippfehler" verbergen wollen?

    Relativ dünn die offizielle Version:

    "Soziale Marktwirtschaft

    Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik benötigt eine transparente und in sich konsistente wirtschaftspolitische Konzeption mit klaren Zielen und Maßnahmen. Diese müssen Vertrauen und Rückhalt in Wirtschaft und Gesellschaft finden, sie müssen Planungssicherheit geben und damit die Eigeninitiative jedes Einzelnen stärken.

    Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich seit Mitte dieses Jahrhunderts am Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. Allerdings wurde die Soziale Marktwirtschaft erst im Mai 1990 im Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR rechtlich als gemeinsame Wirtschaftsordnung verankert. Aber schon zuvor hatten zentrale Elemente unserer Rechtsordnung, wie u.a. die Grundrechte, die Vertrags- und Koalitionsfreiheit, das Recht auf eine freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl die Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft gelegt."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von kritiker_34 (11.05.2007 um 18:47 Uhr)
    statt Polemik - sachliche Vernunft
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weizenbier

  5. #5
    GESPERRT
    Registriert seit
    27.11.2005
    Ort
    Bayern (muss erst mal reichen)
    Beiträge
    57.098

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von kritiker_34 Beitrag anzeigen
    komisch, mir war der gleiche 3. Punkt aufgefallen, wollte aber nichts verändern vom Text.

    Nun könnte man ja mal hinterfragen, ob dieser "Tippfehler" darauf zurückzuführen ist, dass der oder die Verfasser eventuell eine Ansicht hinter diesem "Tippfehler" verbergen wollen?

    Relativ dünn die offizielle Version:

    "Soziale Marktwirtschaft

    Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik benötigt eine transparente und in sich konsistente wirtschaftspolitische Konzeption mit klaren Zielen und Maßnahmen. Diese müssen Vertrauen und Rückhalt in Wirtschaft und Gesellschaft finden, sie müssen Planungssicherheit geben und damit die Eigeninitiative jedes Einzelnen stärken.

    Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich seit Mitte dieses Jahrhunderts am Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. Allerdings wurde die Soziale Marktwirtschaft erst im Mai 1990 im Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR rechtlich als gemeinsame Wirtschaftsordnung verankert. Aber schon zuvor hatten zentrale Elemente unserer Rechtsordnung, wie u.a. die Grundrechte, die Vertrags- und Koalitionsfreiheit, das Recht auf eine freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl die Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft gelegt."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Das ist natürlich geistiger Dünnschiß zur Wahlvolkverblödung des Wirtschaftsministeriums.

    Die soziale Marktwirtschaft wurde mit der großen Koalition und dem Einstieg der Sozis in die Regierungsgewalt 1969 endgültig aufgegeben.

    Seither gilt das sozialstaatliche Vollversorgungsprinzip.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
    Registriert seit
    21.02.2006
    Beiträge
    7.071

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Das ist natürlich geistiger Dünnschiß zur Wahlvolkverblödung des Wirtschaftsministeriums.

    Die soziale Marktwirtschaft wurde mit der großen Koalition und dem Einstieg der Sozis in die Regierungsgewalt 1969 endgültig aufgegeben.

    Seither gilt das sozialstaatliche Vollversorgungsprinzip.
    Deshalb fing 1969 die Spirale der ÜBERSCHULDUNG an?

    Wie war diese Regierung zusammengestellt? Wer war Kanzler?
    statt Polemik - sachliche Vernunft
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weizenbier

  7. #7
    GESPERRT
    Registriert seit
    27.11.2005
    Ort
    Bayern (muss erst mal reichen)
    Beiträge
    57.098

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von kritiker_34 Beitrag anzeigen
    Deshalb fing 1969 die Spirale der ÜBERSCHULDUNG an?

    Wie war diese Regierung zusammengestellt? Wer war Kanzler?
    Sagt Dir der Name Cognac-Willy etwas?

  8. #8
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
    Registriert seit
    02.05.2006
    Beiträge
    8.451

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    So weit ich weiß hatte die EU damals bedeutend höhere Importzölle gegenüber Drittstaaten als heute. Insofern ist es Unsinn Erhardt zum Neoliberalisten machen zu wollen.

    Neoliberalisten wollen die soziale Komponente komplett aus unserem Wirtschaftssystem entfernen und zum Raubtierkapitalismus übergehen. Nicht mehr das Allgemeinwohl hat die oberste Priorität, sondern was "der Markt" will.

    Allerdings hat Erhardt nur zum Teil die soziale Marktwirtschaft ermöglicht. Ganz erheblichen Teil am Wohlstand der 60er hatten auch Vollbeschäftigung und die dadurch starke Position der Gewerkschaften.

    An dieser Stelle ist es auch interessant sich anzuschauen, was sich seither verändert hat.

    Wir hatten damals:

    ca. 23000 Arbeitsplätze, sichere Renten, Vollbeschäftigung, fast keine Schulden.
    Teilprotektionismus, keine Einwanderung

    Heute haben wir:

    ca. die gleiche Zahl Deutscher, 35.000 Arbeitsplätze, unsichere Renten, Massenarbeitslosigkeit, Unsummen an Schulden.
    Praktisch keinen Protektionismus, Einwanderung von 15,3 Mio.


    Was sagt uns das?
    US-Hegemonie, Zionismus und international operierende Konzerne

    - der Faschismus unserer Zeit.

  9. #9
    GESPERRT
    Registriert seit
    27.11.2005
    Ort
    Bayern (muss erst mal reichen)
    Beiträge
    57.098

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Zitat Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
    So weit ich weiß hatte die EU damals bedeutend höhere Importzölle gegenüber Drittstaaten als heute. Insofern ist es Unsinn Erhardt zum Neoliberalisten machen zu wollen.
    Es gab damals keine EU. Die römischen Verträge begründeten 1957 die EWG, die lediglich in begrenzten Bereichen untereinander Handelshemmnisse abbaute.
    Erhardt war weitaus wirtschaftliberaler als es sich heute z.B. die FDP traut.
    Die Sozialgesetze die ab 1969 inflationär erlassen wurden wären mit Erhardt nicht zu machen gewesen.
    Man sollte ein bißchen über und von Erhardt lesen bevor man rumtrötet.

    Außerdem haben die Zölle jetzt wirklich nur begrenzt mit wirtschaftspolitischen Konzepten zu tun. Die Welt war in den 50er und 60er Jahren ein klein wenig anders als heute, es gab völlig andere Handelsverflechtungen, Deutschland entkam grade eben den aus 1945 herrührenden Außenhandelsrestriktionen.

    z.B. brauchte man wenn ich noch richtig weiß bis 1957 eine Genehmigung um DM in Devisen zu tauschen.

    Zitat Zitat von Frei-denker
    Neoliberalisten wollen die soziale Komponente komplett aus unserem Wirtschaftssystem entfernen und zum Raubtierkapitalismus übergehen. Nicht mehr das Allgemeinwohl hat die oberste Priorität, sondern was "der Markt" will.

    Allerdings hat Erhardt nur zum Teil die soziale Marktwirtschaft ermöglicht. Ganz erheblichen Teil am Wohlstand der 60er hatten auch Vollbeschäftigung und die dadurch starke Position der Gewerkschaften.

    An dieser Stelle ist es auch interessant sich anzuschauen, was sich seither verändert hat.

    Wir hatten damals:

    ca. 23000 Arbeitsplätze, sichere Renten, Vollbeschäftigung, fast keine Schulden.
    Teilprotektionismus, keine Einwanderung

    Heute haben wir:

    ca. die gleiche Zahl Deutscher, 35.000 Arbeitsplätze, unsichere Renten, Massenarbeitslosigkeit, Unsummen an Schulden.
    Praktisch keinen Protektionismus, Einwanderung von 15,3 Mio.


    Was sagt uns das?
    Das Du nicht in der Lage bist, Zusammenhänge korrekt und in der richtigen Abhängigkeit zu erkennen.

  10. #10
    Mitglied
    Registriert seit
    15.08.2005
    Beiträge
    38.121

    Standard AW: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

    Marktwirtschaft bedingt für betriebslose Anbieter keinerlei menschl. Inhaber.
    Damit kann sie überhaupt erst sozial werden: per Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
    Sonst pervertiert das zum Sozialstaat mit Wertschöpfungsabschottung, Zwangsalimentierung und Enteignung, also mit politischer Verfolgung zu Gunsten von Inhabern.
    Arbeit bezweckt Wertschöpfung.
    Betriebslose haben dazu geeignete Betriebe nutzen, entwickeln, bezahlen und vernetzen zu können.
    Völlig staatsfern, wozu eben 90 % des Sozialstaats samt ÖD abzubauen sind.
    Keine öffentl. Mittel mehr in Privatvermögen, sondern private Leistung für den Zugang dieser betriebslosen Leistungsträger zu Privatkapital rechtsräumlich verankern.
    Per Sozialstaat ist eine Leistungsunterbindungs-Gesellschaft bezweckt, womit per Umverteilungskapital wenige hunder Familien das halbe Privatvermögen eignen.
    Diesem Wahnsinn ist jede gesetzliche Grundlage zu entziehen.
    Damit Betriebslose für ihre Wertschöpfung verantwortlich sein können.
    Eigenverantwortung gibts nur per user value.
    Per owner value hingegen werden Betriebslose für Inhaber verantwortlich gemacht.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Ludwig Erhard war nie CDU-Mitglied
    Von yogi61 im Forum Parteien / Wahlen
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 25.04.2007, 16:51
  2. Ludwig Erhard war nie Mitglied der CDU
    Von carlson.vom.dach im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 25.04.2007, 15:19
  3. Ist die Soziale Marktwirtschaft wirklich überholt?
    Von Pfeifenraucher im Forum Wirtschafts- / Finanzpolitik
    Antworten: 57
    Letzter Beitrag: 07.06.2006, 23:08
  4. Wie die soziale Marktwirtschaft zu Ende geht
    Von Rocky im Forum Wirtschafts- / Finanzpolitik
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 28.02.2006, 11:01
  5. Deutschland: Demokratie und soziale Marktwirtschaft?
    Von politi_m im Forum Parteien / Wahlen
    Antworten: 28
    Letzter Beitrag: 18.07.2005, 16:44

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben