Wer sich dennoch für die Rechte der Arbeiter einsetzt, wird automatisch als Kommunist abgestempelt. Und das kommt auf den Philippinen nicht selten einem Todesurteil gleich. Rund 850 außergerichtliche Hinrichtungen und 180 Fälle "erzwungenen Verschwindens" hat die Menschenrechtsorganisation Karapatan seit Amtsantritt der Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo im Jahre 2001 auf den Philippinen dokumentiert. Die meisten Opfer waren Vertreter linksgerichteter Parteien, Gewerkschafter, Kirchenvertreter, Rechtsanwälte oder Journalisten. Im Februar veröffentlichte der UN-Sonderberichtserstatter Philip Alston einen Report, in dem er dem philippinischen Militär einen Großteil der Verantwortung an den Morden zuschreibt.

Quelle: Berliner Zeitung vom 30.5.2007, S. 8