In seiner geheimen Denkschrift zum Vierjahresplan vom 26. August 1936, hatte Hitler befohlen:

"I. Die deutsche Armee muß in 4 Jahren einsatzfähig sein.
II. Die deutsche Wirtschaft muß in 4 Jahren kriegsfähig sein"
(1)


Im 1939/40 war dann Deutschland planmäßig bereit einen Weltkrieg anzufangen.

1. Deutschland hatte damals die größte Rüstungsindustrie der Welt.

Der Chef des Wehrwirtschaftstabes Oberst Thomas führte am 24. Mai 1939 aus:

"Aus den wenigen zugelassenen Fabriken des Versailler Vertrages ist die mächtigste Rüstungsindustrie entstanden, die zur Zeit in der Welt besteht. Sie ist zu Leistungen herangewachsen, die teilweise die deutschen Kriegsleistungen erreichen, teilweise sogar übertreffen, Die Rohstahlproduktion Deutschlands ist heute nächst Amerika die größte der
Welt, die Aluminiumerzeugung übertrifft die Amerikas und der anderen Staaten ganz erheblich. Die Fertigungsleistungen unserer Gewehr-, MG- und Geschützfabriken sind zur Zeit größer als die jedes anderen Staates. [...] Die Nachrichten, die bisher vorliegen, lassen nicht darauf schließen, daß in den westlichen Großstaaten die Aufrüstung schon mit der Energie betrieben wird wie hier bei uns. Wenn die politische Lage aber dazu führt,
daß es zu einem längeren Wettrüsten kommt, so müssen wir uns natürlich klar sein, daß die Westmächte bei den Rüstungsausmaßen ihrer Wirtschaft in der Lage sein können, in etwa 1-1 ½ Jahren den deutschen Rüstungsvorsprung einzuholen."(2)

Man glaubte also einen Rüstungsvorsprung von 1 ½ Jahren zu haben, diesen wollte man ausnutzen, so äußerte Hitler am 20. April 1939 gegenüber Göring, Raeder, Brauchitsch und Keitel:

"Es ist ganz klar, daß dieser Rüstungsvorsprung von Jahr zu Jahr geringer werden wird; und wenn man etwas Entscheidendes erreichen will, dann muß man schnell handeln."(3)



2. Die Wehrmacht war auf voller Kriegsstärke

General Hans von Seeckt, Chef der Heeresleitung hatte 1923 in einer Geheimstudie ein Kriegsherr mit 102 Divisionen mit 252 Generälen und acht Armeen geplant. Am 1.September 1939 standen genau 102 Divisionen mit 252 Generälen unterteilt in acht Armeen bereit.(4)

Am 21.April 1939 war im Völkischen Beobachter zu lesen:

„Der Aufbau der Wehrmacht ist vollendet“(5)




(1) Wolfgang Michalka, Deutsche Geschichte 1939-1945, Frankfurt am Main 1999, S. 112
(2) Gerhard Förster, Olaf Groehler, Der Zweite Weltkrieg, Dokumente, Berlin 1972, S. 42 ff.
(3) David Irving, Hitlers Weg zum Krieg, München/Berlin 1979, S. 365
(4) Carl Dirks, Karl-Heinz Janssen, Der Krieg der Generäle, München 2001, S. 13
(5) Dietrich Eichholtz, Kurt Pätzold (Hrsg.), Der Weg in den Krieg, Berlin 1989, S. 309