Röhm (übrigens ein hervorragender Kavallerist!) war weit mehr als nur der von der heutigen Historikergilde so gern vereinfachte braun-roter Provokateurs-Schwuchtel. Röhm hatte in Südamerika genau gesehen, welche Möglichkeiten eine Macht in sich barg, die auf milizionären Strukturen basierte. Ebenso sah er den unermeßlichen Reichtum, den die Großgrundbesitzer hatten und ihren politischen Anführern als Tribut zukommen lassen mussten.
Diese Strukturen übertrug Röhm gedanklich auf Deutschland und sich selbst. ER wollte die zentrale Figur im Wirtschaftsleben Deutschlands werden. Politik und Ideologien interessierten ihn nur am Rande. Das Volk war aus seiner Sicht lediglich Erfüllungsgehilfe für die ostelbischen Landbarone und die Industriekönige von der Ruhr, in Schlesien und Mitteldeutschland, die er abzukassieren plante.
Wäre Röhm nicht gescheitert, hätte das Wirtschaftswunder ohne das durch Schulden finanzierte Aufrüstungsprojekt Hitlers nicht 1950 sondern schon 1934 begonnen. Ohne ERP, NATO Einbindung, Besatzung und EG. Für mich war mit dem an Mord an Röhm bereits das Ende des III. Reiches eingeleitet.