Junge Türken in NRW sind besser integriert
VON WILFRIED GOEBELS, 19.06.07, 20:19h

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DÜSSELDORF. Türkische Zuwanderer sind heute besser integriert als die erste Generation. Gleichzeitig aber haben sich die Berufschancen türkischer Zuwanderer verschlechtert. Das besagt die jüngste Befragung des Zentrums für Türkeistudien in NRW. Danach haben nur noch 36 Prozent der befragten Türken eine Vollzeitstelle - 2001 waren dies noch 50 Prozent. 52 Prozent der Beschäftigten sind ungelernt, 30 Prozent der Zuwanderer arbeitslos. Der Leiter des Türkeizentrums, Faruk Sen, sieht 43 Prozent der Türken unterhalb der Armutsgrenze. In NRW gibt es insgesamt rund 937 000 türkischstämmigen Zuwanderer.

Laut Studie schätzen rund die Hälfte der Türken ihre Deutschkenntnisse als mittelmäßig oder schlecht ein. Zwei Drittel der Befragten forderten ihre Landsleute auf, sich stärker zu integrieren und Schulabschlüsse zu machen. 50 Prozent halten sich für sehr religiös - damit nimmt die Religiosität der Türken ab. 2005 waren es noch 54 Prozent.

Lediglich ein Prozent der Türken unterhält bewusst keinen Kontakt zu Deutschen, vier Prozent haben keinen Kontakt, obwohl sie ihn sich wünschten. Schließlich pflegen fast die Hälfte der gut ausgebildeten jungen Türken freundschaftliche Beziehungen zu ihren deutschen Nachbarn.Integrationsminister Armin Laschet (CDU) zog daraus den Schluss, dass es keine Parallel-Gesellschaften in NRW gebe. Mit dieser Analyse steht Laschet in der politischen Landschaft allerdings ziemlich allein. Alle Vorgänger hatten immer wieder die Existenz von Parallelgesellschaften in NRW beklagt.

Im Streit um den Bau einen Großmoschee in Köln-Ehrenfeld billigte Minister Laschet den Muslimen das Recht zum Bau eines schöneren Gotteshauses zu. Laschet bezeichnete es aber als traurig, dass im Bistum Essen 100 Kirchen geschlossen werden müssten, während an anderen Orten Moscheen gebaut würden. Allerdings dürfe jeder Bürger den Bau einer Moschee kritisieren, „ohne rechtsradikal zu sein“, betonte Laschet. 80 Prozent der türkischen Zuwanderer halten das Klima in der Gesellschaft gegenüber den Türken für nicht gut.

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