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Voll der krasse Gangsta: G-Hot
Wie wir wissen - zumindest ich - kommt aus Berlin seit Westberlin Maskulin (1998) möglichst provokante und "böse" Musik. Hass gegen Schwule, Frauen, Schwarze, Weiße und alle, die nicht so "dope" sind, wie man selbst, ist schon an der Tagesordnung. Doch nun - nein! - hat einer übertrieben. Der bis vor kurzem bei Aggro Berlin unter Vertrag stehende "G-Hot" hat in seinem Track [Links nur für registrierte Nutzer] wohl laut der Meinung unserer werten Meinungsschützer den Bogen überspannt: Er zelebriert nicht nur den Hass gegen Schwule, sondern fordert direkt auf, gegen sie vorzugehen. Textstellen wie "Haltet zusammen, und schneidet denen den Schwanz ab!" oder auch "Was ist bloß passiert? Sie werden akzeptiert! Es gab mal Zeiten, da wurden sie mit der Axt halbiert!" fand ich persönlich äußerst lustig, aber ganz offensichtlich besitze ich nicht das Feingefühl dafür, was denn nun "diskriminierend" und was eben nicht diskriminierend ist. Darf ich dann so etwas wie "Mein Arsch bleibt für immer eine Einbahnstraße!" auch nicht mehr lustig finden?
Wie dem auch sei, die Klägerin - angeblich eine Berliner Rapperin, die anonym bleiben möchte - sagte dazu:
Also, um das mal richtig zu verstehen: Homophobie und Sexismus ist okay - aber was nicht? Das, was G-Hot da veranstaltet, wird schon seit Jahren gemacht - in Deutschland. Von den USA ganz zu schweigen, da sind's Jahrzehnte. Diskriminierende Texte gehören zum Hiphop wie Volksverrat zu Gerhard Schröder. Im Sinne der Meinungsfreiheit wäre es wichtig, dass auch unsere werten Meinungshüter das beachten. Dieses Stück ist nicht gewaltverherrlichend sondern einfach nur provokant und Provokation ist auch genau das, was der, der das Teil veröffentlicht hat (ein gewisser "Kralle" - warum regt sich eigentlich niemand über den auf?) erreichen wollte. Insofern war das ein großer Sieg für ein paar von Berlins dümmlichsten Rappern - dank den Meinungshütern.Ich habe diesen Track gehört und war extrem schockiert über den Inhalt. Dass der meiste Rap, der aus Berlin kommt, homophob und sexistisch ist, ist klar, aber so etwas habe ich bisher noch nicht gehört.
So wird "G-Hot" - trotz seiner offensichtlichen Dummheit - zum traurigen Kämpfer für die Meinungsfreiheit. Aber leider scheint er das gar nicht zu wollen: In einem dümmlichen Videokommentar, in dem mehr "Alter" als normale Worte vorkommen ([Links nur für registrierte Nutzer]), entschuldigt er sich ergreifend für seinen Track:
Ist er nicht niedlich, der G-Hot?Ich bin kein Nazi so, mein Vater ist Türke und so [...] ich möchte mich hier offiziell bei allen Homosexuellen entschuldigen [...] Ihr seid mir scheißegal!
Was mich ein wenig verwundert, ist, dass kaum noch Politiker auf den Plan gekommen sind. Das ist doch eine hervorragende Gelegenheit, Stimmen bei Minderheiten zu ergattern und zu zeigen, was für ein tolerantes und weltoffenes Land Deutschland doch ist, wenn es solche Rapper nicht toleriert. Oder so ...
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