Die zahl der ALGII Empfänger steigt dramatisch auf 7,4 Millionen Berechtigte an und die Kommunen schlagen Alarm
Neben den regulären Hartz IV Empfängern sind auch viele 1 €uro Jobber und Menschen mit
400 €uro Jobs betroffen, die ihren Lebensunterhalt nicht völlig alleine fristen können
"Die Zahl der Menschen, die von Hartz-IV-Leistungen abhängig sind, hat einen absoluten Höchststand erreicht“, sagte DLT-Präsident Hans Jörg Duppré am Dienstag in Berlin. Demnach bezogen im April dieses Jahres rund 7,4 Millionen Arbeitslosengeld II (ALG II).
Im Lande geht es unter der Regierung der Grossen Koalition von Merkel/Müntefering mächtig bergab und entgegen der Propaganda in den Mainstreammedien keinesfalls aufwärts
Der Landkreistag kritisierte, dass die Zahl der „Hartz-IV“-Bezieher bislang auf die Langzeitarbeitslosen verengt werde. Ein-Euro-Jobber mit mehr als 15 Wochenstunden, Kranke oder Ausbildungsplatzsuchende etwa fänden sich dagegen nicht in der Arbeitslosenstatistik wieder, obwohl deren Lage oft nicht besser sei. Gleiches gelte für Erwerbstätige im Niedriglohnbereich, die zusätzlich auf ALG II angewiesen seien.
Immer mehr Hilfsbedürftige
„Es wird endlich Zeit, dass wir uns den vielschichtigen Problemen offen stellen und uns eingestehen, dass die Zahl der Personen wächst, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind“, mahnte Duppré. Die hohe Zahl an Hilfsbedürftigen entwickele sich gegenläufig zur sinkenden Langzeitarbeitslosigkeit und nehme beständig zu. „Das muss nachdenklich
machen.“
In der aktuellen Arbeitslosenstatistik seien von den 7,4 Millionen „Hartz-IV-Sozialfällen“ lediglich rund 2,5 Millionen Menschen erfasst, betonte DLT-Sprecher Markus Mempel auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp. Die von der Politik verkündete „positive, hoffnungsvolle Botschaft“ sei ein Trugbild. „Es geht nicht bergauf, ganz im Gegenteil“, betonte Mempel.
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Immer mehr Menschen beziehen trotz Arbeit Hartz IV
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Trotz der Erholung des Arbeitsmarkts erhalten Immer mehr Haushalte in Berlin Arbeitslosengeld. Das ist kein Widerspruch: Oft sind die Löhne so gering, dass weitere Hilfe nötig ist.
Die Arbeitslosigkeit in Berlin nimmt ab, trotzdem sind immer mehr Haushalte auf staatliche Unterstützung angewiesen. Seit Beginn des Jahres ist die Erwerbslosenzahl um gut 14 000 gesunken; derzeit sind knapp 265 000 Menschen bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern registriert. Trotzdem ist die Zahl der Haushalte, die Leistungen nach Hartz IV beziehen, gestiegen. Zum Ende des ersten Halbjahres erhielten rund 325 000 Bedarfsgemeinschaften Unterstützung nach Hartz IV, das sind 6000 Haushalte mehr als zum Jahresanfang.
Für Reinhard Müller, Geschäftsführer des Jobcenters Marzahn-Hellersdorf, ist diese Entwicklung kein Widerspruch. Wenn jemand jetzt durch die bessere Konjunktur eine Arbeit finde, bedeute dies noch nicht, dass dieser Job existenzsichernd sei und dadurch der Anspruch auf staatliche Hilfe beendet werde, sagte Müller. Aktuelle Zahlen, wie viele Menschen trotz ihrer Erwerbstätigkeit Arbeitslosengeld II beziehen, gibt es nicht. Diese Daten werden laut Angaben der Regionaldirektion für Arbeit bisher monatlich nicht erfasst. Die letzten Angaben stammen von Oktober letzten Jahres: Damals erhielten 47 500 Menschen weitere Unterstützung, obwohl sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren; davon hatten sogar rund 34 000 Menschen einen Vollzeitjob. Hinzu kamen weitere 35 000 Arbeitnehmer, die einen Minijob haben.
Es sinkt also auch die Arbeitslosigkeit trotz der Propaganda nicht wirklich , denn es entstehen in erster Linie Billigarbeitskräfte, die reguläre tätigkeit immer mehr ersetzen
Das Märchen vom Aufschwung durch Merkel kann jetzt endgültig begraben werden
Jürgen Meyer
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