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Thema: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen???

  1. #1
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    Daumen runter! Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen???

    @Kameraden, Genossen,

    WIE BEKLOPPT seid ihr eigentlich, dass er nicht merkt, wie ihr von der "Mitte", der Bourgeoisie, den reaktionären Spießbürgern, dem Kapital verarscht werdet.

    Das Spielchen geht doch ungefähr so: die NPD bläst zum Aufmarsch und alles links von ihr ist gegen sie. Also scheinbar gehen die "politische Mitte" und die Linke gegen die Nazis zusammen. Es gibt dann die NPD und ein Bündnis von Union, FDP, Grüne, SPD und Linkspartei gegen die NPD. Doch kaum haben sich die Kameraden verzogen, löst sich dieses "antifaschistische" Bündnis spurlos in Luft auf.

    Im nächsten Akt der Schmierenkonmödie machen braune Schlägerchen irgendeinen Scheiß - überfallen Schauspieler oder terrorisieren Ausländer - und die "politische Mitte" steht plötzlich schenkelklopfend dabei, feuert die Schläger noch an und rechtfertigt ihre Aktionen.
    Aber im nächsten Akt kriegen die gleichen Kameraden, die Schauspieler verprügelnd noch ganz lustig waren, von dieser "politischen Mitte" wieder eins auf die Glatze - dann ist ja wieder Antifa-Zeit angesagt.

    Dass politisch die Linke und ihre Anhänger von der "politischen Mitte" immerzu eines auf die Mütze kriegt und sie in so genannten breiten Bündnissen "gegen Rechts" nur benutzt wird, halte ich für so evident, dass ich es fast vergessen hätte zu erwähnen.
    In der Politik der akuten Mitte ist so wenig in linkem oder auch nur echtem liberalen Gehalt, dass selbst die ideologische Kluft zu den Rechten es für Linke nicht mehr rechtfertigt, gegen die mit der Mitte gemeinsame Sache zu machen.

    Was die "Mitte" über ihre Bündnispartner "gegen Rechts" wirklich denkt, zeigt der Leserbrief eines JU-Funktionärs in der Lokalzeitung meiner Heimatregion: "Extremisten treten immer paarweise auf" ... und werden paarweise gegeneinander ausgespielt.

    Warum kriechen eigentlich Rechte oder Linke dem System in den Arsch und machen für es den Pitbull gegen die andere Seite?

    Antwort 1: mehr Einfluss, gar eine Machtübernahme der anderen Seite würde die eigenen Ambitionen zunichte machen und persönlich unerträgliche Lebensverhältnisse herbeiführen.

    Kann ich nachvollziehen. Aber das führt zu

    Antwort 2: man geht als Linker oder Rechter ein taktisches Bündnis mit der Mitte ein, ist aber intelligent genug, um zu wissen, dass die nicht besser, vielleicht sogar schlimmer sind als die andere Seite. Früher oder später will man dann links den "Politikwechsel" und rechts die "Machtergreifung" herbei führen und dann - adé "Mitte".

    Als Sandkastenspiel der intelligenteren Kader ist das recht plausibel, aber es setzt voraus:

    Antwort 3: als Rechter oder Linker ist man so clever, dass man "die Mitte" benutzt, alldiweil die glaubt, die "Extremisten" zu benutzen. Die schöne Illusion platzt aber wie eine Seifenblase, wenn man sich die Machtverhältnisse ansieht. "Die Mitte" kontrolliert die Massenmedien, sie hat es geschafft die politischen und intellektuellen Eliten weitgehend gleichzuschalten. "Die Mitte" verfügt über Polizei, Armee, V-Leute und gekaufte Kader bei den Extremisten ... ein Rechter oder Linker, der glaubt, die zu benutzen, gleicht dem Schwanz, der glaubt, mit dem Hund wedeln zu können.

    Wenn diese Träume geplatzt sind kommt man zu

    Antwort 4: Man verteidigt das System gegen die Extremisten der anderen Seite, weil man sich ihm zugehörig fühlt. Ja sicher, randalierende Glatzen und krakeelende Autonome werden von dem Stützen der BRD-Gesellschaft ja als ihresgleichen angesehen. Es ist ja auch nicht, dass selbst Menschen mit langer Berufserfahrung und großen Qualifikationen von diesem System mittlerweile wie Dreck behandelt werden. Es gibt ja auch keine immer mehr verfeinerte Kultur der Ausgrenzung nach dem Motto "wir feiern eine Party und du bist nicht dabei", die selbst nicht extremistische Zeitgenossen trifft. Weil unser System ja so tolerant und offen ist, sieht es in dem Nationalisten hart rechts einen ebenso guten Patrioten wie in den Herrschaften von der Union und freut sich auch über die soziale Einstellung der Antifa.

    Wenn man die Zugehörigkeit rechter und linker Extremisten zum System ins Reich der Satire verbannt hat, kommt man zynischerweise zu

    Antwort 5: Genossen und Kameraden wissen, dass sie "Verlierer" sind, sowohl in persönlichen wie in politischen Ambitionen. Nicht einmal mehr das normale Spießerleben mit Arbeit, Eigenheim, Familie, wie es nach '45 jedem Depp erlaubt wurde, ist ihnen mehr sicher. Aaaaber gerade ein menschenfeindliches System braucht Büttel. Da wird dann halt gegen die andere Seite krakeelt, in der geheimen Hoffnung, vom System "entdeckt" und benutzt zu werden. Pfeifen es nicht die Spatzen von den Dächern, wie viele V-Leute bei den Rechten sind? Hat nicht eine linksradikale Zeitschrift schon vor 30 Jahren Fotos mutmaßlicher V-Leute in ihren Reihen entdeckt. Wo hat das System mehr Kader eingekauft: bei den Rechten oder den Linken?

    So long, noch viel Spaß bei euren Scharaden.

  2. #2
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Man sollte dabei nicht völlig unter den Teppich kehren, dass es zwischen beiden Lagern im ursprünglichen Sinne auch wirkliche, handfeste inhaltliche Gegensätze gibt. Der üblicherweise gegen Querfrontprojekte von beiden Seiten eingebrachte Vorwurf der Unvereinbarkeit ist ja nicht einfach aus der Luft gegriffen. Wirtschafts als solidarische Organisation von Produktion oder als sozialdarwinistische Auslese der Fähigen - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung von Geschichte als Fortschritt, welcher durch qualitativen Gewinn den Verlust des Alten rechtfertigt (so das überhaupt als rechtfertigungsbedürftig begriffen wird) und die Vorstellung von Geschichte als ziellosem Chaos ohne qualitative Entwicklung, dem nur die Orientierung an traditionellen Größen Ordnung und Sinn verleiht - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung vom Menschen als an sich gutem, vernünftigem Wesen, das man nur frei und unbedrängt machen lassen muss, damit alles gut wird, und die Vorstellung vom Menschen als Tier, das permanent mindestens in eine bindende und überwachende Gruppe eingebunden sein muss, damit nicht alles in Blutvergießen endet - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung vom Menschen, der sich Ordnund und Recht selbst gibt gegen die vom Menschen, der beides aus höherer Quelle empfängt - das IST unvereinbar.
    Diese Liste ließe sich im Grunde beliebig fortsetzen.

    Damit soll ausdrücklich NICHT gesagt sein, eine Kooperation oder auch nur ein "Nichtangriffspakt" sei ausgeschlossen. Das wird jedoch nicht praktikabel sein, so lange beide Lage in ihrer klassischen, nichttransformierten Form auftreten.
    Ein klassischer Linker KANN sich mit einem ethnischen Purifikator nicht an einen Tisch setzen - den MUSS er als Verbrecher begreifen.
    Ein klassischer Rechter KANN sich nicht mit einem multikulturellen, sexualpluralen Aufklärer an einen Tisch setzen - den MUSS er als Chaosstifter, wenn nicht sogar als schier satanisch begreifen.
    Da eine gemeinsame Basis zu finden, die über einen rein taktisch gemeinsamen Feind hinausgeht, ist nicht einfach. In meinen Augen möglich - aber solange es überhaupt nicht ernsthaft versucht wird, aussichtslos. Da kann ich dann auch deinen Beitrag unterschreiben.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  3. #3
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    So begeisterte Anhänger des herrschenden Systems sind echte Rechte nun auch wieder nicht. Und so groß ist der Unterschied zwischen extremen Rechten und extremen Rechten auch nicht. Schon in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts herrschte zwischen beiden Lagern eine rege Fluktuation. Dr. Josef Goebbels tendierte ursprünglich sehr stark zum sozialistischen Lagern und vom Rotfrontkämpferbund gingen etliche Kämpfer direkt zur SA.

  4. #4
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Der - zudem falschen - Darstellung ist jede Grundlage genommen, wenn die Arbeitsgesetzgebung entsorgt ist.
    Wir benötigen schlicht einen grundrechtskonformen Rechtsraum. Wie jemand die Gesellschaft in seinem Gehirn strukturiert, ist damit dessen Privatsache.
    Betriebl. Wertschöpfung hat mental leistungsäquivalent zu erfolgen, sie ist leistungsgerecht zu verteilen, das ist wertschöpfungswissenschaftlich und ggf. per individuellem mentalem %Rang zu objektivieren.
    Kapitalzugang durch eine grundrechtskonforme Leistungsgesellschaft.
    Was dann Jeder mit seinem Privatkapital weltweit anstellt, wie er sich damit selbst zu verwirklichen trachtet, ist ganz alleine die Entscheidung des Individuums - immer auf der Grundlage der Grundrechte aller Anderen.
    Die Weltbilder Anderer brauchen einen damit in keinster Weise zu scheren.
    Objektivierte Kriterien der Leistungseinbringung und des damit individuell optimierten Kapitalzugangs sind per aktiver Wertschöpfungspolitik umzusetzen.
    Zwangsarbeit ist grundsätzlich verboten.

  5. #5
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Zitat Zitat von Drosselbart Beitrag anzeigen
    Und so groß ist der Unterschied zwischen extremen Rechten und extremen Rechten auch nicht.
    Wohl wahr.
    Zitat Zitat von Drosselbart Beitrag anzeigen
    Schon in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts herrschte zwischen beiden Lagern eine rege Fluktuation. Dr. Josef Goebbels tendierte ursprünglich sehr stark zum sozialistischen Lagern und vom Rotfrontkämpferbund gingen etliche Kämpfer direkt zur SA.
    Nur ist eben gerade diese Strömung, die sich weder in der KPD, noch in der NSDAP durchgesetzt hat.
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  6. #6
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Sauerländer, versuchense doch mal weltbürgerlich zu denken und zu argumentieren - als Teil einer Spezies, die ihren Planeten möglichst optimal dazu nutzt, daß sich die Einzelexemplare möglichst gut individuell selbst verwirklichen können.

  7. #7
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Zitat Zitat von politisch Verfolgter Beitrag anzeigen
    Sauerländer, versuchense doch mal weltbürgerlich zu denken und zu argumentieren - als Teil einer Spezies, die ihren Planeten möglichst optimal dazu nutzt, daß sich die Einzelexemplare möglichst gut individuell selbst verwirklichen können.
    Dem politischen Gegner in die Hände spielen? Nö, wozu?
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  8. #8
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Man sollte dabei nicht völlig unter den Teppich kehren, dass es zwischen beiden Lagern im ursprünglichen Sinne auch wirkliche, handfeste inhaltliche Gegensätze gibt. Der üblicherweise gegen Querfrontprojekte von beiden Seiten eingebrachte Vorwurf der Unvereinbarkeit ist ja nicht einfach aus der Luft gegriffen. Wirtschafts als solidarische Organisation von Produktion oder als sozialdarwinistische Auslese der Fähigen - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung von Geschichte als Fortschritt, welcher durch qualitativen Gewinn den Verlust des Alten rechtfertigt (so das überhaupt als rechtfertigungsbedürftig begriffen wird) und die Vorstellung von Geschichte als ziellosem Chaos ohne qualitative Entwicklung, dem nur die Orientierung an traditionellen Größen Ordnung und Sinn verleiht - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung vom Menschen als an sich gutem, vernünftigem Wesen, das man nur frei und unbedrängt machen lassen muss, damit alles gut wird, und die Vorstellung vom Menschen als Tier, das permanent mindestens in eine bindende und überwachende Gruppe eingebunden sein muss, damit nicht alles in Blutvergießen endet - das IST unvereinbar.
    Die Vorstellung vom Menschen, der sich Ordnund und Recht selbst gibt gegen die vom Menschen, der beides aus höherer Quelle empfängt - das IST unvereinbar.
    Diese Liste ließe sich im Grunde beliebig fortsetzen.
    In der Hard-Variante der ideologisch zugespitzten Auseinandersetzung sind da natürlich nur Unvereinbarkeiten. Aber:

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Damit soll ausdrücklich NICHT gesagt sein, eine Kooperation oder auch nur ein "Nichtangriffspakt" sei ausgeschlossen. Das wird jedoch nicht praktikabel sein, so lange beide Lage in ihrer klassischen, nichttransformierten Form auftreten.
    Ein klassischer Linker KANN sich mit einem ethnischen Purifikator nicht an einen Tisch setzen - den MUSS er als Verbrecher begreifen.
    Ein klassischer Rechter KANN sich nicht mit einem multikulturellen, sexualpluralen Aufklärer an einen Tisch setzen - den MUSS er als Chaosstifter, wenn nicht sogar als schier satanisch begreifen.
    Da eine gemeinsame Basis zu finden, die über einen rein taktisch gemeinsamen Feind hinausgeht, ist nicht einfach. In meinen Augen möglich - aber solange es überhaupt nicht ernsthaft versucht wird, aussichtslos. Da kann ich dann auch deinen Beitrag unterschreiben.
    was du oben als ideologisch unvereinbare Gegenpole skizzierst, exisitiert in abgeschwächter und durch das Leben von theoretischen Zuspitzungen befreit nebeneinander oder oft auch miteinander in der Gesellschaft. Die war und ist in halbwegs normalen Zeiten teils "links" teils "rechts", teils "konservativ", teils "liberal".

  9. #9
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    @Kameraden, Genossen,

    WIE BEKLOPPT seid ihr eigentlich, dass er nicht merkt, wie ihr von der "Mitte", der Bourgeoisie, den reaktionären Spießbürgern, dem Kapital verarscht werdet.

    Das Spielchen geht doch ungefähr so: die NPD bläst zum Aufmarsch und alles links von ihr ist gegen sie. Also scheinbar gehen die "politische Mitte" und die Linke gegen die Nazis zusammen. Es gibt dann die NPD und ein Bündnis von Union, FDP, Grüne, SPD und Linkspartei gegen die NPD. Doch kaum haben sich die Kameraden verzogen, löst sich dieses "antifaschistische" Bündnis spurlos in Luft auf.

    Im nächsten Akt der Schmierenkonmödie machen braune Schlägerchen irgendeinen Scheiß - überfallen Schauspieler oder terrorisieren Ausländer - und die "politische Mitte" steht plötzlich schenkelklopfend dabei, feuert die Schläger noch an und rechtfertigt ihre Aktionen.
    Aber im nächsten Akt kriegen die gleichen Kameraden, die Schauspieler verprügelnd noch ganz lustig waren, von dieser "politischen Mitte" wieder eins auf die Glatze - dann ist ja wieder Antifa-Zeit angesagt.

    Dass politisch die Linke und ihre Anhänger von der "politischen Mitte" immerzu eines auf die Mütze kriegt und sie in so genannten breiten Bündnissen "gegen Rechts" nur benutzt wird, halte ich für so evident, dass ich es fast vergessen hätte zu erwähnen.
    In der Politik der akuten Mitte ist so wenig in linkem oder auch nur echtem liberalen Gehalt, dass selbst die ideologische Kluft zu den Rechten es für Linke nicht mehr rechtfertigt, gegen die mit der Mitte gemeinsame Sache zu machen.

    Was die "Mitte" über ihre Bündnispartner "gegen Rechts" wirklich denkt, zeigt der Leserbrief eines JU-Funktionärs in der Lokalzeitung meiner Heimatregion: "Extremisten treten immer paarweise auf" ... und werden paarweise gegeneinander ausgespielt.

    Warum kriechen eigentlich Rechte oder Linke dem System in den Arsch und machen für es den Pitbull gegen die andere Seite?

    Antwort 1: mehr Einfluss, gar eine Machtübernahme der anderen Seite würde die eigenen Ambitionen zunichte machen und persönlich unerträgliche Lebensverhältnisse herbeiführen.

    Kann ich nachvollziehen. Aber das führt zu

    Antwort 2: man geht als Linker oder Rechter ein taktisches Bündnis mit der Mitte ein, ist aber intelligent genug, um zu wissen, dass die nicht besser, vielleicht sogar schlimmer sind als die andere Seite. Früher oder später will man dann links den "Politikwechsel" und rechts die "Machtergreifung" herbei führen und dann - adé "Mitte".

    Als Sandkastenspiel der intelligenteren Kader ist das recht plausibel, aber es setzt voraus:

    Antwort 3: als Rechter oder Linker ist man so clever, dass man "die Mitte" benutzt, alldiweil die glaubt, die "Extremisten" zu benutzen. Die schöne Illusion platzt aber wie eine Seifenblase, wenn man sich die Machtverhältnisse ansieht. "Die Mitte" kontrolliert die Massenmedien, sie hat es geschafft die politischen und intellektuellen Eliten weitgehend gleichzuschalten. "Die Mitte" verfügt über Polizei, Armee, V-Leute und gekaufte Kader bei den Extremisten ... ein Rechter oder Linker, der glaubt, die zu benutzen, gleicht dem Schwanz, der glaubt, mit dem Hund wedeln zu können.

    Wenn diese Träume geplatzt sind kommt man zu

    Antwort 4: Man verteidigt das System gegen die Extremisten der anderen Seite, weil man sich ihm zugehörig fühlt. Ja sicher, randalierende Glatzen und krakeelende Autonome werden von dem Stützen der BRD-Gesellschaft ja als ihresgleichen angesehen. Es ist ja auch nicht, dass selbst Menschen mit langer Berufserfahrung und großen Qualifikationen von diesem System mittlerweile wie Dreck behandelt werden. Es gibt ja auch keine immer mehr verfeinerte Kultur der Ausgrenzung nach dem Motto "wir feiern eine Party und du bist nicht dabei", die selbst nicht extremistische Zeitgenossen trifft. Weil unser System ja so tolerant und offen ist, sieht es in dem Nationalisten hart rechts einen ebenso guten Patrioten wie in den Herrschaften von der Union und freut sich auch über die soziale Einstellung der Antifa.

    Wenn man die Zugehörigkeit rechter und linker Extremisten zum System ins Reich der Satire verbannt hat, kommt man zynischerweise zu

    Antwort 5: Genossen und Kameraden wissen, dass sie "Verlierer" sind, sowohl in persönlichen wie in politischen Ambitionen. Nicht einmal mehr das normale Spießerleben mit Arbeit, Eigenheim, Familie, wie es nach '45 jedem Depp erlaubt wurde, ist ihnen mehr sicher. Aaaaber gerade ein menschenfeindliches System braucht Büttel. Da wird dann halt gegen die andere Seite krakeelt, in der geheimen Hoffnung, vom System "entdeckt" und benutzt zu werden. Pfeifen es nicht die Spatzen von den Dächern, wie viele V-Leute bei den Rechten sind? Hat nicht eine linksradikale Zeitschrift schon vor 30 Jahren Fotos mutmaßlicher V-Leute in ihren Reihen entdeckt. Wo hat das System mehr Kader eingekauft: bei den Rechten oder den Linken?

    So long, noch viel Spaß bei euren Scharaden
    .
    Auf den ersten Blick stimmt dein Beitrag latent nachdenklich.

    Wenn man sich aber 2 Sekunden lang besinnt, weiß man, dass dein Beitrag inhaltsleer ist.

    Linke und NPDler haben nichts gemeinsam!!

    Die einzige Schnittmenge ist, dass die NPD genauso auf die heutigen Kapitalisten schimpft wie die Linke.

    Das wars aber auch schon!

    Die NPD ist einfach völlig inakzeptabel als Partei, weil sie offenbar gegen das Grundgesetz und gegen die Demokratie ist.......und weil sie offenbar die NSDAP und deren Taten verehrt, was keinesfalls akzeptabel sein kann.

    Die NPD muss aus diesen Gründen verboten werden.


    Mit einer verbotswürdigen Partei zu sprechen, die gegen Grundgesetz und Demokratie agiert, ist eine gefährliche Zeitverschwendung!


    (Du würdest auch nicht mit einer Partei diskutieren, die sich zB AKD = "Al Kaida Deutschlands" nennt und terroristische Ziele verfolgt....irgendwo sind die Grenzen immer erreicht!)
    Geändert von Daniel3 (08.09.2007 um 06:43 Uhr)
    CDU+SPD sind die Hauptschuldigen an der steigenden Armut und der Einführung von Hartz4-Zwangsarbeit. Eine Schande ist das.

  10. #10
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    Standard AW: Warum lassen sich die "Verlierer" - Rechte, Linke etc. - gegeneinander ausspielen

    Zitat Zitat von Daniel3 Beitrag anzeigen
    Die einzige Schnittmenge ist, dass die NPD genauso auf die heutigen Kapitalisten schimpft wie die Linke.

    Das wars aber auch schon!
    Das ist doch aber eine recht interessante Gemeinsamkeit, wenn man die Natur des "heutigen Kapitalismus" bedenkt. Radikale Linke und radikale Rechte - womit ich nicht nur die NPD meine, weil ich auch Rechte einbeziehe, die von dieser Truppe vielleicht nicht begeistert sind - sind meines Erachtens gegen den "heutigen Kapitalismus", weil in ihm die Vergesellschaftung der Menschen jeder bewussten Kontrolle entglitten ist. Er ist so schön "richtungslos", doch alles andere als herrschaftslos. Er generiert auch dann kranke und abartige Zwänge, wenn keiner mehr an den "Schalthebeln der Macht" sitzt - die bewegen sich nämlich ganz von selbst. Seine Nutznießer unterwerfen sich ihm dann auch blind, vernunftlos und bedingungslos, wenn formell Gewissensfreiheit und Meinungsfreiheit bestehen.

    Egal ob man eine Welt im Zeichen individualistischer Selbstverwirklichung des Einzelnen und freiwilliger Zusammenschlüsse - links, individualistisch, emanzipatorisch - oder mit Völkern und Nationen als mit Macht daherkommenden Subjekte der Geschichte - rechts, holistisch - will - DIESES System muss dazu überwunden werden, um eine Welt zu haben, wo wieder Menschen und nicht mehr entfremdete Systeme Subjekte der Geschichte sind.

    Ist natürlich die Frage, was nach der Überwindung des heutigen Kapitalsimus passiert, ob die Welt dann genauso, besser oder schlechter ist. Meines Erachtens kann sich der heutige Kapitalismus durchaus qua neuer Kalter und heißer Kriege, zunehmende Eigendynamik des Systems und den Verlust der noch verbliebenen Bürgerrechte sowie soziale, psychische und materielle Verwüstungen in eine so dystopische Richtung entwickeln, dass sich seine Gegner zumindest zu einem Zweckbündnis auf Zeit gezwungen sehen.

    Stell dir ein System vor, dass die schlimmste Wissenschaftsfeindlichkeit der Grünen/Ökos mit den "Bürgerrechten" wie es sie bei NPD oder religiösen Fanatikern gibt, der "Sozialpolitik" der FDP und den innenpolitischen Ansätzen des Herrn Schäuble kombiniert. Dazu noch eine gehäufte Portion kapitalismus-kompatibler religiöser Bigotterie (so "Christen" wie Mr. Bush) und freie Bahn für Börsen, Aktiengesellschaften, Hedge-Fonds, die Looser werden per Genickschuss entsorgt und ihre Organe auf dem freien Markt verscherbelt - soll so in China passieren. Von den Marktteilnehmern wird verlangt, sich weltweit nach neuen Erwrbsmöglichkeiten umzutun und dabei flexibel zu sein. Haben es die Lumpensammler beim Überlebenskampf nicht auch gut getroffen?

    Die Perspektiven:

    Es gibt keine Eroberung des Weltraums als Ziel an sich und als Ventil für überschüssige, sonst destruktive Energien.
    Es gibt keine individuelle Entfaltung, Emanzipation oder dergleichen mehr, weil dem ein frömmlerischer und intoleranter Zeitgeist UND die Zwänge des Überlebenskampfes gleichermaßen entgegenstehen.
    Es gibt keine in sich geschlossenen und halbwegs funktionierenden tradierten Einheiten - Familie, Region, Volk, Nation - mehr, weil das der weltweiten Mobilitätspflicht der Marktteilnehmer widerspricht.
    Es gibt keine gesicherte Existenz mehr, im Überlebenskampf der sechs Milliarden Marktteilnehmer ist immer jemand billiger, fitter, besser, leidensfähiger.
    Die Wissenschaft ist wieder die Magd der Theologie, AAAABER die Theologie ist die Magd der herrschenden, turbokapitalistischen Ordnung.

    Irgendwann stehen dann alle, Linke und Rechte, da und vor einem System, dass sich die ihm passenden Aspekte ihrer Ideologien geklaut und sie zum eigenen Nutzen ins Gegenteil von dem, "was gemeint war" verkehrt hat.
    Geändert von Beverly (08.09.2007 um 14:33 Uhr)

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