Zitat von
Beverly
@Kameraden, Genossen,
WIE BEKLOPPT seid ihr eigentlich, dass er nicht merkt, wie ihr von der "Mitte", der Bourgeoisie, den reaktionären Spießbürgern, dem Kapital verarscht werdet.
Das Spielchen geht doch ungefähr so: die NPD bläst zum Aufmarsch und alles links von ihr ist gegen sie. Also scheinbar gehen die "politische Mitte" und die Linke gegen die Nazis zusammen. Es gibt dann die NPD und ein Bündnis von Union, FDP, Grüne, SPD und Linkspartei gegen die NPD. Doch kaum haben sich die Kameraden verzogen, löst sich dieses "antifaschistische" Bündnis spurlos in Luft auf.
Im nächsten Akt der Schmierenkonmödie machen braune Schlägerchen irgendeinen Scheiß - überfallen Schauspieler oder terrorisieren Ausländer - und die "politische Mitte" steht plötzlich schenkelklopfend dabei, feuert die Schläger noch an und rechtfertigt ihre Aktionen.
Aber im nächsten Akt kriegen die gleichen Kameraden, die Schauspieler verprügelnd noch ganz lustig waren, von dieser "politischen Mitte" wieder eins auf die Glatze - dann ist ja wieder Antifa-Zeit angesagt.
Dass politisch die Linke und ihre Anhänger von der "politischen Mitte" immerzu eines auf die Mütze kriegt und sie in so genannten breiten Bündnissen "gegen Rechts" nur benutzt wird, halte ich für so evident, dass ich es fast vergessen hätte zu erwähnen.
In der Politik der akuten Mitte ist so wenig in linkem oder auch nur echtem liberalen Gehalt, dass selbst die ideologische Kluft zu den Rechten es für Linke nicht mehr rechtfertigt, gegen die mit der Mitte gemeinsame Sache zu machen.
Was die "Mitte" über ihre Bündnispartner "gegen Rechts" wirklich denkt, zeigt der Leserbrief eines JU-Funktionärs in der Lokalzeitung meiner Heimatregion: "Extremisten treten immer paarweise auf" ... und werden paarweise gegeneinander ausgespielt.
Warum kriechen eigentlich Rechte oder Linke dem System in den Arsch und machen für es den Pitbull gegen die andere Seite?
Antwort 1: mehr Einfluss, gar eine Machtübernahme der anderen Seite würde die eigenen Ambitionen zunichte machen und persönlich unerträgliche Lebensverhältnisse herbeiführen.
Kann ich nachvollziehen. Aber das führt zu
Antwort 2: man geht als Linker oder Rechter ein taktisches Bündnis mit der Mitte ein, ist aber intelligent genug, um zu wissen, dass die nicht besser, vielleicht sogar schlimmer sind als die andere Seite. Früher oder später will man dann links den "Politikwechsel" und rechts die "Machtergreifung" herbei führen und dann - adé "Mitte".
Als Sandkastenspiel der intelligenteren Kader ist das recht plausibel, aber es setzt voraus:
Antwort 3: als Rechter oder Linker ist man so clever, dass man "die Mitte" benutzt, alldiweil die glaubt, die "Extremisten" zu benutzen. Die schöne Illusion platzt aber wie eine Seifenblase, wenn man sich die Machtverhältnisse ansieht. "Die Mitte" kontrolliert die Massenmedien, sie hat es geschafft die politischen und intellektuellen Eliten weitgehend gleichzuschalten. "Die Mitte" verfügt über Polizei, Armee, V-Leute und gekaufte Kader bei den Extremisten ... ein Rechter oder Linker, der glaubt, die zu benutzen, gleicht dem Schwanz, der glaubt, mit dem Hund wedeln zu können.
Wenn diese Träume geplatzt sind kommt man zu
Antwort 4: Man verteidigt das System gegen die Extremisten der anderen Seite, weil man sich ihm zugehörig fühlt. Ja sicher, randalierende Glatzen und krakeelende Autonome werden von dem Stützen der BRD-Gesellschaft ja als ihresgleichen angesehen. Es ist ja auch nicht, dass selbst Menschen mit langer Berufserfahrung und großen Qualifikationen von diesem System mittlerweile wie Dreck behandelt werden. Es gibt ja auch keine immer mehr verfeinerte Kultur der Ausgrenzung nach dem Motto "wir feiern eine Party und du bist nicht dabei", die selbst nicht extremistische Zeitgenossen trifft. Weil unser System ja so tolerant und offen ist, sieht es in dem Nationalisten hart rechts einen ebenso guten Patrioten wie in den Herrschaften von der Union und freut sich auch über die soziale Einstellung der Antifa.
Wenn man die Zugehörigkeit rechter und linker Extremisten zum System ins Reich der Satire verbannt hat, kommt man zynischerweise zu
Antwort 5: Genossen und Kameraden wissen, dass sie "Verlierer" sind, sowohl in persönlichen wie in politischen Ambitionen. Nicht einmal mehr das normale Spießerleben mit Arbeit, Eigenheim, Familie, wie es nach '45 jedem Depp erlaubt wurde, ist ihnen mehr sicher. Aaaaber gerade ein menschenfeindliches System braucht Büttel. Da wird dann halt gegen die andere Seite krakeelt, in der geheimen Hoffnung, vom System "entdeckt" und benutzt zu werden. Pfeifen es nicht die Spatzen von den Dächern, wie viele V-Leute bei den Rechten sind? Hat nicht eine linksradikale Zeitschrift schon vor 30 Jahren Fotos mutmaßlicher V-Leute in ihren Reihen entdeckt. Wo hat das System mehr Kader eingekauft: bei den Rechten oder den Linken?
So long, noch viel Spaß bei euren Scharaden.