Mazyek für innerislamische Debatte über Scharia und Koran
Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, befürwortet eine innerislamische Debatte über die Auslegung von Scharia und Koran. «Es gibt so etwas wie einen Einzug von Dekadenz, von Nihilismus, von auch Pervertierung von Religion in unsere islamische Geisteswelt», sagte Mazyek am Donnerstag in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner». Da müssten sich die Muslime «wesentlich stärker und vehement nicht nur distanzieren», sondern auch mit den Theologen und Gelehrten «darüber streiten».
Berlin (ddp). Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, befürwortet eine innerislamische Debatte über die Auslegung von Scharia und Koran. «Es gibt so etwas wie einen Einzug von Dekadenz, von Nihilismus, von auch Pervertierung von Religion in unsere islamische Geisteswelt», sagte Mazyek am Donnerstag in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner».
Da müssten sich die Muslime «wesentlich stärker und vehement nicht nur distanzieren», sondern auch mit den Theologen und Gelehrten «darüber streiten». Als Beispiel für die Notwendigkeit der Auseinandersetzung nannte Mazyek das klare Selbstmordverbot im Koran. Trotzdem gebe es «Auslegungen, die Selbstmord als Mittel anwenden». Diese Widersprüche müssten Muslime diskutieren. «Wir müssen sie innerislamisch ausfechten», fügte Mazyek hinzu. Diskussionsbedarf sieht Mazyek auch bei der Auslegung des islamischen Strafrechts.
«Vieles von der Scharia ist von Menschenhand geschaffen, in vielen Jahrhunderten. Das ist auch durchaus disponabel», unterstrich Mazyek. Unerlässlich seien zum Beispiel täglich fünf Gebete, das Fasten im Ramadan, und womöglich auch die Pilgerfahrt. «Das andere ist alles disponabel und steht zur Disposition.» ddp/mar.