Über dieses Thema kam ich eben ins Grübeln.
Zunächst muß man den Standpunkt des Bewerters berücksichtigen. Mitglieder meiner Familie sind mir mit Sicherheit mehr wert, als jeder andere Mensch.
Im Fall eines Unfalls würde ich in jedem Fall erst meine Angehörigkeiten retten. Warum? Weil sie mir mehr wert sind, als alle anderen. Umgekehrt bedeuten sie Fremden wenig.
Gesellschaftlich gibt es ebenfalls Unterschiede, denn eine Gesellschaft profitiert insgesamt von einem Physiknobelpreisträger mehr, als von einem Massenmörder.
Wenn man diese These, der man schwerlich widersprechen kann, weiter verfolgt, ist also der Radkappenpolierer bei Opel weniger wert, als der Optiker um die Ecke, der Hartz4-Alkoholiker weniger, als Harzt4-Nichtalkoholiker.
Auffällig ist auch, daß Massenmorde unter fremden Völkern weniger erregen, als ein paar bedauerliche Opfer in der eigenen Bevölkerung. Die Bundeswehrsoldaten, die in Afghanistan ums Leben kamen, finden erheblich mehr Beachtung, als quantitav viel höhere Opferzahlen unter der einheimischen Bevölkerung.
Tägliche Berichte von Autobomben im Irak jucken kaum jemanden mehr, und wer weiß noch, wann die Massenmorde zwischen den Negerstämmen der Tutsi und Hutu (> 1 Mio. Opfer) waren?
Die ebenso lobenswerte (wie falsche) Einstellung von dem immergleichen Wert eines Menschen, findet regelmäßig dann ihr Ende, wenn es darum geht, zwischen zwei Leben zu entscheiden: Bekommt die Spenderleber der Alkoholiker oder der Nichtalkoholiker? Wer wird gerettet, die Mutter oder das ungeborene Kind?
These: Menschen sind nicht gleichwertig.