Die Metallica-Therapie war schon ernstgemeint. Die wollten sich mit Hilfe des Experten wieder zusammenraufen, um ihr 'Meisterwerk' St. Anger aufzunehmen. Wenn ich mich recht entsinne, war Hammet leicht befremdet davon. Im Wesentlichen moderierte der Experte die Zankereien zwischen Hetfield und Ulrich. Als Hetfield schließlich meinte, es sei genug therapiert, versuchte der Therapeut seinen Job, so um die 40.000 $ die Woche oder etwas in der Größenordnung, zu retten. Er hatte gerade Pläne gemacht, mit Sack und Pack nach San Francisco zu ziehen, um immer in der Nähe seiner Schützlinge zu sein. Die haben, glaube ich, gar nicht gemerkt, wie komisch das war.
So richtig toll fand ich Metallica eigentlich nie. Da fehlt irgendetwas. Irgendwie fand ich die steril. Die hatten nicht das, was mich wirklich in Musik hineinzieht.
Ein Freund schleppte damals die Kill 'em All gemeinsam mit einer Platte von einer englischen Band namens Savage an, die mir spontan weitaus mehr zusagte. Bis Master of Puppets hatte ich die Platten dann natürlich totzdem im Schrank.
Megadeth und Mustaine hatten das gewisse Etwas schon. Die lagen mir erheblich näher. Schön für Mustaine, wenn er wieder besser zurecht ist.
Metallica habe ich später den Kampf gegen Napster übelgenommen, obwohl ich selbst ja noch als Plattensammler großwurde und nie dort Kunde war. Metallica waren lange vor ihrem ersten Album in der Szene bekannt, weil eben Tapes getauscht wurden. Jetzt kämpften sie selbst gegen die Tapes der Zeit, obwohl mir schien, als wären sie, als klassische Albenband davon weit weniger betroffen, als Singles-Musiker wie Ms. Spears beispielsweise. Gerade Ulrich ist ein ziemlicher Unsympath.