Woher du die Behauptung nimmst, im Iraqu sollte eine Demokratie nach westlichem Vorbild eingerichtet werden, ist mir ein Rätsel. Ich kenne keine Rede von Bush, aus der dies zu entnehmen ist.
Im Iraqu gibt es Demokratie in angepasster Form und sie funktioniert zunehmend. Die Bürger haben dort mehr Freiheiten als in allen arabischen Ländern. Insbesondere die Einführung einer Bundestaatlichen Regelung hat dem Land und den Bürgern ein grosses Mass an Selbstbestimmung gebracht.
Niemand hat vor, in Pakistan Demokratie einzuführen. Sie erfordert ein Mass an Bildung und Grundkonsens, was dort nicht vorhanden ist. Heute geht es schlicht um die Vermeidung eines Atomkriegs.
Geändert von klartext (03.11.2007 um 18:38 Uhr)
Demokratie kann ganz unterschiedlich ausgeformt sein. In Europa haben wir noch Könige/innen, es gibt Bundesstaaten wie D oder auch zentralistische Länder wie Frankreich, es sind trotzdem Demokratien. Ein einheitliches westliches Muster gibt es also gar nicht, sondern viele Variationen.
Der Ausdruck " nach westlichem Muster " ist irreführend.
Das was du beschreibst, ist auch nicht unbedingt mit einer "Demokratie nach westlichen Vorbild" gemeint. Viel eher wollte man mit diesem Begriff zum Ausdruck bringen, dass in den entsprechenden Ländern eine echte Volksherrschaft bestehen soll. Dabei ist unerheblich, ob es sich um einen Zentral- oder Bundesstaat handelt.
Eigentlich ist "Volksherrschaft" gar nicht das, was man heute wirklich unter "westlicher Demokratie" versteht. Da geht es eher um Rechtsstaatlichkeit, "Zivilgesellschaft", Gewaltmonopol des Staates und institutionalisierte Konfliktregelung. Vom "Willen des Volkes" bleibt da ja meistens wenig übrig.
Aber auch dafür sind im Irak die Vorasusetzungen natürlich nicht gegeben. Hätte 2003 aber jemand gesagt, dass der Irak als ein arabisches und nahöstliches Land nicht fähig ist, sich in eine "westliche Demokratie" zu transformieren, dann wäre er gerade von den heftigsten Kriegsgegnern angegriffen worden.
Wie auch immer, diesen Fehler werden die Amerikaner kein zweites Mal machen. In Pakistan geht es nur um Stabilisierung - und das ist m.E. der wichtigste Grund für die USA und die NATO, in Afghanistan zu bleiben. Solange die Taliban und die anderen Islamisten und Stammeskrieger von beiden Seiten unter Druck stehen, können sie eingedämmt werden.
In diesen Zusammenhang fällt mir der vom Amerikanischen Senat abgelehnte "Raketenschutzschirm" ein.
Die Möglichkeit, das irre Musels in Pakistan Kontrolle über Atombomben erlangen könnten, ist nicht auszuschließen. Deshalb halte ich die Ablehnung für einen großen Fehler. Europäische Politiker sollten die Situation ernsthaft Gedanken machen und sich gegebenenfalls auch finanziell an solch einen Projekt beteiligen.
„ Wer in einem gewissen Alter nicht merkt , daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist , merkt es aus einem "gewissen" Grunde nicht .“
So etwas in einem Land, dass Atomraketen hat, finde ich bedenklich.
...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...
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