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Thema: Schuluniformen: Einheitliche Pullis sind gut fürs Schulklima

  1. #1
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Standard Schuluniformen: Einheitliche Pullis sind gut fürs Schulklima

    SCHULUNIFORMEN

    Einheitliche Pullis sind gut fürs Schulklima

    Kein Markenwahn, kein Ärger mit bauchfreien T-Shirts, weniger Gruppenzwang und soziale Ausgrenzung - wahre Wunderdinge versprechen manche Lehrer sich von einheitlicher Schulkleidung. Eine neue Untersuchung zeigt, dass klare Bekleidungsregeln sich tatsächlich positiv auswirken können.


    Zur Haupt- und Realschule Hamburg-Sinstorf gehen alle Schüler in fast gleichen Klamotten. Alle tragen, je nach Jahreszeit, einen blauen Pulli oder ein T-Shirt mit dem Schullogo auf der Brust. Kein Markenwahn, kein Gruppenzwang, das ist die Idee, die Schulleiter Klaus Damian verfolgt. Dass die Schuluniform dem sozialen Miteinander im Klassenzimmer gut tut, davon sind Schüler und Lehrer der Schule schon lange überzeugt. Ihre Ansicht wird nun auch von einer Studie der Universität Gießen untermauert.

    Der Psychologe Oliver Dickhäuser hat Schüler aus Sinstorf mit denen einer anderen vergleichbaren Hamburger Schule ohne Uniformen verglichen. In Fragebögen bewerteten die Schüler das Miteinander in der Schule und beschrieben ihre persönliche Einstellung zu ihren Mitschülern. Dabei machte der Gießener Forscher gerade bei den älteren Schülern positive Auswirkungen der Einheitskleidung aus: "In den siebten und achten Klassen zeigt sich bei den Trägern einheitlicher Pullis ein besseres Sozialklima."

    Schulleiter Damian wundert das nicht: "Unsere Schüler wissen, dass es auf die Kleidung nicht ankommt. Sie achten mehr auf den Charakter ihrer Mitschüler." Schüler aus den Uniform-Klassen erklärten der Befragung zufolge auch, dass sie sich in der Schule besser konzentrieren könnten. "Und sie legen in der Tendenz mehr Wert auf ein tiefes Verständnis der Lerninhalte", sagt Dickhäuser.

    "Je früher, desto besser"

    Damit die Schuluniform positiv wirken könne, müssten aber die Schüler mit ihr einverstanden sein, betont der Psychologe. "Es ist naiv zu glauben, dass lediglich ein einheitlich farbiger Pulli alle Probleme im Klassenzimmer lösen kann", warnt er. Damians Erfahrung: "Je früher man die Schüler damit vertraut macht, desto besser." Die Fünftklässler könnten es meist gar nicht erwarten, ihre mit dem Schullogo geschmückten Pullis und T-Shirts zu bekommen. "Und wenn sie älter werden, haben sie die Vorzüge der Einheitskleidung erkannt", sagt der Schulleiter.

    Die Sinstorfer Schüler müssen in der Schule nur den Schulpullover tragen, die andere Kleidung können sie selbst bestimmen. "Aber selbst wenn einer mit einer teuren Markenhose in die Schule kommt, erzielt er damit kaum einen Effekt", hat Damian beobachtet. Außerhalb der Schule können die Jugendlichen ohnehin anziehen, was sie wollen.

    In Sinstorf hat das Schulpersonal sich dem Dresscode weitgehend angeschlossen. "Die meisten Lehrer, die Sekretärin, der Hausmeister und auch ich tragen Hemden mit Schullogo", berichtet Damian. Und Karin Brose, Studienrätin in Sinstorf, ist von einheitlicher Kleidung regelrecht begeistert. Sie vermeidet das Wort Uniform: "Es ist in jedem Fall negativ besetzt, denn wir wollen nicht uniform werden. Wir denken an Gleichmacherei, an Militär, Unfreiheit und Fremdbestimmung", so Brose.

    Blick auf das Bauchnabelpiercing unmöglich

    Auf ihrer Webseite Schulkleidung.com zählt sie weitere Vorzüge auf: "Die Jugendlichen fühlen sich wohl und demonstrieren bewusst das von ihnen erarbeitete WIR ihrer Klasse oder Schule. Sie entwickeln ein gesundes Selbstbewusstsein und sind ganz frei in der Entfaltung ihrer Individualität. Einengung durch Modediktate oder Markenzwang entfällt. Schulkleidung ist preiswert und entlastet den Kleideretat der Elternhäuser erheblich. Das sogenannte 'Abziehen' von Kleidung wird sinnlos."

    Die Gießener Forscher sprechen ebenfalls nicht von Schuluniformen, sondern von einheitlicher Kleidung. Es bedürfe engagierter Lehrer, um das Schulklima zu verbessern, sagt Psychologe Dickhäuser. Er sieht allerdings auch Nachteile, denn man nehme "den Jugendlichen in einem gewissen Maße ein Mittel zum Selbstausdruck". Außerdem hätten die Schüler in Einheitskleidung oft nicht die Möglichkeit, selbst herauszufinden, dass Markenkleidung nichts über den Charakter eines Menschen aussage. Trotzdem würde auch Dickhäuser sein Kind auf eine Schule mit Uniformen schicken: "Es erspart dem Kind schon eine Menge psychosozialen Druck."

    Der Ärger mit Schülerinnen, die allzu leicht bekleidet in den Unterricht kommen, wäre allemal vom Tisch. Darauf hatten einige Schulleiter erbost reagiert und zum Beispiel bauchfreie T-Shirts verboten - manche halten sogar zeltartige Anstandshemden bereit, wenn eine Schülerin diese Regel bricht. Aber konzentrieren Schüler sich in einheitlicher Kleidung wirklich besser auf den Unterricht, weil sie der Banknachbarin nicht ständig auf den Bauchnabel starren? Vermeidet Schulkleidung die soziale Ausgrenzung vermeintlicher "Aldi-Kinder"?

    Die Entscheidung liegt bei den Schulen

    Mit ihrer Untersuchung beantworten die Unterrichtsforscher nicht alle Fragen. Dickhäuser sieht seine Erkenntnisse nur als Pilotstudie, die weitere Forschungen nach sich ziehen soll. Doch die könnten schwierig werden. "Wissenschaftlich wäre es am aussagekräftigsten, wenn Schüler nach dem Zufallsprinzip in Klassen mit oder ohne Einheitskleidung gesteckt würden. Das widerspräche aber eindeutig pädagogischen Grundsätzen", betont Dickhäuser. So bliebe ihm die Möglichkeit, bestehende Klassen über mehrere Jahre zu beobachten. Fest im knappen Forschungsbudget eingeplant ist die Folgestudie freilich noch nicht.

    Bisher gibt es zu der Auswirkung von Schuluniformen kaum Studien. Das liegt daran, dass die Einheitskleidung an Schulen in Ländern wie Großbritannien oder Kanada immer üblich war und somit kein Vergleich möglich ist. Dickhäuser kann jedoch eine Studie aus den USA anführen. Im kalifornischen Long Beach District wurden im Schuljahr 1994/1995 für 83.000 Schüler Uniformen eingeführt. "Eine Studie von 1996 belegt, dass es dort seitdem deutlich weniger gewalttätige Auseinandersetzungen unter Schülern oder Suspendierungen vom Unterricht gab", weiß der Psychologe.

    Besonders in Hamburg schwelt derzeit die Diskussion um Schuluniformen. "Die Schulaufsichtsbehörde mischt sich da aber bisher nicht ein", sagt Damian. Die Frage nach dem Sinn der Uniformen werde höchstens schulintern erörtert. Bundesweit gab es schon in vielen Schulen Versuche mit Schulpullis, außer in Sinstorf setzten sie sich aber nie richtig durch. Dickhäuser kritisiert zudem, dass in Deutschland zu ideologisch über Einheitskleidung an Schulen gestritten wird.

    Von Alice Gundlach, AP
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    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
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    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
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  2. #2
    GESPERRT
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    Jaja...

    ... mit den Schuluniformen is so 'ne Sache! Gibt viele gute aber auch schlechte Seiten. Wobei ich mehr für Schuluniformen tendiere.

  3. #3
    Neo-Sozialist Benutzerbild von patrick.hb
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    Standard

    Ja zu Schuluniformen! Weg mit dem Markenwahn!
    Ich denke da primär auch an den strapazierten Geldbeutel der Eltern, wenn das "Kind" mal wieder nach ein paar neuen "Adidas"-Schuhen schreit. Was sagt das denn über einen Menschen aus? Wer Markenklamotten trägt ist schlauer, stärker, besser??? Ich denke, wer Markenklamotten trägt, um sich besser zu fühlen, soll das tun. Aber andere zu schikanieren und sie als "Aldi-Kinder" zu bezeichnen ist einfach nur idiotisch. Auch weiblichen Teenagern, die sich knapper bekleiden als manche Strichmädchen, würde dadurch der Wind aus den Segeln genommen. Dagegen sind Schuluniformen ein sehr wirksames Mittel. Nachmittags, nach der Schule ist das zwar wieder aufgehoben, aber die sechs bis acht Stunden pro Tag, die die Kinder in Schulkleidung miteinander verbringen, trägt sicher zur besseren sozialen Bindung bei.
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  4. #4
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Standard

    Nun, das Bsp. Japan zeigt, daß auch bei Schuluniformen durchaus "Markenbewußtsein" herrschen kann...

    Wenn alle die gleiche Kleidung tragen müssen, verlagert man das Herumgeprahle halt auf teure Handtäschchen...

    Letztendlich kommt es immer noch darauf an, wie die Eltern ihr Kind erziehen.
    Schuluniformen werden da auch nicht abhelfen können.

    mfg,

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    "Common sense and a sense of humor are the same thing, moving at different speeds. A sense of humor is just common sense, dancing." -- Clive James

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  5. #5
    GESPERRT
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    Standard

    Ich denke schon,dass man was mit Schul-"uniformen"erreichen kann.Nachteile sehe ich da keine,es geht schließlich um das Allgemeinwohl aller,und da hat jeder was davon!

  6. #6
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Wäre auch dafür - wenn's lockere Kleidung ist und keine Anzug-Krawatten-Sch... wie in England z. B.! Insgesamt lässt sich dadurch das Problem aber nicht lösen, wie schon angemerkt wurde gibt's noch viele andere Dinge (Handy's z. B.), die bei Jugendlichen grade in sind... Und nach der Schule sieht man sich ja als auch mal und läuft nicht seine ganze Jugend mit nem einfarbigen Pulli rum...

    In der Schule wird vielleicht weniger gehänselt - aber sonst bleibt alles beim alten. Die Kid's wollen ja auch in Ihrer Freizeit "hip" angezogen sein!

  7. #7
    .
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    Daumen runter!

    Warum sollte ich keine Markenkleidung in der Schule mehr tragen dürfen?Weil irgendwelche anderen Kinder die sich nicht leisten können?Blödsinn.


    Ich frage einfach mal an alle die für Schuluniformen sind:Wer von euch geht noch zur Schule? :rolleyes:

  8. #8
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Irgendjemand für die Einrichtung einer Umfrage zu dem Thema?
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  9. #9
    Neo-Sozialist Benutzerbild von patrick.hb
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    Eine Umfrage fände ich positiv. Wer Markenkleidung tragen möchte, kann das in seiner Freizeit tun. Wenn ich als Kaufmann im Büro einen Anzug tragen muss, fragt mich auch keiner, ob ich nicht lieber meine Adidas-Schuhe oder ähnliches tragen möchte. Freiheit in der Freizeit! Zwang am Arbeitsplatz! So läuft's doch!
    Die Gesellschaft ist das höchste Gut! Sie zu erhalten und zu entwickeln muss oberstes Prinzip sein!

  10. #10
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Zitat Zitat von patrick.hb
    Eine Umfrage fände ich positiv. Wer Markenkleidung tragen möchte, kann das in seiner Freizeit tun. Wenn ich als Kaufmann im Büro einen Anzug tragen muss, fragt mich auch keiner, ob ich nicht lieber meine Adidas-Schuhe oder ähnliches tragen möchte. Freiheit in der Freizeit! Zwang am Arbeitsplatz! So läuft's doch!
    Dieser Anzug hat aber etwas mit Repräsentieren zu tun.

    Was repräsentiert man in der Schule?
    In anderen Ländern häufig die Schule selbst, dieser Faktor scheint mir jedoch in Deutschland eher nicht gegeben, da es kaum Identifikation mit der Schule gibt.

    mfg,

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