von Alan Posener

Angenommen, es gäbe eine deutsche Minderheit in der Türkei – es wäre selbstverständlich, wenn deutsche Politiker zur Pflege der kulturellen Tradition aufrufen würden. Doch der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, in Deutschland türkische Schulen einzurichten, hat für Empörung gesorgt. Warum eigentlich?


Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: In keinem Staat der Erde haben die Staatsbürger das Recht, die Gesetze zu missachten. Daran denken auch weder Williams noch Erdogan. Aber kein Staat der Erde hat das Recht, von seinen Bürgern die Aufgabe ihrer kulturellen und religiösen Identität zu verlangen. Dass Minderheiten auf ihre Eigenheiten bestehen, einschließlich der engen Verbindung zur Heimat, ja auch des Nationalstolzes, ist ihr Menschenrecht
Komisch bei den Einheimischen wird sowas in 68er Multikulti Definition als "Rassismus" und Fremdenfeindlichkeit ausgelegt


Deutschland hat immer noch Schwierigkeiten damit, ein Einwanderungsland zu sein. Ein Einwanderungsland ist nämlich bis zu einem bestimmten Grad auch immer ein multikulturelles Land
Multikulti, einst eine beliebte Losung, ist selbst unter Linksliberalen zu einem Schimpfwort geworden. Das ist schade. Denn Multikulturalismus heißt doch nicht, dass man Ehrenmorde oder andere Formen des Dunkelmännertums gutheißt. Multikulturalismus heißt, dass man die Sitten von Berlin-Kreuzberg nicht einem bayrischen Bergdorf aufzwingt.

Der Staat hat auch dieses Recht – ja gerade dieses Recht - zu garantieren. Jeder moderne Staatsbürger ist selbst multikulturell, definiert sich über die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen.
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