Bereits nach der verlorenen Hessen-Wahl von Roland Koch war mir klar, dass dies eine langfristige Zäsur der CDU im Allgemeinen bedeuten würde. Mit konservativen Positionen zu den Themen "Zuwanderung", "Ausländerkriminalität" lässt sich keine Wahl mehr gewinnen, zu sehr sind Themen wie "Öko" und vor Allem Mindestlohn, Steuerflucht und Reichen-/Neiddebatte en vogue.
Natürlich reagieren die sog. "Volksparteien" auf diesen Druck. Die SPD lässt sich von der Linkspartei die Themen aufdrücken, dabei treibt die LINKE eine saft- und konzeptlose SPD programmatisch vor sich her.
Die CDU wiederum hat erkannt, dass es nirgends mehr für Schwarz/Gelb reichen wird. Und eine Fortsetzung mit der kraftlosen, immer weiter nach links rückenden SPD will niemand - zumal hierbei überall deutlich weniger Kabinettsposten für die CDU rausspringen als mit einem kleinen Partner.
So kommt was kommen musste: Die Annäherung an die Grünen, ein offenbar von der Kanzlerin nie gänzlich abgelehntes Modell. Für die Basis beider Parteien ist dies mit Sicherheit ein Graus, für bisherige CDU-Wähler aber sollte eines klar sein: Eine rechtskonservative Politik, insbesondere in Fragen der Migration, ist von einer CDU, die mit den Grünen ein gemeinsames Boot besteigt, nicht mehr zu erwarten.
Denn in diesem Punkt werden sich die Multikulti-verliebten Grünen einer konservativen CDU-Linie niemals beugen.
Für die CDU könnte das Kalkül auf Grund einer Besonderheit der BRD, nämlich dem Fehlen einer rechtskonservativen Wahlalternative in Form einer Schweizer SVP, sogar aufgehen. Denn eine andere ernstzunehmende politische Heimat wird diese Wählerschicht, denen die NPD zu weit rechtsaußen steht, nicht finden.