[Links nur für registrierte Nutzer]
Bei einem Anschlag auf ein jüdisches Priesterseminar in Jerusalem sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Zwei Attentäter drangen nach Augenzeugenberichten in den Speisesaal der Schule ein, wo sich etwa 80 Menschen befanden, und schossen um sich.
Die Gewalt ist nach Jerusalem zurückgekehrt: Bei einem Anschlag auf eine jüdische Talmudschule in Jerusalem sind nach offiziellen israelischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Andere Quellen sprechen von acht Toten.
Weiterführende links
Israelische Medien berichteten außerdem von 35 Verletzten. Unter den Toten befanden sich Fernsehberichten zufolge auch die zwei Attentäter. Die bewaffneten Angreifer waren nach Augenzeugenberichten in den Speisesaal der Schule eingedrungen, wo sich etwa 80 Menschen befanden, und hatten wild um sich geschossen. Sie seien als orthodoxe Juden verkleidet gewesen, teilte die Polizei mit. Der Jerusalemer Polizeichef Schmuel Ben Rubi erklärte, ein Attentäter habe offenbar einen Sprengstoffgürtel getragen.
Nach israelischen Medienangaben fuhren mindestens 30 Krankenwagen zum Anschlagsort. Auch eine israelische Sondereinheit sei vor der Religionsschule eingetroffen, berichteten Augenzeugen. Viele Schüler hielten sich noch an der Unglücksstelle auf.
Ein sehr trauriger Abend für die Stadt
Der Jerusalemer Bürgermeister Uri Lupolianski sprach im Fernsehen von einem „sehr traurigen Abend“ für die Stadt: „Viele Menschen wurden im Herzen Jerusalems getötet.“
Wer hinter der Tat steckt, war zunächst unbekannt. Bislang hat sich keine Palästinenserorganisation zu dem Anschlag bekannt. Nach der Tat umstellten hunderte Polizisten das Gelände und suchten nach möglichen weiteren Verdächtigen. Es war der erste Anschlag in Jerusalem nach über einem Jahr.
Nach Bekanntwerden der Bluttat strömten in Gaza Palästinenser auf die Straße und feuerten Freudenschüsse in die Luft.
Die Talmud-Schule Mercas Harav im Viertel Kirjat Mosche ist ein bekanntes Studienzentrum. Ihm werden enge Verbindungen zur Führung der jüdischen Siedler im Westjordanland nachgesagt.
Im vergangen Jahr gab es in Jerusalem keine Anschläge militanter Palästinenser. Die israelischen Sicherheitskräfte haben allerdings erklärt, viele Attentate vereitelt zu haben. Zwischen 2001 und 2004, dem Höhepunkt der israelisch-palästinensischen Kämpfe, war Jerusalem häufig der Schauplatz palästinensischer Anschläge, darunter zahlreiche Selbstmordattentate auf Busse.