"Warum ist am Ende des Geldes noch immer so viel Monat übrig?", fragt der eine. Den andere antwortet: "Mit egal, ich bin eh pleite!"
Das Geld wird gerade dadurch, dass es sich rar macht, immer mehr zum Ärgernis. Öffentliche Einrichtungen haben keines und können deswegen viele Aufgaben nicht merh richtig erfüllen. Da potenzielle Arbeitgeber kein Geld für Angestellte haben und die einfachen Menschen kein Geld für Dienstleistungen, kommen viele weder als abhängig Beschäftigte noch als Kleinselbstständige auf einen grünen Zweig.
Bei mir und in meinem Umfeld hat sich das Geld so rar gemacht, dass man es unseretwegen gleich ganz abschaffen könnte. Wohnen, Gesundheit und Essen in bescheidenem Umfang umsonst und die gesellschaftlich notwendige Arbeit wird ehrenamtlich verrichtet :rolleyes: Der einzige Unterschied wäre, dass das Theater eben um das viel zu knappe Geld wegfällt.
Zugleich gibt es auf der Welt mittlerweile ca. 1000 Milliardäre, die zusammen mehrere Billionen Euro Vermögen besitzen. Bei Firmenkäufen, Fusionen und Übernahmen scheint die Milliarde zur kleinsten Recheneinheit geworden zu sein. Da werden mal locker 40 Milliarden Dollar für irgendeine Klitsche, ohne die es auch ginge, über den Tisch geschoben.
So weiß man in meinem Umfeld zwar wo unser Geld geblieben ist - aber etwas Sinnvolles wird damit nicht gemacht. Es wandert nur um den Globus und wenn man den Schlipsträgern ihre Milliarden wegnehmen würde, würden sie zwar greinen - aber das tut ein Baby auch, wenn man ihm den Schnuller wegnimmt, weil es Unfug damit anstellt.
Da stellt sich die Frage, ob man das Geld ganz oder zumindest in seiner bisherigen Form abschaffen soll. Es gibt folgende Möglichkeiten:
1. Die Zentralisierung und Vereinheitlichung muss noch weiter vorangetrieben werden. Also aus Dollar, Euro und anderen starken Währungen eine Einheitswährung machen, die von einer global agierenden Institution in der Art der WTO ausgegeben wird.
Das hat nichts mit irgendwelchen Einschränken national- oder territorialstaatlicher Sourveränität zu tun. Die Staaten könnten trotz Einheitsgeld z. B. auch Kriege führen - nur müssten sie bei den Rüstungskonzernen allesamt mit ein und derselben Währung kaufen. Klingt doch effektiv
2. Das System mit Dollar und Euro als führenden und zentral ausgegebenen Währungen beibehalten. Dann bestimmt halt die EZB mit einem neoliberalen Herrn Doysenberg, wo es mit dem Geld langgeht und es gibt immer mehr Euro-Millionäre und -Milliardäre, zu derem Reichtum wir alle unser Scherflein beigetragen haben
3. Die D-Mark wieder einführen und das Geldwesen national Regeln. Mehr als einmal kam aus Verdruss über den Euro diese Forderung.
4. Ein einheitliches Geld mit einheitlichem Preisniveau schaffen, aber die Ausgabe des Geldes dezentralisieren. Dann mag der Liter Milch in Indien ebenoviel kosten wie in Bayern (wie es die WTO fordert), aber sowohl die Stadt Freising als auch Kerala können eigenständig Geld herausgeben, um damit öffentliche Leistungen zu erbringen und ihren Bürgern das Tauschmittel in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen. Eine übergeordnete Institution mag allenfalls gewährleisten, dass Freising und Kerale nicht mehr Geld drucken als es ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entspricht.
5. Jede Region und jede Kommune soll ihr Geld selbst herausgeben. So war es im Mittelalter und so will es die "Regionalgeld"-Bewegung wieder haben. Das hat aber den Nachteil, dass mit dem regional gedruckten Geld nur wenige Güter und Dienstleistungen zu bekommen sind. Weshalb die Bewegung nicht recht vom Fleck kommt.
6. Jeder soll sein Geld selbst drucken und sich nur nicht dabei erwischen lassen - also maßvoll "Falschgeld" herstellen und davon leben.
7. Geld soll nicht mehr gehortet werden dürfen und soll im Laufe der Zeit an Wert verlieren. So wird man die unproduktiven und parasitären Reichen und Superreichen los, weil sie gezwungen sind, ihr Geld zu investieren.
8. Man soll Geld ganz abschaffen, zur Tauschwirtschaft zurückkehren und die reglementierende Wirkung des Geldes von anderen gesellschaftlichen Instanzen ausüben lassen.