Mit der Entscheidung von BASF und Standard Oil of New Jersey in den Jahren 1925/1926, in der Produktion von Synthetischem Benzin aus Kohle zusammenzuarbeiten, fiel die Entscheidung, die Hugo Stinnes-Riebeck Oel-AG als Vertriebsorganisation in Deutschland für das Synthetische Benzin zu nutzen und aufzubauen.[1]
Die Produktion von synthetischem Benzin war extrem aufwändig. Schon 1926 begann in Deutschland in den Leunawerken der I.G. Farben (dem Folgeunternehmen der BASF) die industrielle Herstellung, welche nach dem Bergius-Pier-Verfahren anfänglich aus Braunkohle hydriert wurde (sogenanntes Leuna-Benzin, siehe auch Motalin). Allerdings war die Produktion im Vergleich zu den Weltmarktpreisen immer zu teuer.
Daher trafen sich bereits im November 1932 die I.G.-Farben-Direktoren Bütefisch und Gattineau mit Hitler, um ihn über die zukünftige Bedeutung synthetischen Benzins aufzuklären. Sie erhielten von Hitler die Zusage, im Falle seiner Regierung die Herstellung von synthetischem Benzin durch Absatz- und Mindestpreisgarantien zu unterstützen.[2] Die ersten deutschen Hydrierwerke gehörten alle dem I.G.-Farben-Konzern, der sich 1933 in einem Vertrag die komplette Treibstoffversorgung der Wehrmacht sicherte.
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Bei Kriegsbeginn waren sieben Hydrierwerke produzierend (das größte in Leuna), drei kurz vor Produktionsbeginn, zwei im Bau: 1936 in Böhlen und Magdeburg für Braunkohlenteer, Scholven für Steinkohle, 1937 in Bottrop-Welheim für Kokereiteer,1939 Gelsenberg für Steinkohle, 1940 Lützkendorf für Erdölrückstand, 1940 Zeitz für Braunkohlenteer, 1940 Pölitz für Kokereiteer, 1941 Wesseling für Braunkohle. Dazu gab es noch Werke in Bari (Albanischer Erdölrückstand), Livorno (Rumänischer Erdölrückstand) sowie Brüx und Blechhammer für Teeröle. Ein in Auschwitz gebautes Werk ging nicht mehr in Betrieb.