Die Entschuldigung bezüglich „Missverständnissen“ und „fehlender Koordinierung“ bezeugt auch der deutsche Kommandeur in der Türkei, Oberst Marcus Ellermann. „Aus meiner Sicht wird vieles verfälscht dargestellt und hochgespielt. Es gibt aber Einzelpunkte, wo eine konstruktive Zusammenarbeit etwas erschwert wurde.“
Dies betreffe vor allem die „französischen Toiletten“ in den alten Kasernengebäuden, die teilweise sehr verdreckt waren, was wohl auch auf die Bauarbeiter in der Kaserne zurückzuführen sei. Doch hätten diese innerhalb weniger Wochen ein Wohngebäude renoviert und ein weiteres komplett neu errichtet, um die Aufnahmekapazität für die Deutschen zu verdoppeln. „Hut ab, das hätte in Deutschland so nie funktioniert“, sagt Ellermann. Die 300 Bundeswehrsoldaten könnten jetzt aber noch nicht einziehen, weil die Bauabnahme durch ein deutsches Expertenteam noch ausstehe, und übernachteten deshalb weiter in City-Hotels in Kahramanmaras. „Dieses deutsche Prozedere ist den Türken schwer zu vermitteln.“