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Thema: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

  1. #491
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    . Denen ging's unter Hitler und Heydrich geradezu blendend, wurden nicht einmal zum Dienst in der Wehrmacht gezwungen - und das, obwohl Krieg war.
    Die Einwohner von Lidice würden widersprechen, wenn sie es könnten.


    Freiheit oder AfD!

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  2. #492
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Die Einwohner von Lidice würden widersprechen, wenn sie es könnten.
    Hitler hat nichts anders getan als was sich die EU im Vertrag von Lissabon vorbehalten hat. Bei Auftständen Bürger abzuknallen. Ich farge mich, wieso sich ausgerechnet die *Demokraten* für etwas besseres halten als die Nazis?

  3. #493
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    In Vorbereitung des deutsch-polnischen Paktes von 1934 konferierte Joseph Goebbels im entlegenen Genf am Rande von Abrüstungsgesprächen mit Polens Außenminister Beck. In den nachgelassenenTagebüchern des Propagandaministers lesen wir dazu:

    27. September 1933, Dienstag(also 26.): Genf... Mittags poln. Außenminister Oberst Beck... Will von Frankreichlos und mehr nach Berlin hin. Hat eine Reihe von Sorgen, die aber unerheblich sind.Mit Polen kann man fertig werden. Der Fäden werden mehr gesponnen. Man muß imWirtschaftlichen beginnen, um zur Politik zu kommen.“

    Die Goebbels'scheVerhandlungsarbeit entsprach ganz sicher den genauen Vorgaben Hitlers und in der Tat wurden die deutsch-polnischen Wirtschaftsbesprechungen Anfang Oktober 1933aufgenommen.Dabei wurde die eigentliche Zielrichtung der Annäherung jedoch nie aus den Augenverloren. Im Verlauf der Gespräche zwischen Goebbels und Beck im September 1933in Genf sagte der Naziführer, daß die Zukunft Deutschlands und Polens nicht imWesten, sondern im Osten liege und die Führer des Nationalsozialismus gewillt seien,von Schritten abzusehen, die den Frieden im Westen verletzen könnten, um freieHand im Osten zu erhalten. Deutschland sollte dabei, wie es Goebbels ausdrückte, die„Sperre“, die Polen auf dem Wege nach Osteuropa und dem Baltikum darstellte,aufheben. Deutschland würde es vorziehen, wenn die Sperre „im Guten“ aufginge,man müsse sie aber so oder so öffnen. Was bedeuteten schon ein paar HundertQuadratkilometer Polnischen Korridors im Vergleich zu den grenzenlosenAussichten, die sich für die deutsche Expansion in den russischen Weiten eröffneten,führte Goebbels im weiteren aus. Ein deutsch-polnisches Einvernehmen könnte in der Perspektive gemeinsame Aktionen in der Ukraine und an der Ostsee zur Folge habenwobei das Reich nicht nur die Integrität des Territoriums Polens und dieUnverletzlichkeit seiner Grenzen garantiere, sondern auch bereit sei, mit ihm dieAufteilung der zu erobernden Territorien zu vereinbaren. Wie Goebbels feststellte,machten seine Äußerungen einen guten Eindruck auf Beck, der sie Pilsudskiweiterleiten wollte.
    Documents diplomatiques francais, I series, t. V, Paris 1969, Seite 96f
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  4. #494
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Das Einspannen von Goebbels und anderer Parteileute in die Aussenpolitik folgte Hitlers Mißtrauen gegen den herkömmlichen diplomatischen Apparat.
    Wie der US-Historiker Langer betonte, bestand nach amerikanischer Kenntnis„das Mißtrauen Hitlers gegenüber deutschen Karrierediplomaten vollkommen zu Recht. Im Auswärtigen Amt und im gesamten Auswärtigen Dienst gab es Männer der altenSchule, die das Nazi-Regime ablehnten... Unter den Diplomaten wie unter denführenden Militärs gab es einige, die von fremden Mächten die Schaffung der Bedingungen für die Niederlage der Nazis erhofften.“Die nationalsozialistische Regierung tat also gut daran, die traditionellen Staatsstellen aus Unterhandlungenherauszuhalten, die ein gewisses Maß an Geheimhaltung bedurften.
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  5. #495
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    In diesem Zusammenhang ist der „Lebensraum-“ bzw. „Blut und Boden“-Diplomat Alfred Rosenberg eine wichtige Persönlichkeit. Seit 1930 Mitglied des Reichstages betätigte er sich dort wie gesagt als Wortführer der NSDAP im Außenpolitischen Ausschuß. Im April 1933 wurde er als Reichsleiter zum Chef des neugeschaffenen Außenpolitischen Amtes der NSDAP (APA) bestimmt. Die Aufgabe des Amtes, das seine Zelt in der Berliner Wilhelmstraße aufschlug, lag darin, das als „unsicher“ geltende Auswärtige Amt zu umschiffen und eine Hitler direkt unterstellte und überprüfbare Politik zu betreiben.

    Auffallend groß war der Anteil der Balten- und Rußlanddeutschen unter den Beamtendes APA. Das rührte vor allem von der Vorzugsstellung der Ostpolitik in der ganzenTätigkeit her. Die Ziele und Bestrebungen Rosenbergs (der 1941 zumReichsminister über die besetzten Ostgebiete eingesetzt wurde) waren nämlich ganzauf den antisowjetischen Weltanschauungs- und Wirtschaftskrieg abgestellt.

    Dabei lief die „Diplomatie“ des Außenpolitischen Amtes stark im Verborgenen ab.Auf die Bitte von Hess um einen zur Veröffentlichung bestimmten Überblick der APA-Tätigkeit antwortete Rosenberg, daß 90% der Aktivitäten geheim seien. Undzweifelsohne hatte sich das APA zu jenem Zeitpunkt in verschiedene, aus gutenGründen geheimzuhaltende Vorhaben eingemischt.

    Neben dem Aufbau einer gegen Rußland gerichteten Einheitsfront hatte es Rosenbergvor allem die innere Destabilisierung des künftigen Gegners angetan. In diesem Sinnesorgte Harald Siewert, ein Jugendfreund Rosenbergs, bereits seit Anfang der dreißiger Jahre für Kontakte zu den osteuropäischen Emigranten. Wie wir bereitsgesehen haben, unterhielt Rosenberg selbst spätestens seit 1931 Beziehungen zur „Creme“ der russischen und ukrainischen Rechtsopposition. Doch die vermeintlicheAllianz stand von Anfang an auf tönernen Füßen, da Deutschland im Osten keinenBefreiungs- sondern einen Annexionskrieg führen wollte. Und diese Absichtverhehlte der APA-Chef seinen slawischen „Verbündeten“ mit keinem Wort. Zogman deren patriotischnationalistisches Ideengebäude in Betracht, war damit einer erfolgreichen Zusammenarbeit bereits das Fundament entzogen. Diese Problematik kam auch zur Sprache, als Rosenberg im Oktober 1933 mit Hess über Fragen der Einsatzfähigkeit der in Deutschland lebenden ukrainischen Emigranten konferierte.
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  6. #496
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Am 12. Mai 1934 richtete Rosenberg eine Denkschrift an Hitler, die den Titel „England und Deutschland“ trägt. Am Rande erfahren wir darin näheres über die APA-Erwartungen einer zweiten Frontin Femost:

    „Die japanische Expansionspolitik, über die ich mir gestatte, anliegendeine umfangreichere Denkschrift des APA beizulegen, geht zweifellos von der Richtung Zentral-Japans aus, über die Mandschurei, Mongolei, Turkestan...Gegenüber Japan herrscht in Deutschland keinerlei Antipathie, vielmehr dürfen wir imjapanischen Staat den gegebenen Gegner erblicken, der Sowjetrußland in Schach hält,unter Umständen sogar in einem Zusammenstoß vernichten könnte und den ganzeneuropäischen und asiatischen Osten in Bewegung zu setzen vermag...“.

    Dann kommt „als dritte weitergreifende Erkenntnis... Englands Interesse an der Ölproduktion in Südrußland“ zur Sprache. „Die Firma Shell von Deterding“, fährt Rosenberg fort,,

    ,hat nahezu eine Milliarde durch die Beschlagnahme in Südrußlandverloren und bisher vergebliche Anstrengungen gemacht, diese geraubten Gebietewieder zu erhalten. Für den immerhin möglichen Fall des Zusammenstoßes zwischenRußland und Japan und den damit verbundenen zu erwartenden Konsequenzen,würde die Frage des russischen Südens wieder akut werden, und an dieser Stelleergibt sich ein reales Zusammengehen zwischen England, Polen und Deutschland.Man könnte den Polen für den theoretisch angenommenen und praktischwahrscheinlichen Fall eine weitere Ausdehnung nach dem Schwarzen Meer hinzusichern und innerhalb dieses Verbandes bestimmte Wirtschaftskompensationen für Deutschland und Ölkompensationen für England aushandeln, ganz abgesehen davon,was Deutschland und Polen noch sonst miteinander zu bereinigen haben
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  7. #497
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Großbritannien befleißigte sich schon damals einer ausgesprochen pro-deutschenPolitik, eine Tatsache die Alfred Rosenberg mit als eigenen Erfolg verbuchen konnte:Sein APA hatte im Januar 1934 ein Referat England gegründet, mit dessen Leitungder ehemalige U-Bootoffizier Kapitänleutnant Horst Obermüller betraut war. Auf dessen Einladung stattete der für den Geheimdienst der englischen Luftwaffezuständige Major T. W. Winterbotham Deutschland vom 27. Februar bis 6. März1934 einen längeren Besuch ab. Hitler, Rosenberg, Hess und führende deutscheMilitärs enthüllten dem Gast seinerzeit in einer kameradschaftlich-offenenAtmosphäre, daß das Reich seine militärstrategische Zukunft im offensivenBlitzkrieg sehe. Dafür benötige man eine Luftwaffe, die sich an der Größe der britischen messen könne. Winterbotham scheint diese Planungen befürwortet zuhaben. Zwei Tage nach seiner Rückkehr in die Heimat zeigte der nachmaligeRegierungschef Stanley Baldwin in einer Rede vor dem Parlament demonstrativVerständnis für die „Sorge Deutschlands um die Sicherheit seines Luftraums“. ImSommer 1934 traf APA-Gruppenleiter Obermüller den englischen Luftfahrtminister Lord Londonderry in ähnlich entspannter Atmosphäre. Wenig später wurde diedeutsche Luftwaffe aufgebaut.

    Ähnlich selbstlos agierte übrigens der englisch-jüdische Zentralbankchef MontaguNorman. Er, der bis zur Regierungsübernahme der NSDAP beharrlich bestrebt blieb,das dem wirtschaftlichen Ruin entgegenstrebenden Reich von ausländischen Kreditenzu isolieren, beeilte sich jetzt, die Regierung Hitler mit Krediten der Bank vonEngland zu versorgen. Im Mai 1934 fuhr Norman sogar persönlich nach Berlin, umdas neue Regime in Geheimabkommen finanziell zu stabilisieren
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  8. #498
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Zitat Zitat von eggert-höchst-selbst Beitrag anzeigen
    Großbritannien befleißigte sich schon damals einer ausgesprochen pro-deutschenPolitik, (...)
    Eine inszenierte Schmierenkomödie und Täuschungsmanöver, um Hitler in die Irre zu führen und auf Sympathien in England hoffen zu lassen.

    Zitat Zitat von eggert-höchst-selbst Beitrag anzeigen
    Ähnlich selbstlos agierte übrigens der englisch-jüdische Zentralbankchef MontaguNorman. Er, der bis zur Regierungsübernahme der NSDAP beharrlich bestrebt blieb,das dem wirtschaftlichen Ruin entgegenstrebenden Reich von ausländischen Kreditenzu isolieren, beeilte sich jetzt, die Regierung Hitler mit Krediten der Bank vonEngland zu versorgen. Im Mai 1934 fuhr Norman sogar persönlich nach Berlin, umdas neue Regime in Geheimabkommen finanziell zu stabilisieren
    Am 30. Januar wurde Hitler als Kanzler vereidigt. Von Papen wurde Vizekanzler in einem Kabinett mit nur zwei Nazis, Frick und Göring, alle übrigen waren blaublütige Ratsherren.

    Auf den Tag genau sechs Monate später bürgte der britische Notenbankchef Montagu Norman ohne weitere Erklärung und ohne sich je zu entschuldigen, öffentlich für den Verkauf der ersten Ausgabe von Nazianleihen auf dem Londoner Finanzmarkt, (John Hargrave, Montagu Norman, New York, Greystone Press 1942; in: Preparata, S. 271)

    Drei Monate zuvor hatten die Nazis (Normans Laufburschen, B.) Schacht zurückgeholt. Damit er wieder die Kontrolle über die Reichsbank übernehme, (Preparata, S. 271).

    Die angloamerikanischen Finanzmanöver dienten dem Vorhaben, Nazi-Deutschland aufzupäppeln und kampffähig zu machen, um es gegen die UdSSR zu hetzen.

    Frage:
    Woher stammt die Info, daß Montagu Norman jüdisch war? Preparata schreibt, Norman sei von Zeit zu Zeit durch antisemitische Ausfälle aufgefallen.

  9. #499
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    Standard AW: W. Eggert zur Geschichte des 20. Jh

    Polen gedachte Rosenberg (wie andere Naziführer inklusive Hitler selbst) im Rahmeneiner expansiven Außenpolitik zu nutzen und durch die gemeinsame TeilungRußlands zu binden. In einem im Mai 1934 an Hitler übergebenen Memorandumschlug er vor, das Gebiet nördlich vom Schwarzen Meer unter Deutschland, Englandund Polen aufzuteilen. Für einen immer wieder diplomatisch seitens des Reichskolportierten selbständigen ukrainischen Staat war da kein Platz mehr. Das von Hitler gut aufgenommene Memorandum beruhte auf der Annahme, daß es im Fernen Ostenbald zu einer Auseinandersetzung zwischen Japan und der Sowjetunion kommenwerde. Hitler scheint indes bereits vor der Fertigstellung von RosenbergsMemorandum mit ähnlichen Gedanken gespielt zu haben. Anfang 1934 teilte Hitler dem nach Japan reisenden General Ott seine Annahme mit, daß die Sowjetunion auseinem Konflikt im Fernen Osten geschwächt hervorgehen würde.

    Nachfolgende Eintragungen aus dem Tagebuch Rosenbergs zeigen deutlich, daß sichdie Tätigkeit der APA auf antisowjetischer Grundlage erhielt. Dabei war der Natur der Sache nach das Hauptaugenmerk auf England, Polen und Japan gerichtet.

    Ende des Monats rückte dann zusätzlich Italien in das Interesse des AußenpolitischenAmtes. Den Besuch von ,,Dr. Insabato aus Warschau“ vermerkte Rosenberg am 29.Mai 1934. Und weiter: „Hat die ukrainische Frage eingehend studiert. PolensWunsch: Korridor zum Schwarzen Meer, Grenze mit Ungarn. Warschau sammelt alleRandvölker von Finnland bis zur Türkei, Pilsudski wartet nur darauf, Rußland eineszu versetzen. I. (Insabato) wird Mussolini die Ergebnisse der Reise berichten. Hofft dann, offiziell bei uns eingeführt, mich wieder besuchen zukönnen. Erhofft zugleich deutsch-italienische Allianz, dann Einschluß Polens.“

    Mit Blick auf die Grenzziehung der 30er Jahre bedeutet der erste Teil der vorstehenden Notiz, daß Warschau die Annektierung der Slowakei und zumindest des westlichen Teils der Ukraine plante. Die polnische „Sammlungsaktion“ umschreibt das Streben des kriegslüsternen Pilsudski, die genannten Länder sowie die benachbarten Baltenstaaten und Rumänien in eine gemeinsame Militärfront gegen Stalin einzureihen. Dieses verschwörerische Treiben sollte dem gleichsam umworbenen Mussolini zum Vortrag gebracht werden.

    Zwei Wochen darauf, am14./15 Juni 1934, empfing der italienische Diktator Hitler in Venedig. Das Treffen stand im Zeichen deutscher Rüstungsvorhaben, die von deutscher Seite antikommunistisch motiviert wurden. Als die gesamtfaschistischen Feierlichkeitenbeendet waren, empfing Hitler als erstes Rosenberg. Der notierte: „Eben vom Führer. Er noch ganz berauscht von Venedig. (Hitler referiert Venedig-Besuch, u. a. über den Gesprächsgegenstand Rußland und Polen) Ich: 'Im übrigen arbeiten die zentrifugalen Kräfte (eigene Anmerkung: gemeint sind die Trotzkisten als natürlicher Bündnispartner Deutschlands im Krieg gegen die SU) in Rußland. Ich werde mich für sie weiter interessieren. Man muß fertig sein,wenn die Dinge weit genug gediehen sind.' H.(itler): 'Jawohl, tun Sie das. '“
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  10. #500
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    Zitat Zitat von eggert-höchst-selbst Beitrag anzeigen
    Das Einspannen von Goebbels und anderer Parteileute in die Aussenpolitik folgte Hitlers Mißtrauen gegen den herkömmlichen diplomatischen Apparat.
    Wie der US-Historiker Langer betonte, bestand nach amerikanischer Kenntnis„das Mißtrauen Hitlers gegenüber deutschen Karrierediplomaten vollkommen zu Recht. Im Auswärtigen Amt und im gesamten Auswärtigen Dienst gab es Männer der altenSchule, die das Nazi-Regime ablehnten... Unter den Diplomaten wie unter denführenden Militärs gab es einige, die von fremden Mächten die Schaffung der Bedingungen für die Niederlage der Nazis erhofften.“Die nationalsozialistische Regierung tat also gut daran, die traditionellen Staatsstellen aus Unterhandlungenherauszuhalten, die ein gewisses Maß an Geheimhaltung bedurften.
    Hitlers Mißtrauen gegenüber den "gelahrten Herren des Adels" war wohl auch berechtigt. Vieles, was unter dem Mantel der Geheimhaltung innerhalb der Führungsriege besprochen wurde, landete flugs tagsdarauf auf den Schreibtischen der führenden Leute der späteren Alliierten.

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