Fritz Schramma: Ich habe meine Entscheidung von einer Reihe von Gesprächen abhängig gemacht; mit der Parteispitze, der Fraktionsspitze, mit meiner Familie und mit Freunden. Ich habe aber auch meinen letzten Urlaub dazu genutzt, privat zu überlegen. Soll ich woanders noch mal einen neuen Job beginnen, sollen wir möglicherweise sogar wegziehen aus Köln?
Sie werden in dieser Woche 61 Jahre alt. Das Leben ist endlich, haben Sie sich nicht gefragt, warum Sie diesen zehrenden Job noch weitere sechs Jahre machen sollen?
Kennen Sie Motivationslöcher?
Schramma: Wenn mich jemand durch irgendwelche Tiefschläge demotivieren will, erreicht er damit eher das Gegenteil. Aber als mein Sohn Stephan am Anfang meiner Amtszeit durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, da habe ich mir durchaus die Sinnfrage gestellt.
In der Ratssitzung am Donnerstag wird die CDU bei der Entscheidung über die Moschee gegen Sie stimmen. Sie müssen doch froh sein, dass Ihre Partei keine Mehrheit hat.
Schramma: Vielleicht würden meine Parteikollegen mit anderen Partnern auch eine andere Position vertreten. Ich bin ohnehin davon überzeugt: Irgendwann wird die Moschee eingekölscht.
Da muss es Sie umso mehr schmerzen, dass die FDP mit einem eigenen Kandidaten gegen Sie antreten will. Werden Sie versuchen, den Fraktionsvorsitzenden Ralph Sterck zum Verzicht zu bewegen
Schramma: Ich bleibe mit der FDP im Gespräch. Und zwar nicht nur auf lokaler, sondern auf überörtlicher Ebene.
Haben Sie schon die Musik ausgesucht für ihren Einzug auf dem Nominierungsparteitag.
Schramma: The Final Countdown.
Wird der CDU-Schriftzug auf ihren Plakaten zu sehen sein?
Schramma: Auf den Plakaten muss nicht unbedingt CDU stehen. Das muss ich noch mit der Partei klären. Wenn ich nur von CDU-Leuten gewählt werde, dann kann ich nicht gewinnen.