Das HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program, auch High Frequency Active Auroral Research Project) ist ein US-amerikanisches ziviles und militärisches Forschungsprogramm, bei dem hochfrequente elektromagnetische Wellen zur Untersuchung der oberen Atmosphäre (insbesondere Ionosphäre) eingesetzt werden. Weitere Forschungsziele sind Erkenntnisse auf den Gebieten der Funkwellenausbreitung, Kommunikation und Navigation. Betrieben wird die abgelegene Anlage nordöstlich von Gakona in Alaska von der University of Alaska, der US Air Force und der US Navy. Insgesamt waren 14 Universitäten an der Planung der Anlage beteiligt.
HAARP Empfangsanlagen zur Ionosphärenbeobachtung
HAARP Empfangsanlagen zur Ionosphärenbeobachtung
HAARP verfügt über eine leistungsfähige Phased-Array-Kurzwellensendeanlage mit einer Sendeleistung (CW) von zur Zeit 960 kW. Im Jahre 1993 wurde mit 18 zusammengeschalteten Elementen begonnen, 1998 wurde die Anzahl auf 48 erhöht. Im Endausbau 2007 sollen 180 Sender betriebsbereit sein. Die derzeitige ERP liegt bei 84 dBW, was etwa 500 MW entspricht, und soll im Endausbau bei 96 dBW liegen, was dann 2007 fast 4000 MW entsprechen würde. Die einzelnen Sender des Typs Continental Electronics D616G (Datenblatt) mit jeweils 10 kW maximaler Sendeleistung wurden speziell für dieses Projekt entwickelt. Der von der Anlage nutzbare Frequenzbereich ist 2,8 bis 10 MHz (Kurzwelle). Zwei der von HAARP benutzten Frequenzen sind 3,39 MHz und 6,99 MHz. Des Weiteren befinden sich am Standort zu Zwecken der Ionosphärenbeobachtung eine Ionosonde und ein Riometer.[1]
Einer Kurzmeldung im Spiegel, Heft 6 vom 7. Februar 2005 zufolge ist es Forschern der US-Luftwaffe gelungen, mit „energiereichen Radiowellen“ der HIPAS-Anlage künstliche Polarlichter zu erzeugen.
Man hofft auch, durch die gewonnenen Erkenntnisse (besonders der Verstärkungseffekt) zur Beeinflussung des Elektrojets in der Erdmagnetosphäre ein Mittel zum Abbau einer Ansammlung geladener Teilchen oberhalb der Anlage an der Hand zu haben, die sich nach der Explosion eines nuklearen Sprengsatzes im erdnahen Weltraum dort bilden und die Funktion von Satelliten unterbinden könnte.