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Thema: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

  1. #1
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Um durch Gerüchte eine Verkaufs-Stampede in einem Markt wie 9/15 auszulösen bedurfte es mehrerer Faktoren. Man benötigte:

    - Eine Blase zum Anstechen ([Links nur für registrierte Nutzer] Müll-Kreditbriefe aka CDOs)
    - Am Müll-Markt Beteiligte, die sich nur über ihre Reputation refinanzieren können
    (Unregulierte Investment-Banken, Versicherungen)
    - Einen Kommunikationskanal (Internet)
    - Einen Beweis für die Ernsthaftigkeit der eigenen Thesen (Short-Positionen)

    Action speaks louder than words, ein Gerücht, für das man mit eigenen Zukunfts-Investments (Short-Positionen) einsteht wirkt natürlich stärker als leere Worte, so wie ein Warnschuss in die Luft stärker wirkt als ein hohles Gebrüll.


    Betrachtet man den realen Anstieg der Shorts

    "NYSE data show the number of shorted shares of Lehman Bros. soared to 108 million as of Sept. 15, or 15.7% of outstanding shares, from 76.8 million on Aug. 29.

    AIG’s shorted shares rose to 96.6 millon, or 3.6% of outstanding shares, from 85.8 million in the same period.

    But some financial issues were much more heavily shorted than Lehman and AIG. WaMu’s shorted shares, for example, jumped to 429.2 million as of Sept. 15, or 25% of outstanding shares, from 382 million two weeks earlier.
    "
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    so drängt sich einem die Frage auf, für wen es einen Sinn machte für Peanuts (so viele Milliarden waren mit den paar Shorts nicht zu verdienen ) einen kompletten Markt hinzurichten und so seine übrigen Long-Investment-Positionen und seine Geschäftspartner zu gefährden.


    Wie die LA Times treffend festgestellt hat werden wir nie erfahren wer die Short Positionen gegen Lehman und AIG vor 9/15 gehalten hat, denn diese müssen nach den neuen SEC Regeln nicht nachträglich gemeldet werden:


    "What’s more, investors will only have to disclose short positions they take beginning on Monday (Sept. 22). They won’t have to report previously held positions. [...]

    So we’ll never find out which big investors were heavily shorting financial issues in recent weeks, leading up to the government’s seizing of Fannie Mae and Freddie Mac, the collapse of Lehman Bros. Holdings Inc. and the near-collapse of American International Group.

    Isn’t that all we really wanted to know?
    "
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    Da stellt sich natürlich die Frage "Wer war es eigentlich?"

    Ich vermute mal stark, daß NSA und Homeland Security uns durchaus sagen könnten, wer Lehmann und AIG plattgewettet und geredet hat, die technischen Voraussetzungen in Sachen Überwachung sind ja da.

    Osama Bauchladen und die wilden Schlitzaugen werden es kaum gewesen sein, das hätte man uns strahlend verkündet...


    Frohes Spekulieren!
    Geändert von Gawen (25.09.2008 um 09:29 Uhr)

  2. #2
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Um durch Gerüchte eine Verkaufs-Stampede in einem Markt wie 9/15 auszulösen bedurfte es mehrerer Faktoren. Man benötigte:

    - Eine Blase zum Anstechen ([Links nur für registrierte Nutzer] Müll-Kreditbriefe aka CDOs)
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    Action speaks louder than words, ein Gerücht, für das man mit eigenen Zukunfts-Investments (Short-Positionen) einsteht wirkt natürlich stärker als leere Worte, so wie ein Warnschuss in die Luft stärker wirkt als ein hohles Gebrüll.


    Betrachtet man den realen Anstieg der Shorts

    "NYSE data show the number of shorted shares of Lehman Bros. soared to 108 million as of Sept. 15, or 15.7% of outstanding shares, from 76.8 million on Aug. 29.

    AIG’s shorted shares rose to 96.6 millon, or 3.6% of outstanding shares, from 85.8 million in the same period.

    But some financial issues were much more heavily shorted than Lehman and AIG. WaMu’s shorted shares, for example, jumped to 429.2 million as of Sept. 15, or 25% of outstanding shares, from 382 million two weeks earlier.
    "
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    so drängt sich einem die Frage auf, für wen es einen Sinn machte für Peanuts (so viele Milliarden waren mit den paar Shorts nicht zu verdienen ) einen kompletten Markt hinzurichten und so seine übrigen Long-Investment-Positionen und seine Geschäftspartner zu gefährden.


    Wie die LA Times treffend festgestellt hat werden wir nie erfahren wer die Short Positionen gegen Lehman und AIG vor 9/15 gehalten hat, denn diese müssen nach den neuen SEC Regeln nicht nachträglich gemeldet werden:


    "What’s more, investors will only have to disclose short positions they take beginning on Monday (Sept. 22). They won’t have to report previously held positions. [...]

    So we’ll never find out which big investors were heavily shorting financial issues in recent weeks, leading up to the government’s seizing of Fannie Mae and Freddie Mac, the collapse of Lehman Bros. Holdings Inc. and the near-collapse of American International Group.

    Isn’t that all we really wanted to know?
    "
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    Da stellt sich natürlich die Frage "Wer war es eigentlich?"

    Ich vermute mal stark, daß NSA und Homeland Security uns durchaus sagen könnten, wer Lehmann und AIG plattgewettet und geredet hat, die technischen Voraussetzungen in Sachen Überwachung sind ja da.

    Osama Bauchladen und die wilden Schlitzaugen werden es kaum gewesen sein, das hätte man uns strahlend verkündet...


    Frohes Spekulieren!
    Das Problem besteht meines Erachtens darin dass kein Mensch oder Gruppe auf dieser Welt das Finanzgebaren vollinhaltlich durchschaut und dementsprechend agieren könnte.

    Goethe: ...die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los. ...
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

  3. #3
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von elas Beitrag anzeigen
    Das Problem besteht meines Erachtens darin dass kein Mensch oder Gruppe auf dieser Welt das Finanzgebaren vollinhaltlich durchschaut und dementsprechend agieren könnte.

    Goethe: ...die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los. ...
    Ich behaupte jetzt mal ganz frech, daß die US-Sicherheitsbehörden jederzeit rekonstruieren könnten, wer wann was getan hat in Sachen 9/15.

    Trailblazer und Turbulence als Werkzeuge sollten genügen, so heißen die einschlägigen Überwachungssysteme.


    Spannender ist die Frage, warum es offensichtlich keiner so genau wissen will, die SEC fragt ja nicht mal nach bei den Marktteilnehmern...

  4. #4
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Ich behaupte jetzt mal ganz frech, daß die US-Sicherheitsbehörden jederzeit rekonstruieren könnten, wer wann was getan hat in Sachen 9/15.

    Trailblazer und Turbulence als Werkzeuge sollten genügen, so heißen die einschlägigen Überwachungssysteme.


    Spannender ist die Frage, warum es offensichtlich keiner so genau wissen will, die SEC fragt ja nicht mal nach bei den Marktteilnehmern...
    die United States Securities and Exchange Commission (SEC) wurde als Reaktion auf den Börsencrash 1929 gegründet.
    Offensichtlich ist sie ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden ansonsten wäre es nicht zu diesen massiven Zusammenbrüchen gekommen.
    Kann es nicht sein dass sich im Verlauf der Jahrzente diese Organisation zum Wolf im Schafspelz entwickelt hat?
    Der unselige Einfluss der SEC bei den Entwicklungen der letzten Jahre bei der SIEMENS AG lassen mich das vermuten.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

  5. #5
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von elas Beitrag anzeigen
    die United States Securities and Exchange Commission (SEC) wurde als Reaktion auf den Börsencrash 1929 gegründet. Offensichtlich ist sie ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden ansonsten wäre es nicht zu diesen massiven Zusammenbrüchen gekommen. Kann es nicht sein dass sich im Verlauf der Jahrzente diese Organisation zum Wolf im Schafspelz entwickelt hat?
    Wo viel leichtes Geld gemacht wird gibt es auch viel Korruption bei den Überwachern...

    Was denkst Du, wer hatte netto/netto einen Vorteil vom Crash?

  6. #6
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Frohes Spekulieren!
    Das short - interest allein sagt erst einmal gar nichts. Valero (NYSE: VLO) hatte 2001 ein short interest von ca. 30%, AIG Ende August 2008 von ca. 4 %.

    Entscheidender sind oft charttechnische Marken, wo die stops sitzen.

    Ein beliebter Trick derer, die jetzt in der Grütze sind, war z.B. durch up- oder downgrades die Stops zu knacken (Siehe Goldman Sachs Öl - Upgrade von 200 $/ Barrel). Der trick nennt sich wohl "gunning the stops".

    Nun sind GS, LEH, MER, MS und wie sie alle heissen selber unter die Räder gekommen!

    Einfach geil!

    Wer Lust hat kann die ganze Bande immer noch über den ETF UltraShort Financials ProShares (SKF) shorten. Mir wäre das in den nächsten Wochen zu heiss!

    Good luck, gamblers!

  7. #7
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Ein beliebter Trick derer, die jetzt in der Grütze sind, war z.B. durch up- oder downgrades die Stops zu knacken (Siehe Goldman Sachs Öl - Upgrade von 200 $/ Barrel). Der trick nennt sich wohl "gunning the stops".

    Nun sind GS, LEH, MER, MS und wie sie alle heissen selber unter die Räder gekommen!
    Yepp, aber wer hat die Prime Broker ihre eigenen down stops mit ihren eigenen Kanonen beschiessen lassen? Das kann nicht ganz trivial sein und setzt ein solides mißbrauchbares Trust Netzwerk voraus...

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    Und wer hat was davon?
    Geändert von Gawen (25.09.2008 um 10:44 Uhr)

  8. #8
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Wo viel leichtes Geld gemacht wird gibt es auch viel Korruption bei den Überwachern...

    Was denkst Du, wer hatte netto/netto einen Vorteil vom Crash?
    Verlieren werden im Prinzip alle etwas.
    Allerdings sind die jahrzehntelangen Nutzniesser der Finanzwirtschaft (Milliarden Boni für Investmentbanker) nicht unter denen die darben.

    Im Gegenteil, die werden bereits ihren nächsten Coup aushecken.
    Ich denke da z.B. an das wahnsinnige Wachstum in den Emiraten.
    Wer sollte ernsthaft in dieser Wüstenregion leben wollen?
    Der Bauboom dort ist die nächste Blase.
    Die Deutsche Bank wirbt mit diesem Schwachsinn.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

  9. #9
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von elas Beitrag anzeigen
    Verlieren werden im Prinzip alle etwas.
    Allerdings sind die jahrzehntelangen Nutzniesser der Finanzwirtschaft (Milliarden Boni für Investmentbanker) nicht unter denen die darben.
    Wenn alle etwas und sogar die Boni der IBs an Kaufkraft verlieren, dann muß die Kanonade also andere Gründe als wirtschaftliche gehabt haben, oder?

  10. #10
    mitGlied Benutzerbild von elas
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    Standard AW: Shorten und Gerüchte oder: Wie redet man einen Markt kaputt?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Wenn alle etwas und sogar die Boni der IBs an Kaufkraft verlieren, dann muß die Kanonade also andere Gründe als wirtschaftliche gehabt haben, oder?
    Der einzige Grund der sich derzeit anbietet ist der Kampf ums Weisse Haus.
    Unsere fälschlich so genannte „Zivilisation“ beruht in Wirklichkeit auf Zwangsarbeit und Sklaverei, Zuhälterei und Prostitution, Organisierter Kriminalität und Kannibalismus.
    Prof. Dr. Jack D. Forbes

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