Keinen Einfluss. Warum auch ?
die Finanzkrise beeinflusst meine Wahlentscheidung
die Finanzkrise hat keinen Einfluss auf meine Wahl
wegen der Krise werde ich die jetzige Politik unterstützen
wegen der Krise werde ich gegen diese Politik stimmen
wegen der Krise werde ich eine radikale Partei wählen
ich werde wieder eine radikale Partei wählen
ich werde wegen der Krise nicht wählen
ich wählte schon vorher nicht und werde das wieder tun
keine oder andere Meinung
Keinen Einfluss. Warum auch ?
It´s all a matter of opinion
Na die Abscheu gegen Leistungsverweigerer ist doch sehr preussisch. Gerade vor dem Hintergrund, dass Kenshin doch aus Brandenburg ist.
Das war aber keine Kritik an deinem Plädoyer für Franklyn D. Roosevelt. FDR war genauso Etatist wie auch die Preußen Etatisten waren. Ich bin auch für einen funktionstüchtigen Staat, der eine produktive Wirtschaft ermöglicht - gegen Finanzhaie - und eine Nation, die dadurch wieder stolz auf sich sein kann.
Pulver ist schwarz
Blut ist rot
Golden flackert die Flamme
"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun."
Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
Pulver ist schwarz
Blut ist rot
Golden flackert die Flamme
Das Absinken der Kaufkraft ist nur ein Faktor von dreien, der allein nicht zu dieser Krise geführt hätte. Die beiden anderen Faktoren war das mit dem zu langen Festhalten am Goldstandard zusammenhängende viel zu hohe Realzinsniveau, das zu einer schrumpfenden Geldmenge führte, und dann noch der Zusammenbruch des Welthandels.
Es gibt wenige Dinge, die so überschätzt werden wie der "New Deal".
Der Erfolg war mäßig: Das Volkseinkommen erreichte 1937 kaum mehr als den Wert von 1929, nur um in einer Rezession im darauffolgenden Jahr wieder zurückzugehen. Was die USA wirklich aus der Depression herausgeholt hat, war der WK II. Ob es eine Alternative gab, ist natürlich eine akademische Frage. Auf die Selbtsheilungskräfte zu warten, hätte wahrscheinlich zu viele Opfer gefordert - die Wirtschaft ist ja kein Selbstzweck.
Es ist der grundlegende Irrtum (nicht nur) linken Wirtschaftsdenkens, der Konsum könne langfristiges Wachstum generieren. Nur die Investitionen können das. Der Konsum muss dem Wachstum folgen. Nur kurzfristig kann er helfen, nämlich bei unausgelasteten Kapazitäten.
Für diesen Irrtum müssen derzeit übrigens die Amerikaner und mit ihnen auch der Rest der Welt bezahlen. Der Auslöser der jetzigen Krise ist schließlich eine auf zu hohem Konsum basierende Überschuldung und ihre Verschleierung durch ein überdimensioniertes Finanzsystem.
Absolut vordringlich ist die Stabilisierung des Finanzsystems und die Verhinderung einer Kreditklemme. Dazu gehört aber auch die Erhaltung des Vertrauens in die Finanzpolitik. Mehr als die "automatischen Stabilisatoren", nämlich die in einer Abschwächung zwangsläufig steigenden Sozialausgaben, wird man da nicht bieten können, wenn die Staatsschuld nicht ganz aus dem Ruder laufen soll.
Das Problem eines Konjunkturprogramms in einer mit dem Rest der Welt eng verflochtenen Wirtschaft ist, dass nur ein Teil davon der inländischen Nachfrage zugutekommt - wenn es überhaupt die Nachfrage stimulier, denn das Beispiel Japans in den 90er Jahren zeigt, dass bei mangelndem Vertrauen zusätzliches Einkommen nicht in den Konsum fließt, sondern gespart wird. Das Ergebnis der japanischen Konjunkturprogramme ist eine gigantische Staatsschuld (170% des BIP) auf der einen und ein ebenso gigantisches Geldvermögen der privaten Haushalte auf der anderen Seite, was nur wegen des weltweit einmalig niedrigen Zinsniveaus die reale Wirtschaft nicht stranguliert.
Besser wäre es, ohnehin geplante Investitionen vorzuziehen, indem man z.B. die Genehmigung von Kraftwerks- und Energieprojekten beschleunigte. Das würde dem Staat nicht einmal etwas kosten.
So schlecht ist unser Personal an der Spitze gar nicht. Auf jeden Fall ist es viel besser als es 1933 war. Was Du Resignation nennst, nenne ich Einsicht in die Tatsache, dass Deutschland zwar immer noch ein recht dicker Fisch ist, der aber nicht (mehr) gegen den Strom schwimmen kann.
Gut, dem kann ich mich anschließen.
Das ist schlimmer als ein Verbrechen, das ist ein Fehler!
(Talleyrand)
Glaubt ihr tatsächlich, dass unsere Gesellschaft heute empfindlicher gegen Wirtschaftskrisen ist als in den 30er Jahren? Ich bezweifel dies, da die Armut breiter Schichten in den dreißiger Jahren ungleich größer war als heute. Sechs Millionen Arbeitslose 1932 hatten eine andere Dimension als sechs Millionen Unterbeschäftigte heute, denn die Erwerbsquote war insgesamt niedriger als heute. Die Familien waren damals größer - bei einem Ausfall des Alleinverdieners musste die ganze Familie von einer sehr geringen Arbeitslosenunterstützung leben. Der Staat war nicht in der Lage höhere Sozialleistungen zu zahlen, denn neben einer Wirtschaftskrise, die schlimmer war als diejenige heute, lasteten auch noch Reparationszahlungen auf dem Staatshaushalt. Eine neue exzessive Verschuldung um höhere Sozialleistungen zu zahlen, wollte man nach den Erfahrungen der Hyperinflation 1923 nicht erneut. Denn die Folge der Hyperinflation war, dass die Ersparnisse der Bevölkerung vernichtet worden waren.
Ein weiter Unterschied ist, dass öffentliche Suppenküchen damals - anders als heute - ein Massenphänomen waren. Ein Massenphänomen in dem Sinne, dass auch größere Teile der Mittelschicht sich vor Suppenküchen anstellen mussten. Heute hat ein großer Teil der Bevölkerung Ersparnisse in sechs Jahrzehnten aufgebaut, die Sozialleistungen sind (noch) vergleichsweise größer und der Lebensstandard insgesamt höher, was auch an den über sechzig Jahren Frieden liegt. Genau aus diesem Grund gibt es heute auch noch keine politische Radikalisierung größerer Bevölkerungsschichten, auch wenn erste Ansätze zu erkennen sind. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Gesellschaft der Weimarer Republik dem politischen System feindlicher gegenüber stand als das heute der Fall ist - bitte nicht von diesem Forum auf die Allgemeinheit schließen. Damit verbunden gab es auch noch das Revanche-Denken nach dem verlorenen Krieg.
Ich behaupte nicht, dass die jetzige Krise nicht noch schlimmer werden kann - noch ist sie es nicht.
Ja, das Verteilen von Schecks an die Bevölkerung wäre nach der Erfahrung, die man in Japan gemacht hat, nicht sinnvoll. Sollte sich die Krise jedoch verschärfen, wäre ein staatliches Investitionsprogramm durchaus sinnvoll, so wie es auch Roosevelt getan hat. Man darf nicht vergessen, dass es in der öffentlichen Infrastruktur bereits heute einen Investitionsrückstau von mehreren hundert Milliarden Euro gibt. Soll sich dieser Rückstau immer weiter vergrößern und die Infrastruktur immer weiter verfallen?
Die Regierung hat in dieser Krise keine sehr gute Figur abgegeben. Es wirkte alles sehr unbeholfen und sporadisch. Erst wurde ein größeres Hilfsprogramm abgelehnt um es dann kurze Zeit später doch vorzuschlagen. Und das jetzt beschlossene Hilfsprogramm hat grobe handwerkliche Fehler. Auch die am Anfang abgelehnte gemeinsame europäische Lösung war alles andere als klug. Wenn man dann Politiker reden hört, wie den saarländischen Ministerpräsidenten, der mehr "Ethik" in der Wirtschaft fordert, dann fragt man sich, wie weltfremd ist der eigentlich? Als ob Ethik in der (kapitalistischen) Wirtschaft je eine Rolle gespielt hätte - das ist genauso naiv wie einst Kohl, der an die Wirtschaft appelliert hatte, sie solle aus "patriotischen" Gründen im Osten investieren.
Nun stellt Euch einmal vor, 90% der Sparer / Geldanleger wären panikartig zu ihrer Bank gerannt um ihr Erspartes abzuheben.....
Mein Lieberle, dann wäre die Kacke aber am dampfen !
>>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<
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