die Finanzkrise beeinflusst meine Wahlentscheidung
die Finanzkrise hat keinen Einfluss auf meine Wahl
wegen der Krise werde ich die jetzige Politik unterstützen
wegen der Krise werde ich gegen diese Politik stimmen
wegen der Krise werde ich eine radikale Partei wählen
ich werde wieder eine radikale Partei wählen
ich werde wegen der Krise nicht wählen
ich wählte schon vorher nicht und werde das wieder tun
keine oder andere Meinung
Für alle, die glauben, dass sich seit 1929 irgendetwas geändert oder verbessert habe in Bezug auf Wirtschaftspolitik, oder dass Menschen irgendwas dazu gelernt hätten in Bezug auf den Mist des Kapitalismus, hier mal folgendes Gedicht:
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Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!
Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.
Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.
Triffts hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.
Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!
Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.
Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.
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Für alle, die das Gedicht noch nicht kannten: Es stammt keineswegs aus der Feder eines aktuellen Autoren, wie man vielleicht schnell meinen könnte.
Oh nein.
Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne".
Teilen ist das neue Haben.
Wurde China 1948 geteilt und später eine Mauer durch Peking gezogen?
Nein, obwohl Mao ein Massenmörder war, können seine Apologeten wenigstens damit argumentieren, er habe China aus einem Jahrhundert der Demütigungen und Fremdherrschaft geführt.
Wurde Russland geteilt und Moskau später ebenfalls mit einer Mauer versehen?
Nein, obwohl Stalin genau so ein Vieh war wie sein Kollege Hitler, gewann die SU den Zweiten Weltkrieg.
Muss das rote Vietnam wegen Kriegsverbrechen Bußpredigten über sich ergehen lassen und Reparationen zahlen?
Nein, die Vietnamesen beendeten - wenn auch mit einem brutalem Krieg - die Teilung ihres Landes aus eigener Kraft.
Du hast natürlich Recht, wenn du diese Systeme als blutrünstige und menschenverachtende Tyranneien ansiehst. Aber diese Systeme funktionierten als solche wenigstens eine Zeit lang und hatten Erfolge, die sich nicht wegdiskutieren ließen - auch wenn ich den Preis für diese Erfolge für viel zu hoch halte.
Das Nazitum dagegen ist eine Form blutrünstiger und menschenverachtender Tyrannei, die nicht mal funktionierte - selbst im Krei der Tyranneien und Großverbrecher das Allerletzte.
Das sind keine Argumente.
Diese Systeme funktionierten eben nicht. Sie waren marode bis ins Mark und sie verfolgten ihre Bevölkerung mit Brutalität. Sie hätten genausogut nach nur wenigen Jahren zusammenbrechen können, aber die Regierung verhinderte dies mit Gewalt. Ein Großteil der Bevölkerung wurde durch Hungersnöte, die die Kollektivierung der Landwirtschaft hervorrief, in den Tod getrieben.Du hast natürlich Recht, wenn du diese Systeme als blutrünstige und menschenverachtende Tyranneien ansiehst. Aber diese Systeme funktionierten als solche wenigstens eine Zeit lang und hatten Erfolge, die sich nicht wegdiskutieren ließen - auch wenn ich den Preis für diese Erfolge für viel zu hoch halte.
Das Dritte Reich funktionierte bedeutend besser als jeglicher Versuch von Sozialismus. Leider kam ein Krieg dazwischen, sodass wir nicht wissen, wie es sich entwickelt hätte.Das Nazitum dagegen ist eine Form blutrünstiger und menschenverachtender Tyrannei, die nicht mal funktionierte - selbst im Krei der Tyranneien und Großverbrecher das Allerletzte.
Der Krieg kam nicht dazwischen, er wurde von den Nazis begonnen. Und die Nazis taten alles, um ihn möglichst katastrophal zu verlieren. Wobei die Folgen andere ausbaden mussten und viele Nazis nach 1945 weiter machten als ob nichts geschehen wäre. Tut mir Leid, aber das Nazitum ist nicht einmal eine kohärente zusammenhängende Ideologie in der Art des Staatssozialismus, das ist wie eine Seuche. Mal wird sie akut und bringt dann das von ihm befallene Gemeinwesen in kurzer Zeit um - schließlich reichten für Deutschland 12 Jahre -, dann wieder schlummert sie und die Erreger geben den biederen Bürger. Bis zum nächsten Ausbruch :rolleyes:
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