Schuldirektor will blonde Schülerinnen umfärben
Nur braunhaarig zum Unterricht
Ein britischer Schuldirektor hat mitten im College-Abschlussjahr zwei Schülerinnen vom Unterricht suspendiert. Seine Begründung: Ihre Haare seien zu blond. Die Beteuerungen der Mädchen, dass sie von Natur aus hellhaarig seien, stießen beim Direktor auf taube Ohren. Er will die Mädchen erst wieder am Unterricht teilnehmen lassen, wenn sie ihre Haare dunkel färben. Doch das sehen die beiden Teenager nicht ein: Statt künftig braunhaarig durchs Leben zu gehen, bleiben sie lieber zu Hause.
Strenge Verhaltensregeln
Die Regeln für britische Schüler sind streng: Make-up, flippige Haarfarben und individuelle Kleidung sind im Schulalltag verboten. Doch jetzt hat ein strenger Schulleiter zwei Mädchen vom Unterricht suspendiert, weil sie zu blond waren.
Raegan Booth und ihre Freundin Aby Western haben etwas, worum sie viele Menschen beneiden: naturblonde Haare. Doch Schuldirektor David Alexander zweifelt an der Echtheit der Haarfarbe und schickte sie kurzerhand nach Hause. Erst mit einer braunen Haartönung will er sie wieder ins Klassenzimmer lassen.
Viele Schattierungen von Blond
Aber genau das ist es, was die beiden 16-Jährigen auf keinen Fall tun wollen. "In den Statuten steht, dass nur unnatürliche Haarfarben verboten sind. Das wäre Grün, Blau, Pink oder Knallrot", sagte Booth gegenüber der britischen Tageszeitung "Daily Mail". Blond hingegen sei durchaus eine natürliche Haarfarbe, und von der gebe es eben viele Abstufungen.
Auch ihre Freundin Aby wehrt sich gegen eine neue Haarfarbe: "Für mich ist diese Regel völlig falsch, schließlich kann keine Haartönung der Welt die schulischen Leistungen eines Menschen beeinflussen".
Vater über Regel verärgert
Der Vater von Raegan, Martin Booth, sieht in der Anordnung des Direktors reine Schikane: "Raegan ist eine ausgezeichnete Schülerin und lernt hart für ihre Prüfungen." Die Diskussion über die Haarfarbe sei für ihn unverständlich, schließlich müsse sich seine Tochter gerade jetzt auf ihre Abschlussprüfungen konzentrieren.
Suspendierung mitten im Abschlussjahr
Tatsächlich kommt die Suspendierung vom Unterricht für die Mädchen zum denkbar ungüstigsten Zeitpunkt. Denn sie stecken mitten in den Vorbereitungen für den Abschluss ihres letzten College-Jahrs.
Eigentlich sollten sich die Mädchen auf ihre Bücher konzentrieren und sich nicht über ihre Haare sorgen machen müssen, kritisierte Booth.
Traditionen hochhalten
"Wir versuchen nur, konsequent zu bleiben und die Regeln für alle einzuhalten. Unser Verhaltenskodex existiert schon seit vielen Jahren", versuchte Alexander seinen Standpunkt gegenüber der "Daily Mail" zu rechtfertigen.
"Wir wollen niemanden von den Prüfungen abhalten. Schließlich ist es in unserem Interesse, dass jeder Schüler seinen Abschluss machen kann", erklärte er. Aber die Schüler seien sich der Traditionen der Schule bewusst.
Missverständnisse ausräumen
Alexander versprach aber, sich mit den Eltern der Schüler zusammenzusetzen und die Kleidungs- und Verhaltensvorschriften der Schule genauer zu formulieren, damit es künftig zu keinen "Missverständnissen" mehr komme. So lange bleiben Raegan und Aby aber vom Unterricht ausgeschlossen.