Viele wünschen sich zwar ein Überleben des deutschen Volkes, aber nur wenige wünschen sich auch die dafür erforderlichen Kinder:"Heute liegt der durchschnittliche Kinderwunsch der 18- bis 39jährigen Deutschen nach einer Eurobarometer-Umfrage von 1999/2000 weit unter dem Reproduktionsniveau, ziemlich dicht bei der tatsächlich realisierten Zahl der Geburten. Bei den deutschen Frauen im Alter von 18 bis 39 Jahren ist der durchschnittliche Kinderwunsch mit 1,52 einer der niedrigsten in Europa! Und auch bei den deutschen Männern unter 35 Jahren ist er mit 1,31 der mit Abstand niedrigste. Unter solchen Umständen dürfte jede noch so gut gemeinte "Familienpolitik" zum Scheitern verurteilt sein."
so der Soziologe Robert Hepp in einem Interview der Jungen Freiheit
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Um die Geburtenrate anzuheben, wird immer wieder eine stärkere staatliche Familienförderung vorgeschlagen, etwa ein höheres Kindergeld, ein niedrigerer Rentenbeitrag für Eltern oder mehr Kindergärten. Doch was kann so eine Familienförderung bewirken, wenn es bereits am Wunsch mangelt, Kinder zu bekommen?
Um Wirkung zu zeigen, müsste eine staatliche Familienpolitik das deutsche Volk dazu bewegen, mehr Kinder zu bekommen, als es sich wünscht. Das heisst, es müssten Zwangsmaßnahmen angewendet werden.
Ich könnte mir das sogar vorstellen. Nur ist ein Überleben des deutschen Volkes kein politisches Ziel dieses Staates. Eine Machtübernahme nationalistischer Parteien erscheint höchst unwahrscheinlich, und wäre dies erst recht, wenn diese Parteien Zwangsmaßnahmen zur Hebung der Geburtenrate einzuführen beabsichtigen würden. Mir ist auch keine Partei bekannt, die so etwas vorschlägt.
Es dürfte vergeblich sein, darauf zu warten, daß der Staat dem deutschen Volk den Befehl zum Kinderkriegen erteilt. Dazu müsste eine Mehrheit des Wähler wollen, daß der Staat sie zu etwas zwingt, was sie nicht wollen. Ein demographisches Überleben des deutschen Volkes auf dem Wege der Durchsetzung staatlicher Zwangsmaßnahmen erreichen zu wollen, gleicht dem Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
In der Vergangenheit wurde es als selbstverständliche Pflicht für junge Männer angesehen, im Ernstfall für ihr Volk in Krieg zu ziehen und dort ihr Leben zu riskieren. Viele haben sich freiwillig zum Wehrdienst entschlossen. Millionen Männer sind für Deutschland gefallen und viele von ihnen haben dies aus Überzeugung getan.
Heute haben wir Frieden. Sterben wird nicht mehr verlangt, sondern Kinderkriegen. Seid Ihr bereit, auch in Friedenszeiten Eurem Volk einen Dienst zu erweisen, indem ihr (mehr) Kinder bekommt?