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Und das wird in der CDU-freundlichen Welt veröffentlicht.Münch: Die CDU betreibt eine Politik der Beliebigkeit. Sie ist eine sozialdemokratisierte Partei geworden, die einer Beliebigkeit der Werte huldigt. Wo ist sie denn noch christlich-demokratisch? Seit meinem Austritt habe ich viele Zuschriften bekommen, die fast alle in die gleiche Richtung gehen: Die konservative Klientel der Partei ist in hohem Maße unzufrieden. Viele haben mir sogar geschrieben, die CDU sei für sie nicht mehr wählbar.
Welt am Sonntag: War es ein Fehler, dass eine Frau Vorsitzende der westlich-karolingischen CDU geworden ist, die eine DDR-Sozialisation hinter sich hat?
Münch: Ich will diplomatisch antworten: Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, die CDU hätte damit noch ein paar Jahre gewartet. Demokratie in politischen Führungsämtern – die lernt man so schnell nicht. Lernprozesse sind schon die Grundlage für politische Führungsfunktionen.
Soll das Merkel bewusst demontiert werden, weil die ansonsten bräsigen CDU-Wähler mittlerweile erkannt haben, eine ehemals hundertfünfzigprozentige Sozialisten zur Vorsitzenden der CDU und damit zur Kanzlerin gemacht zu haben.
Ihre verbalen Attacken auf den Deutschen Papst könnten wohl auch, bei der Veröffentlichung solch einer vernichtenden Kritik, eine Rolle gespielt haben.