Blick ins Ausland: Rassismus - Oder haben Einheimische keine Rechte?
Folgenden Artikel fand ich heute in der WAZ, sehr interessant meiner Meinung nach!

Zitat:
Bei der Fahrt ist der Hund oft nicht dabei

In Kopenhagens Taxifirmen hat sich über die Jahre ein "weißer" Taxiservice etabliert. Kunden, die etwas gegen ausländische Taxifahrer haben, können bei der Bestellung in der Taxizentrale einen dänischen Fahrer bestellen. Das geht auf unterschiedliche Weise: Einige Kunden bringen ihre Präferenz direkt zum Ausdruck und sagen, sie wollten keinen Einwanderer am Steuer. Bei anderen hat sich die schüchterne Ansage "ein Hund soll mit" etabliert.



Der Code hat sich in Kopenhagen eingebürgert, weil viele ausländische Taxifahrer Hunde als unrein ansehen und die Mitnahme von Haustieren eher ablehnen als die dänischen Kollegen. Eine lokale Zeitung hat mehrere Taxifirmen daraufhin getestet. Ergebnis: Fünf von neun Taxifirmen bieten den "Service" an.

Das rief laute Kritik im Land hervor, "getan hat sich dennoch nichts", sagt Berit Persson von der Kopenhagener Polizei der WAZ. Zwar diskutierte der Taxiverband den fragwürdigen Service, doch der politisch gewählte konservative Vorsitzende des Taxiamts, Erik Eefsen, verzichtete auf eine Abmahnung jener Unternehmen, die ihren Kunden die Auswahl des Fahrers überlassen. Seine Begründung gegenüber einer Lokalzeitung: "Wenn du im Supermarkt einkaufst und da eine Kassiererin mit einem Kopftuch sitzt und eine ohne, bist es auch du selbst, der auswählt. Das ist das gleiche mit den Taxiunternehmen. Die Kunden bestellen und die Unternehmen liefern einfach die Ware", sagt Eefsen.

Auch der liberale Integrationsminister Bertel Harder wollte keine Anzeige erstatten, er rief stattdessen die Bevölkerung halbherzig zum freiwilligen Boykott auf. Die rechtsliberale dänische Regierungskoalition wird seit ihrer Wahl im November 2001 durch die ausländerfeindliche dänische Volkspartei toleriert.

Die meisten Taxifahrer in Kopenhagen kennen die Situation. "Alle wissen über den ,weißen Service´ Bescheid, und als Ausländer merke ich, dass ein Teil der Kunden lieber in Taxis mit dänischen Fahrern steigt", sagt Ali Hassouoni. Er fährt seit 22 Jahren in Kopenhagen Taxi. In der Firma, in der er angestellt ist, gebe es allerdings keine Diskriminierung und Hassouoni hofft darauf, dass die Branche sich in diesem Punkt selbst saniert.

Ein dänischer Fahrer, der seinen Namen nicht nennen möchte, gibt zu, dass er des öfteren Fuhren hatte, für die Kunden bei der Bestellung einen Hund ankündigten, der dann bei der Fahrt gar nicht dabei war. "Das ist komisch und in Zukunft werde ich ,nein´ sagen. Natürlich soll der Kunde bestimmen können, aber ich habe viele Freunde unter den ausländischen Fahrern, und das ist ungerecht ihnen gegenüber", sagt der Däne. Auch an Taxiständen bevorzugten Kunden oft Dänen, wenn ein ausländischer Fahrer ganz vorn in der Warteschlange stehe.

Nachdem von Seiten der Regierung nichts zu passieren schien, untersuchte die Justizabteilung der Kopenhagener Polizei den Fall auf eigene Faust. Sie prüfte, ob die Taxifirmen so wie Nachtklubs, die keine Einwanderer einlassen, gegen das Diskriminierungsgesetz verstoßen. Die Untersuchung wurde abgebrochen. Erfolglos, sagte Kriminalinspektor Olle Wagner der WAZ: "Unsere Rechtsabteilung ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Taxi-Firmen nicht gegen geltende Gesetze verstoßen."

08.02.2005 Von André Anwar

Quelle: WAZ

Warum interessant? Weil ich mir das in Deutschland vorstelle. Ein Deutscher, der einen deutschen Taxi-Fahrer fordert. Ein Ding der Unmöglichkeit wäre das. Es würde mit der Rassismus-Keule jeder erschlagen, der sich vostellen könnte, sich in solch ein Taxi zu setzen. Beachtet werden muss dabei allerdings, dass den Türken in Deutschland dieses Recht zusteht, sie können längst seit Jahren einen türkischen Fahrer bestellen. Und niemanden stört es. Ich weiss nicht, ob es in allen Städten so praktiziert wird, aber von Essen und umliegenden Städten (Gelsenkirchen, Bottrop) weiss ich es.

Ja, jetzt wo Einheimische dieses Recht auch für sich beanspruchen wollen wird von Diskreminierung geredet. Eine Schande.
Fand ich heute in der PA, - ein interessantes Thema, wollte ich eigentlich selber hier reinsetzen, aber so geht es auch.
Ich kann dem ganzen nur zustimmen, bzw. bestätigen.
Es ist in Deutschland verboten, einen deutschen Taxifahrer zu bestellen.
Es steht aber beispielsweise Türken frei, einen türkischen Fahrer zu bestellen, das ist nicht diskriminierend. :rolleyes:
Begründet wird dies mit Verständigungsschwierigkeiten.
Aber, Deutsch wird für ausländische Taxifahrer nicht zwingend vorausgesetzt, und als Deutscher kann man sich dann, wenn man Pech hat, mit diesem radebrechenden Kauderwelsch auseinandersetzen. ;(
Das ist der ganz normale Alltagswahn im multikulti-Absurdistan, - bescheuert das Ganze.
Gothaur