Die Kollegen im Sportunterricht berichten in letzter Zeit öfters davon, dass beim Zusammenstellen von Mannschaften - keineswegs nur von einzelnen Schülern - spontan der Vorschlag "Deutsche gegen Ausländer" vorgebracht wird.
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War es früher bei jugendlichen Liebeleien vollkommen egal, woher die Verliebten stammten, so ist mehr und mehr eine ethnische Separierung zu beobachten. Man bleibt unter sich, "deutsche" Schüler, die mit Partnern nichtdeutscher Herkunft zusammen sind werden beleidigt und teils regelrecht gemobbt, als "Rassenschänderin" und "*******nhure" beschimpft (beide Ausdrücke sind in einer 7. Klasse gefallen). Zusätzlich ist das oft extreme Machogehabe speziell von Jungen mit nahöstlichem Herkunftshintergrund in dieser Situation alles andere als hilfreich. Es häufen sich Fälle, in denen Schülerinnen die Kontakversuche migrantischer Mitschüler mit offen rassistischem Unterton zurückweisen.
Ich weiß persönlich von insgesamt 12 Schülern (alle männlich), dass sie in rechten Cliquen aktiv sind. Sie bekennen sich erschreckend offen dazu und lassen daran auch in ihrer Kleidung keinen Zweifel aufkommen (Thor-Steiner, Masterrace, Störkraft, usw.). Leider hat sich die Schulleitung bisher noch nicht zu Verboten entsprechender Marken durchringen können.
Bei mindestens 20-30 weiteren Schülern, die ich persönlich unterrichte, glaube ich handfeste Anhaltspunkte für eine gefestigte rechte Gesinnung erkennen zu können. Ein leichfertiges Kokettieren mit rechten Sprüchen ist geradezu flächendeckend zu beobachten. Rechtssein ist unter den deutschen, aber insbesondere auch unter den Spätaussiedlerkindern in den letzten zwei Jahren geradezu schick geworden.
In meiner eigenen 10. Klasse gibt es unter 29 Schülern zwei offen bekennende Neonazis und mindestens fünf weitere stark nach rechts tendierende Schüler. Drei dieser fünf sind interessanterweise Kinder von Spätaussiedlern, insgesamt zwei sind Mädchen.
Eine weitere Beobachtung finde ich noch beunruhigender: Waren es früher nur die notorischen Aussenseiter die mit rechten Sprüchen auffielen, so sind es heute mehr und mehr die "Leithammel", die auf diese Weise einen regelrechten Trend begründen und Mitläufer um sich zu scharen versuchen. Oftmals werden diese Leute dann auch zu Klassensprechern gewählt, da sie halt diejenigen sind, die "das Maul aufmachen" und den Lehrern Paroli bieten. Für uns Lehrer eine üble Situation. Egal, ob wir die Wahl nun unterbinden oder zulassen, das Resultat ist demokratiepädagogisch eine Katastrophe.