Muslime liefern sich in Athen Schlacht mit Polizei
22. Mai 2009
In der griechischen Hauptstadt Athen ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Protestzug von hunderten Muslimen schlug in einen Gewaltausbruch um, bei dem Steine auf Polizisten flogen und Autos zerstört wurden. Hintergrund der Vorfälle ist die angebliche Schändung eines Korans durch einen Polizisten.
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Die aufgebrachten Muslime warfen in Athen Steine und Latten auf die Polizei. Zudem zerstörten sie mehrere Ampeln und Bushaltestellen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Anschließend zogen hunderte Migranten, darunter viele Pakistaner und Afghanen, durch die Straßen der westlichen Stadtteile von Athen, zerstörten dabei mehrere Autos und zündeten Reifen an. Die Polizei nahm unter Einsatz von Schlagstöcken Dutzende Migranten fest, wie das Fernsehen zeigte. Es soll auch Verletzte gegeben haben.
Bereits am Donnerstag war es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Polizisten gekommen, als rund 1500 Menschen laut Polizei durch das Arbeiterviertel Kypseli zogen und gegen den Umgang mit dem Koran protestierten.
Der Umgang mit Einwanderern ist in Griechenland schon länger ein Problem. Tausende illegale Migranten kommen jedes Jahr ins Land in der Hoffnung, in Europa ein neues Leben anfangen zu können. Viele von ihnen leben ohne Job und werden häufig wegen kleiner Vergehen verhaftet.
Nach Angaben des griechischen Innenministeriums wurden im vergangenen Jahr 146.337 illegale Einwanderer festgenommen; 57.000 von ihnen seien über die Türkei eingereist. Insgesamt schätzen die griechischen Behörden die Zahl der illegalen Einwanderer im Land auf rund 250.000.
dpa/AFP/Reuters