Umfrageergebnis anzeigen: Was glaubst du: welche Evolutionseinheiten dürften die entscheidenden sein?

Teilnehmer
19. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Systeme

    2 10,53%
  • Arten

    0 0%
  • Populationen

    2 10,53%
  • Rassen

    6 31,58%
  • Völker

    5 26,32%
  • "Größere Gruppen"

    1 5,26%
  • "Kleinere Gruppen"

    1 5,26%
  • Individuum + soziales Umfeld (weit gefasst)

    1 5,26%
  • Individuum + soziales Umfeld (enger gefasst)

    3 15,79%
  • Das Individuum

    6 31,58%
  • Gene

    9 47,37%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Thema: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

  1. #1
    marc
    Gast

    Augenzwinkern Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Angeregt durch den Thread über Dawkins: die Frage nach der entscheidenden Evolutionseinheit.

    Die Formel vom "Survival of the Fittest" dürfte ja jedem bekannt sein, denke ich.
    Aber die große Streitfrage besteht noch immer darin, welche Einheit es eigentlich ist, die "fit" seien und sich reproduzieren kann. Charles Darwin selbst ging ja vom einzelnen Individuum aus, zweifelte aber auch öfter daran. Warum? Weil die Selektion doch nur diejenigen Eigenschaften begünstigen und überleben lassen sollte, die dem eigenen Reproduktionserfolg dienlich sind und Menschen, die zugunsten anderer auf eigene Vorteile bzgl. des Reproduktionserfolgs verzichten, mit der Zeit doch eigentlich aussterben müssten. (Oder man denke an die Homosexualität.)
    (Man könnte das natürlich auch kulturell erklären oder mit einen "egoistischen Altruismus" a la Hobbes, von dem die Anekdote überliefert ist, dass er einem siechenden Bettler etwas Geld gegeben hat und von einem Priester, der mit seinen Büchern nicht einverstanden war, gefragt wurde, ob er das denn auch getan hätte, wenn Christus nicht die Liebe zu den Armen gepredigt hätte.
    Die Antwort von Hobbes: "Aber selbstverständlich hätte ich das getan! Ich bin ja auch egoistisch, denn dadurch, dass ich dem Penner geholfen habe und seinen Hungertod verhindert habe, steigt ja auch mein persönliches Wohlbefinden!"
    Man könnte ergänzend die Frage stellen, ob nicht auch seine Reprodutionschancen steigen, wenn er mit seiner Güte ein paar Damen beeindruckt.)


    Wie auch immer: eine evolutionsbiologische Antwort auf diese Frage wurde in den 70er Jahren von Richard Dawkins formuliert, der die einzelnen Gene als Evolutionseinheit versteht und insofern argumentierte, dass das in Kauf nehmen individueller Nachteile genetische Vorteile implizieren könnte - solange man eben den Träger der gleichen Gene unterstützt. (Was natürlich weitere Fragen bezüglich der Reichweite dieser "Gensolidarität" beinhaltet.)

    Apropos Reichweite: es gibt natürlich auch fundamentale Gegenpositionen, die von viel größeren Evolutionseinheiten als den Genen oder den Individuen ausgehen. Der bekanntes Gegensacher Dawkins dürfte jedenfalls Stephen Gould sein. Er hat nicht nur eine positivere Sicht auf die Religion als Dawkins und ist im Gegensatz zu ihm auch der Ansicht, dass die Evolution nicht graduell, in kleinen Schritten verläuft, sondern ruckhaft und in Phasen mit großer, intensiver Veränderung und in Phasen mit lang anhaltendem Stillstand.
    Außerdem sind die entscheidende Evolutionseinheiten für ihn nicht Individuen oder Gene, sondern Populationen, Arten - potentiell sogar ganze Systeme.
    Eine Annahme, die auch Wolfgang Wieser vertritt (Systeme), der aber in anderer Hinsicht wieder näher an Dawkins ist. (Kulturelle Evolution, "Meme" etc.)

    Bzgl. dieser Einheiten dürfte vielleicht noch immer die Annahme am populärsten sein, die schon Augustinus formuliert hat, für den die Arterhaltung ein naturgesetzliches Bestreben war. Diese These sickerte auf vielfältige Weise durch die Philosophie in die Politik, ist aber seit einigen Jahren in einen fast pathologischen Masochismus umgeschlagen, nach dem es "der Welt doch besser ginge, wenn die Menschheit endlich aussterben würde."

    Ich persönlich glaube jedenfalls, dass Individuen und ein relativ eng gestricktes Umfeld (Familie, Partner etc.) als entscheidende Einheiten zu verstehen sind. Vielleicht auch noch die Gene. Aber ich wüsste nicht, ob ich diese Annahme wirklich fundiert begründen könnte. Und ich würde auch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Darwin, Dawkins und Co. damit einverstanden wären, wie ich ihre Positionen dargestellt habe.
    Dafür mach' ich jetzt eine Umfrage.
    Geändert von marc (10.06.2009 um 13:28 Uhr)

  2. #2
    Wie ein Wolf Benutzerbild von jak_22
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Ich habe für "Gene" und "Individuum" gestimmt.

    Für mich bedeutet das "soziale Umfeld" und alle höheren
    Organisationseinheiten evolutionäre Vorteile, die aber auf
    Vorteilen des Individuums fussen.

    So ist die Entwicklung einer komplexen Kommunikationsmethode
    (Sprache) sicherlich durch die phänotypische Ausformung von
    Zunge, Kehlkopf usw. genetisch bestimmt. Ohne diese Ausformung
    auf der Ebene Gene / Individuum ist der Zusammenschluß zu
    höheren Einheiten zB zur gemeinsamen Mammutjagd nicht denkbar.

    Also kurz: Gene / Individuum sind Grundlagen, auf denen andere
    Evolutionsvorteile wiederum basieren.

    Gespannt auf andere Meinungen.


    Ausgebrannt erkenn' ich meine tatenlose unerfüllte Leere,
    Wie ein Wolf - als wenn ich etwas suchte, das zu finden sich noch lohnte

  3. #3
    Foren-Veteran Benutzerbild von Schwarzer Rabe
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Rassen, Völker, Gene (ist eigentlich alles miteinander verwandt bzw. bedingt einander).

  4. #4
    Blitzkrieg witchcraft Benutzerbild von Koslowski
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Im Kampf des Alltags: kleine Gruppen (50-200 je nach Umweltgegebenheiten)
    Im Kampf auf dem Schlachtfeld: Völker evtl Rassen.
    Beilalter, Schwertalter, wo Schilde krachen,
    Windzeit, Wolfszeit, eh die Welt zerstürzt.

    Der Seherin Weissagung, 46

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Alleine die Fragestellung zeigt, dass nicht nur der Verfasser keine Ahnung von der Evolution als solcher hat, dann kommen auch noch kabarettistische Antworten.Bruharharhar.........................

  6. #6
    Mitglied
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    38.121

    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Wie schon oft: Evolution erfolgt außerhalb von Bewußtsein.
    Was wir Menschen tun, ist bewußtes Agieren. Bei uns gehts also um Zivilisation. Wir haben uns die Naturgesetze immer dienstbarer zu bekommen, um damit unsere materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung immer weiter zu vergrößern, ohne dieses Grundrecht damit Anderen zu beschränken.
    Das funktioniert, weil 99 % der techn.-wiss. Entwicklung von Betriebslosen stammt, die das per vernetzter Gruppenintelligenz optimal voranbringen zu können haben.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  7. #7
    GESPERRT
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Die letzten drei, je nach Umstand.

    Enger gefasst die Gene und das aus der Mutation entstehende Individuum. Das ohne das engere Umfeld u.U. eben nciht alt genug wird, um seinen Vorteil auszukosten.

    Das totale Mutatenbaby wird die ersten paar Jahre nciht ohne Eltern schaffen - nach der Katastrophe muss man dann eben sehen, ob Kiemenatmung wirklich "the fittest" konstituiert.

  8. #8
    Mag keine Schleimer :( Benutzerbild von Hoamat
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    großes Grinsen AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Was hier besonders abgeht, das ist die Anpassungsfähigkeit der grösseren, oder kleineren Gruppe, an geänderte Umweltbedingungen, egal aus welchen Gründen.
    Das erlernen der sozialen Rahmenbedingungen war erst dann gefordert, als sich kleine Gruppen, zur Grossgruppe vereinten.
    WER WIRD CHEF ?
    ................. Mei Hoamat is mei Kasterl

  9. #9
    Miss Verständnis Benutzerbild von Leila
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    Standard AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Das ist ein hochkompliziertes Thema. Ich habe „das Individuum“ und die „Populationen“ angekreuzt, zögernd. Die USA befinden sich als Population, trotz der gegenwärtigen Krise, noch immer in führender Stellung.

  10. #10
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    ojehh AW: Welche Evolutionseinheit ist entscheidend?

    Zitat Zitat von Peel Beitrag anzeigen
    Das ist ein hochkompliziertes Thema. Ich habe „das Individuum“ und die „Populationen“ angekreuzt, zögernd. Die USA befinden sich als Population, trotz der gegenwärtigen Krise, noch immer in führender Stellung.
    Hallo LEILA !

    Da liegt man auch nicht schlecht.
    Aber es fehlt dann noch die Revierverteidigung und Verdrängung.
    Wer die besten Reccourcen erobert, der kann sich auch anderen Sachen hingeben.
    ................. Mei Hoamat is mei Kasterl

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