Musliminnen sitzen im Sportunterricht oft am Rand
Donnerstag, 25. Juni 2009
Muslimische Schülerinnen nehmen in Berlin am Sportunterricht teil - offiziell. Tatsächlich sitzen sie oft am Rand. Mit Kopftuch und langen Kleidern können sie viele Turnübungen nicht machen, im Sommer droht Überhitzung. Eltern und Lehrer finden keine Lösung des Problems.
. . .
Auch an der Grundschule in der Köllnischen Heide nimmt in letzter Zeit die Zahl der traditionell gekleideten muslimischen Schülerinnen zu. „Im letzten Jahr sind etwa 40 arabische Familien in die Gegend gezogen“, sagt Astrid-Sabine Busse. Deren Töchter kleiden sich mit Stirnband, Kopftuch und langen, figurverhüllenden Kleidern – auch im Sport- und Schwimmunterricht. Und das birgt einige Gefahren. „Die langärmligen Kleider behindern sie beim Geräteturnen“, weiß Astrid-Sabine Busse von ihren Sportlehrern. Reck, Balken und Bock fallen somit aus. Beim Bodenturnen gibt es ein ähnliches Problem: Der Lehrer kann die Schülerinnen beim Handstand nicht stützen und damit ihre Sicherheit nicht gewährleisten. „Die Schülerinnen können an diesen Übungen nicht teilnehmen.“ Bedenken hat sie auch im Sommer bei 30 Grad Celsius, wenn die Muslimas mit Kopftuch und langem Pulli auf dem Sportplatz erschienen. Ausdauersport würde die Schülerinnen gefährden, sie könnten überhitzen.
. . .
Zum Schwimmen ziehen die Schülerinnen Gymnastikanzüge aus Elasthahn an, die den ganzen Körper bedecken, auf dem Kopf tragen sie Gummihauben. „Das ist eigentlich unhygienisch“, meint Astrid-Sabine Busse. Doch sie drücke ein Auge zu, denn es sei wichtiger, dass die Mädchen schwimmen lernen.
. . .