Juden als Organhändler, US-Soldaten als Killer
München - "Nehmt diesen Film umgehend aus dem Programm": Diesen Appell richtet Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, an die Kinobetreiber. Wer den türkischen Film "Tal der Wölfe - Irak" zeige, unterstütze den Hass auf jüdische Menschen und die Attacken auf Werte der westlichen Zivilisation. "Deutsche Kinos dürfen kein Ort für Propaganda sein", sagt Knobloch. Kritiker werfen dem Film, in dem amerikanische Soldaten im Irak-Krieg als Killermaschinen gezeigt werden, vor, antisemitische und antiamerikanische Vorurteile zu schüren.
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Das meiste der antiamerikanischen und antisemitischen Botschaft wird aber durch die Symbolik des Films transportiert: Der Name des Kommandanten, Sam William Marshall, spielt auf "Uncle Sam" an, eine Symbolfigur für Amerika. Das Folter-Gefängnis Abu Ghraib taucht auf, mitsamt der prügelnden US-Soldatin Lynndie England. Und Sam Marshall stellt die türkische Regierung als Marionette der USA hin: "Sogar das Gummi in euren Unterhosen ist aus Amerika", sagt er zum türkischen Geheimagenten.
Ein offensichtlich jüdischer Arzt (Gary Busey) operiert im Stile von Nazi-Arzt Mengele den Geschundenen in Abu Ghraib die Nieren heraus und wird bei seinen menschenverachtenden Machenschaften von der US-Besatzungsmacht unterstützt und geschützt. Die Organe kommen für den Export in Kühltruhen mit den Etiketten "Tel Aviv", "London", "New York".