[Links nur für registrierte Nutzer]Die SPD-Politikerin Gesine Schwan hat sich dagegen ausgesprochen, Polen zu einer Entschuldigung für moralische Verfehlungen im Zweiten Weltkrieg zu drängen. Dahinter stehe nur «eine bestimmte Wählerkundschaft, die die CDU nicht verlieren will», sagte Schwan der «Märkischen Oderzeitung» (Montagausgabe).
Frankfurt (Oder) (ddp). Die SPD-Politikerin Gesine Schwan hat sich dagegen ausgesprochen, Polen zu einer Entschuldigung für moralische Verfehlungen im Zweiten Weltkrieg zu drängen. Dahinter stehe nur «eine bestimmte Wählerkundschaft, die die CDU nicht verlieren will», sagte Schwan der «Märkischen Oderzeitung» (Montagausgabe). Anlässlich des bevorstehenden 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen attestierte sie dem Nachbarland, schon in den 1990er Jahren «den Anteil polnischer Behörden an Grausamkeiten der Vertreibung offen diskutiert» zu haben.
Zugleich äußerte sie sich kritisch zum Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim «Tag der Heimat» des Bundes der Vertriebenen. Zwar könne sie nachvollziehen, dass Merkel diese Wählerschaft nicht verlieren wolle. «Was mich dabei wundert, ist die immer wieder vorgetragene Behauptung, dass der Bund der Vertriebenen schon immer auf einem Versöhnungskurs gewesen sei. Das entspricht nicht der Wahrheit.»
(ddp)