a, sieh mal einer an. Eine Studie aus Großbritannien hat herausgefunden, daß die Nutzer von Tauschbörsen mit illegalen Inhalten deutlich mehr Geld ausgeben als der Bevölkerungsdurchschnitt ([Links nur für registrierte Nutzer]). Während Otto Normalverbraucher im Laufe eines Jahres 44 Pfund in den Erwerb von Musik investiert, geben P2P-Fans 84 Pfund aus.

Weitere Überraschung: die Zahl derer, die angaben, illegale Downloads zu nutzen, lag bei zehn Prozent und damit deutlich unter den Werten, den die britische Musikindustrie anzugeben pflegt ("7 Millionen").

Aus rein ökonomischer Sicht scheint also die Strafverfolgung von Tauschbörsennutzern keine gute Idee zu sein, im Gegenteil, die Kriminalisierung des eigenen Kundestamms schlägt nicht nur aufs Image, sondern auch auf den Profit. Insofern sind ernsthafte Zweifel an der auch in England geplanten Three-Strikes-Regelung erlaubt, die dreimal erwischten Missetätern das Internet abklemmen will.

Zu denken gibt auch der Hinweis von schwedischen Forschern, demzufolge die Verfolgung von Internetpiraterie in der Bevölkerung auf wenig Akzeptanz stößt ([Links nur für registrierte Nutzer]). Sie ziehen daraus den Schluß: "In den Fällen, in denen das Gesetz nicht durch soziale Normen gestützt wird, ist es äußerst schwierig, dessen Einhaltung zu gewährleisten. Menschen neigen dazu, eher sozialem Druck folgen, anstatt den Buchstaben des Gesetzes. In Bezug auf geistiges Eigentum und Copyright-Bestimmungen haben das Internet und File-Sharing-Technologien hier neue Bedingungen geschaffen. Die sozialen Normen haben sich in kurzer Zeit in eine Richtung entwickelt, die das gesetz nur noch geringfügig unterstützt."