Das ist eine Analogie, die Schellnhuber für solche begriffstutzigen Personen, wie du, gewählt hat, wobei auch beim Messen der Körpertemperatur es nicht unerheblich ist, "wo" man die Temperatur misst. wenn man die Analogie nun weitertreiben will. Somit kann man sowohl mit Satellitenmessungen als auch mit Bodenmessungen globale Temperaturänderungen messen, wenn auch irgendwas, was man als "Normaltemperatur" bezeichnen könnte, sich bei beiden Messmethoden signifikant unterscheidet.Wir reden bildhaft von der Betriebstemperatur der Erde wie beim menschlichen Körper. Wenn Sie lange Zeit zwei Grad über der Normaltemperatur liegen, haben Sie ernsthaft Fieber.
Dennoch hinkt die Analogie selbstverständlich, weil es globale Temperaturänderungen ja schon immer gegeben hat. Die Jahresdurchschnittstemperatur zwischen Freiburg und Rom unterscheidet sich aber um etwa 5 °C und die zwischen Rom und Kairo um etwas mehr als 5 °C. Wenn sich nun eine solche Temperaturänderung global innerhalb von weniger als 200 Jahren ereignen würde, dann wäre die Analogie mit dem Fieber aber sehr wohl angemessen. Oder nicht? 2 °C sind laut politischem Ziel noch vertretbar.
Aber es wurde ja schon zig-Mal darauf hingewiesen, dass es letztlich die Größenordnung der globalen Erwärmung ist und der Zeitrahmen, in dem dieser stattfinden könnte, wenn nichts unternommen wird, der als politisches Problem angesehen wird.
Und was machen Klimaleugner? Sie nörgeln an dem Begriff der Normaltemperatur herum und beschäftigen sich mit Analogien und Metaphern!!!
Grundsätzlich ist mir aber bei Schellnhuber auch aufgefallen, dass er eine gewisse Tendenz hat, in den Medien etwas anderes zu sagen, als in seinen wissenschaftlichen Publikationen. Bei dieser Metapher ist es nicht der Fall.
Diese Aussage Schellnhubers ist auf jeden Fall politisch:
[Links nur für registrierte Nutzer]Und wenn wir tatsächlich in diesem Jahrhundert eine globale Erwärmung von fünf, sechs Grad zustande bringen, dann wird es auf diesem Planeten eine Hochzivilisation, wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben.
Das muss jeder selbst einschätzen können, ob eine solche globale Temperaturänderung bereits "Hochzivilisationen, wie wir sie heute kennen" zum verschwinden bringen würde.
Aber leichter ist es ja, am Begriff der Normaltemperatur herumzunörgeln und Analogien und Metaphern mißzuinterpretieren.