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Thema: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

  1. #1
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    Standard Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Eine Frage die ich mir schon haeufiger gestellt habe ist, wie es sein kann, dass weltweit so viele Menschen vom Weltmarkt zwar als Konsumenten nicht aber als Arbeitnehmer benoetigt werden. Diese Fragestellung bezieht sich vor allem auf die Schwellen- und Entwicklungslaendern.
    In Deutschland und Europa ist der Arbeitnehmerueberschuss im grossen internationalen Vergleich noch gering, doch in wohl der Mehrheit der Laender sieht es anders aus. Der Grossteil der Menschen verfuegt dort ueber wenig marktrelevanten Qualifikationen und hat auf dem Arbeitsmarkt eine schwache Position. Es gibt zuwenig Arbeitnehmernachfrage und deswegen sind sie gezwungen auch Arbeiten anzunehmen, die wir in Europa als entwuerdigend bezeichnen wuerden. Falls es ueberhaupt Arbeit gibt. Es existieren sogar ganze Laender, die man grob als arbeitslos betrachten kann.

    Wenn man dazu noch einen Blick in die Geschichte wirft, muesste auffallen, dass soetwas wie Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung fast nur durch den Arbeitnehmerueberschuss notwendig wurden. Anderenfalls haetten die Arbeitnehmer einfach immer den Arbeitgeber wechseln koennen, wenn ihnen der Gehalt, die Arbeitsbedindungen oder was auch immer nicht gepasst haetten. Die einzelnen Arbeitgeber haetten automatisch Verbesserungen einfuehren muessen, weil ihnen sonst die Arbeitenden ausgegangen waeren.

    Der Arbeitnehmerueberschuss koennte damit zusammenhaengen, dass eine Uebersaettigung der Maerkte mit enormen technischen Moeglichkeiten zusammenkommt. Es ist moeglich mit einem Teil der Menschheit fuer die gesamte Menschheit zu produzieren. Desweiteren macht der Wettbewerb auf dem Markt macht diese Personalpolitik der Unternehmen auch noch notwendig.

    Die Maerkte sind natuerlich nur insofern uebersaettigt, wie dass die grosse Mehrheit der Menschen heutzutage ihren Moeglichkeiten entsprechend konsumiert. Es gaebe noch viele potentielle Konsumenten, die noch viel kaufen koennten, aber sie leben in Armut. Das Problem ist hier ja gerade, dass sie ueber ueber keine dermassen marktrelevanten Faehigkeiten verfuegen, um das Geld zum Ausgeben zu verdienen. Damit rundet sich, so wie ich es bisher sehe, die ganze Sache ab.

  2. #2
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Hmmm... in Ländern die dies frühzeitig erkant haben ist der Dienstleistungssektor entsprechend hoch. Dieser ist aber wohl erst dann so richtig interessant wenn die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander klafft als in Deutschland. Dann können wenige "produktive" Menschen durchaus eine gewisse Anzahl an "unproduktiven" Menschen ernähren.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von jochen53
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Eines der Hauptprobleme liegt darin, dass in der Dritten Welt kaum Produkte hergestellt werden, die man für richtig teuer auf dem Weltmarkt verkaufen kann. Und wenn, dann wird die Produktion von ausländischen Firmen kontrolliert, die auch den Profit abschöpft.

    Beim Verkauf von Rohstoffen zählt nur der Preis. Und da konkurrieren die armen Länder miteinander. Deshalb können dort auch keine höheren Löhne bezahlt werden. Sehr zur Freude der Industrieländer wo man 500 g Kaffee für 3 EURO kaufen kann. Die afrikanischen Kaffeebauern müssen dagegen Dünger, Chemie, Medikamente, Maschinen usw. zu Mondpreisen importieren.

    Im Dienstleistungssektor ist es etwas anders gelagert. Nehmen wir mal das Beispiel Callcenter. Da haben Entwicklungs- oder Schwellenländer mit guter Infrastruktur und englischsprachiger Bevölkerung klare Vorteile, siehe Indien oder Philippinen. Da können andere Länder noch niedrigere Löhne haben, wenn es nur 2 Stunden am Tag Strom gibt und ein Bürgerkrieg tobt, dann wird das nix.

    Bei Lohnproduktionen in Billiglohnländer ist die Infrastruktur ebenfalls von entscheidender Bedeutung, aber auch Ausbildung und Arbeitsmoral. Deswegen gibt es z.B. in Schwarzafrika kaum derartige Betriebe, da spielt die Musik in Fernost und Süd/Mittelamerika.
    Auf jedem Schiff das schwimmt und schwabbelt,
    ist einer drauf, der dämlich sabbelt!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Humer
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Mauerspecht Beitrag anzeigen
    Eine Frage die ich mir schon haeufiger gestellt habe ist, wie es sein kann, dass weltweit so viele Menschen vom Weltmarkt zwar als Konsumenten nicht aber als Arbeitnehmer benoetigt werden. Diese Fragestellung bezieht sich vor allem auf die Schwellen- und Entwicklungslaendern.
    In Deutschland und Europa ist der Arbeitnehmerueberschuss im grossen internationalen Vergleich noch gering, doch in wohl der Mehrheit der Laender sieht es anders aus. Der Grossteil der Menschen verfuegt dort ueber wenig marktrelevanten Qualifikationen und hat auf dem Arbeitsmarkt eine schwache Position. Es gibt zuwenig Arbeitnehmernachfrage und deswegen sind sie gezwungen auch Arbeiten anzunehmen, die wir in Europa als entwuerdigend bezeichnen wuerden. Falls es ueberhaupt Arbeit gibt. Es existieren sogar ganze Laender, die man grob als arbeitslos betrachten kann.

    Wenn man dazu noch einen Blick in die Geschichte wirft, muesste auffallen, dass soetwas wie Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung fast nur durch den Arbeitnehmerueberschuss notwendig wurden. Anderenfalls haetten die Arbeitnehmer einfach immer den Arbeitgeber wechseln koennen, wenn ihnen der Gehalt, die Arbeitsbedindungen oder was auch immer nicht gepasst haetten. Die einzelnen Arbeitgeber haetten automatisch Verbesserungen einfuehren muessen, weil ihnen sonst die Arbeitenden ausgegangen waeren.

    Der Arbeitnehmerueberschuss koennte damit zusammenhaengen, dass eine Uebersaettigung der Maerkte mit enormen technischen Moeglichkeiten zusammenkommt. Es ist moeglich mit einem Teil der Menschheit fuer die gesamte Menschheit zu produzieren. Desweiteren macht der Wettbewerb auf dem Markt macht diese Personalpolitik der Unternehmen auch noch notwendig.

    Die Maerkte sind natuerlich nur insofern uebersaettigt, wie dass die grosse Mehrheit der Menschen heutzutage ihren Moeglichkeiten entsprechend konsumiert. Es gaebe noch viele potentielle Konsumenten, die noch viel kaufen koennten, aber sie leben in Armut. Das Problem ist hier ja gerade, dass sie ueber ueber keine dermassen marktrelevanten Faehigkeiten verfuegen, um das Geld zum Ausgeben zu verdienen. Damit rundet sich, so wie ich es bisher sehe, die ganze Sache ab.
    Unser Kapitalismus mit seinem Finanzsystem hat gar keine andere Möglichkeit als zu wachsen. Dass es dafür pysikalische aber auch mathematische Grenzen gibt, hat sich ja schon herumgesprochen, nur nicht bei denen, auf die es ankommt. Für das Halten eines hohen Niveaus ohne zusätzliches Wachstum gibt es keine Theorie innerhalb dieser Denkweise. Ein Null-Wachstum führt bereits in die Krise. Man klammert sich an die Vorstellung, das was in der Nachkriegszeit funktioniert hat, muss jetzt auch funktionieren. Damals war der Bedarf riesig, heute muss er erst generiert werden.
    Es stimmt, bereits mit einem Bruchteil heutiger Arbeitzeit, könnte man dank dem technischen Fortschritt alle Menschen gut versorgen. Das auch nur in Betracht zu ziehen, ist eine Versündigung gegen alle geltenden Dogmen und gehört in das Reich der Utopie. Ich denke dennoch, wirklich utopisch ist zu glauben, es könne immer so weiter gehen: Krise-staatliche Rettung- Krise usw.
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  5. #5
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Mauerspecht Beitrag anzeigen
    Eine Frage die ich mir schon haeufiger gestellt habe ist, wie es sein kann, dass weltweit so viele Menschen vom Weltmarkt zwar als Konsumenten nicht aber als Arbeitnehmer benoetigt werden. Diese Fragestellung bezieht sich vor allem auf die Schwellen- und Entwicklungslaendern.
    In Deutschland und Europa ist der Arbeitnehmerueberschuss im grossen internationalen Vergleich noch gering, doch in wohl der Mehrheit der Laender sieht es anders aus. Der Grossteil der Menschen verfuegt dort ueber wenig marktrelevanten Qualifikationen und hat auf dem Arbeitsmarkt eine schwache Position. Es gibt zuwenig Arbeitnehmernachfrage und deswegen sind sie gezwungen auch Arbeiten anzunehmen, die wir in Europa als entwuerdigend bezeichnen wuerden. Falls es ueberhaupt Arbeit gibt. Es existieren sogar ganze Laender, die man grob als arbeitslos betrachten kann.

    Wenn man dazu noch einen Blick in die Geschichte wirft, muesste auffallen, dass soetwas wie Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung fast nur durch den Arbeitnehmerueberschuss notwendig wurden. Anderenfalls haetten die Arbeitnehmer einfach immer den Arbeitgeber wechseln koennen, wenn ihnen der Gehalt, die Arbeitsbedindungen oder was auch immer nicht gepasst haetten. Die einzelnen Arbeitgeber haetten automatisch Verbesserungen einfuehren muessen, weil ihnen sonst die Arbeitenden ausgegangen waeren.

    Der Arbeitnehmerueberschuss koennte damit zusammenhaengen, dass eine Uebersaettigung der Maerkte mit enormen technischen Moeglichkeiten zusammenkommt. Es ist moeglich mit einem Teil der Menschheit fuer die gesamte Menschheit zu produzieren. Desweiteren macht der Wettbewerb auf dem Markt macht diese Personalpolitik der Unternehmen auch noch notwendig.

    Die Maerkte sind natuerlich nur insofern uebersaettigt, wie dass die grosse Mehrheit der Menschen heutzutage ihren Moeglichkeiten entsprechend konsumiert. Es gaebe noch viele potentielle Konsumenten, die noch viel kaufen koennten, aber sie leben in Armut. Das Problem ist hier ja gerade, dass sie ueber ueber keine dermassen marktrelevanten Faehigkeiten verfuegen, um das Geld zum Ausgeben zu verdienen. Damit rundet sich, so wie ich es bisher sehe, die ganze Sache ab.
    konsumieren muss diese, meist vom staat subventionierte masse trotzdem.

    ich stelle mir nur vor, die tun sich zusammen, bauen was ganz anderes auf und zeigen damit dem heutigen kapitalismus den stinkefinger. irgendwie ... warte ich darauf. richard

  6. #6
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Agano Beitrag anzeigen

    ich stelle mir nur vor, die tun sich zusammen, bauen was ganz anderes auf und zeigen damit dem heutigen kapitalismus den stinkefinger. irgendwie ... warte ich darauf. richard
    Eben. du wartest genauso wie die. Deshalb wird das nix. Inzwischen arbeiten die Kapitalisten nämlich.

  7. #7
    in memoriam Benutzerbild von lupus_maximus
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Eben. du wartest genauso wie die. Deshalb wird das nix. Inzwischen arbeiten die Kapitalisten nämlich.
    Genau, auch wenn ich der letzte Kapitalist bin, müssen die Sozis dies aber nicht verallgemeinern! Es gibt auch noch vorletzte Kapitalisten!
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  8. #8
    Sozialdemokrat Benutzerbild von Feuerfalter
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Hmmm... in Ländern die dies frühzeitig erkant haben ist der Dienstleistungssektor entsprechend hoch. Dieser ist aber wohl erst dann so richtig interessant wenn die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander klafft als in Deutschland. Dann können wenige "produktive" Menschen durchaus eine gewisse Anzahl an "unproduktiven" Menschen ernähren.
    Nein Länder die erfolgreich waren haben eine andere Richtung in Sachen und Finanz und Makropoltik eingeschlagen. Helmut Schmidt prägte den Satz "das deutsche Volk kann 5% Inflation besser vertragen als 5% Arbeitslosigkeit" . Soll heißen die Notbank soll von ihrem Ziel der Preistabilität abrücken. Die FED beispielsweiße öffente ihre Geldhähne immer sperrangelweit wenns nötig wurde. Auch wenn sich dieser Vorgang nun überhitzt hat.

    Wir in Deutschland glauben immernoch der "Sozialstaat und unsere Strukturen" wären die Wurzel allen Bösens. Der Reformirrsinn geht nun schon seit der Regierung Kohl, es ist eine Lüge das es einen "Reformstau" gab zu Zeiten als Schröder seine Agenda 2010 vom Stapel ließ. Kohl und Blüm hätten sich nur nie zu so einem Irsinn hinreißen laßen. Es ist auch eine Legende das Ludwig Ehrhards Modell der "sozialen Marktwirtschaft" zum Wirtschaftwunder führten, viel eher haben wir diesen Vorgang dem Bretton woods Whärungsystem zu verdanken. Die Amerikaner bestimmten bis zum Ausbruch des Vietam krieges quasi die Konjunktor und Finanzpolitk aller anderen Länder der westlichen Welt den sie waren alle auf den Dollar fixiert, und die Amis waren selten auf Preisstabilität fixiert . Allerdings muß man Ehrhard zu gute halten das er unbeirrt die Marktwirtschaft durchboxte und viel zur Gestaltung der deutschen Nachkriegsordung beitrug. Unter ihm wurde beispielsweiße die Tarifautomie eingeführt und er setzte sich für offenen Wettbewerb ein.

    Das große Problem ist, das in Deutschland ein Großteil aller Volkswirte unterbelichtet sind. Das Aushängeschild dieser Unfähigkeit ist sicherlich "Hans-Werner-(Un)Sinn. In den USA ist das völlig anders, du hast hier einen breiten Mix aus Keynisanern, Chicago Ökonomen, Austria ökomen, Neo Keynisanern (Leute die in Friedmans theorien keynisanisch "umodilieren"). Kurz gesagt im angelsächsischen Bereich gibt es eine bunte Vielfalt. Oder anderausgedrückt es liegt nicht an unseren Strukturen, nicht an unseren "übertrieben üppigen Sozialsystem" auch nicht am Teufel der freien Marktwirtschaft und erst recht nicht an übersättigten Märkten sondern an einfach an unterbelichteten starrsinnigen Ökonomen die mit viel Geld und Propaganda alle anderen Meinungen tottreten.

  9. #9
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Feuerfalter Beitrag anzeigen
    Oder anderausgedrückt es liegt nicht an unseren Strukturen, nicht an unseren "übertrieben üppigen Sozialsystem" auch nicht am Teufel der freien Marktwirtschaft und erst recht nicht an übersättigten Märkten sondern an einfach an unterbelichteten starrsinnigen Ökonomen die mit viel Geld und Propaganda alle anderen Meinungen tottreten.
    Was liegt an den Ökonomen ?
    Das man die Finanzmärkte manipuliert hat bis zum " Gehtnichtmehr " ?

    Ausserdem geht es hier um den weltweiten Arbeitnehmerüberschuss.

    Und der kommt vom unkontrollierten Vögeln weltweit.

    Wobei die Deutschen und andere Europäer angeblich nicht mehr genug Vogeln , weshalb man zum Moslem-Import überging .....:cool2:

    Wobei die Deutschen und die anderen Zuwenig -Vögler wesentlich schlauer waren und sind , als die verblödeten Politikos , den sie hatten ja
    dem weltweiten Arbeitnehmerüberschuss durch ihr Weniger-Vögeln ja bereits
    erffektiv entgegengewirkt .........
    so long......

  10. #10
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    Standard AW: Der weltweite Arbeitnehmerueberschuss

    Zitat Zitat von Agano Beitrag anzeigen
    konsumieren muss diese, meist vom staat subventionierte masse trotzdem.

    ich stelle mir nur vor, die tun sich zusammen, bauen was ganz anderes auf und zeigen damit dem heutigen kapitalismus den stinkefinger. irgendwie ... warte ich darauf. richard
    Diese können aber strukturell keine Hebel in Gang setzen um die kapitalistische Verwertungslogik lahmzulegen, das können einzig die Erwerbstätigen.

    Was die ollen Kamellen mit der FED, dem „bösen Staat“, der die Krise durch eine falsche Finanzpolitik herbeigeführt hätte, den „gierigen Spekulanten“ etc. angeht, kann diese getrost ad acta gelegt werden. Sie setzt nämlich einer zutiefst ideologischen und reaktionären Sichtweise von einem „guten schaffendem und einem „spekulativ-raffendem Kapital“ auf. Finanz- und Realökonomie sind aber unabdingbar miteinander verbunden.

    „Gemäß dieser Sichtweise (Anmerk: der bürgerlich-liberalen Krisentheorie) hat die Politik seit den siebziger Jahren die institutionellen Rahmenbedingungen derart verändert, dass das Kapital statt in produktive Maschinen und Anlagen lieber in Finanzanlagen investiert habe. Diese veränderte Schwerpunktsetzung habe dann ebenso die gestiegene Sockelarbeitslosigkeit wie auch die Abkopplung der Finanzmärkte von der Entwicklung der realen Produktion zur Folge gehabt.

    Diese Sichtweise verkehrt jedoch Ursache und Wirkung. Denn tatsächlich gab es Mitte der siebziger Jahre in den großen Industrienationen eine Halbierung der Unternehmensgewinne und große Mengen brachliegenden Kapitals, die sich nicht mehr lohnend in die von Überkapazitäten gezeichneten Fabriken investieren ließen. Nachdem die Krise zunächst in den Achtzigern durch steigende Staatsausgaben überbrückt werden konnte, kam es seit den Neunzigern verstärkt zu virtueller Kapitalvermehrung.

    Finanztitel unterschiedlichster Bauart wurden als Eigentumstitel gehandelt und haben so eine von der realen Produktion unabhängige Preisentwicklung durchgemacht, auf die ein Großteil des wirtschaftlichen Wachstums seit dieser Zeit zurückgeführt werden kann. Darüber hinaus konnten die so erwirtschafteten Gewinne dann genutzt werden, um reale Waren zu konsumieren und so die Wirtschaft noch einmal anzutreiben.

    Die so entstandenen riesigen Mengen ungedeckten fiktiven Kapitals waren also weniger eine Belastung für die Realökonomie, sondern haben sich zu ihrem letzten Motor entwickelt.“


    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Langfristig kann die Lösung nur darin liegen, mit der unsäglichen Zumutbarkeits-Gesellschaft der Endlos-Geldvermehrung Schluss zu machen.
    Geändert von Waldgänger (14.12.2009 um 02:01 Uhr)

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