Während früher händeringend nach freiwilligen Leichen für den Anatomieunterricht an der Universität gesucht wurde, nehmen inzwischen die Freiwilligen überhand, sodass sich die Universität nicht mehr länger die Bestattungen leisten kann.
Was liegt näher, als den Spender nicht nur um seinen Körper, sondern auch um sein Bares zu bitten?
"Mit dem Wegfall des Sterbegeldes, das bisher der Universität Ulm als Ausrichter der Bestattung ausgezahlt wurde, steigt für uns die finanzielle Belastung", heißt es zur Erklärung in Ulm. Daher bittet die Hochschule die Körperspender um "eine freiwillige finanzielle Beteiligung an den entstehenden Kosten".Es bleibt nicht immer bei der Bitte um freiwillige Zahlungen für Körperspenden. Nach Angaben der Anatomischen Gesellschaft verlangen etwa 20 bis 30 Prozent der 32 Anatomie-Institute in Deutschland von den Spendern eine finanzielle Beteiligung zwischen 600 und 1200 Euro für die Aufnahme einer Leiche. Und das, obwohl deren Körper unverzichtbar sind für die Ausbildung der angehenden Ärzte.[Links nur für registrierte Nutzer]Schon zu Lebzeiten legt ein Körperspender fest, was nach dem Tod mit seinen sterblichen Überresten passiert. Er entscheidet, ob sein Körper zeitlich begrenzt untersucht wird oder als Dauerspende am Institut verbleibt. Über die Oberschenkelschlagader werden dann etwa 20 Liter Formalin-Lösung in den Körper gepumpt, anschließend kommt der Leichnam für sechs Monate in ein Formalin-Bad. Erst danach darf der Körper in den Seziersaal.